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Profilbild von André Pingel André Pingel Buchhandlung: Thalia Bremen - Vegesack
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Meine letzte Rezension The Living Dead - Sie kehren zurück von George A. Romero
Es ist der Beginn einer weltweiten Pandemie, die zur Folge hat, dass sich die Toten wieder erheben. Erst ist es nur einer, doch ihm folgen viele und bald sieht sich die Menschheit einem Kampf gegenüber, den sie scheinbar nicht gewinnen kann… 1968 drehte Romero mit einem Budget von 114.000 Dollar den absoluten Klassiker „Night of the Living Dead“. Er begründete damit nicht nur das moderne Horrorgenre, sondern machte direkt deutlich, dass seine Filme mehr zu bieten haben. Mit seiner eingewobenen Aussage gegen Rassismus und den Vietnamkrieg machte Romero deutlich, dass man in seinen Werken sehr gerne nach einem politischen Subtext suchen darf, denn auch wenn alles in Blut und Gemetzel verpackt wurde, war er ein Regisseur, der sich auch gerne die Zeit nahm, die sozialen und politischen Missstände zur jeweiligen Entstehungszeit des Films zu kritisieren. Schon recht lange Zeit vor seinem Tod war von einem Roman die Rede, an dem Romero angeblich arbeitete und als absoluter Horror-Fan schlug das Herz höher und höher. Doch 2017 verstarb Romero leider, es wurde kein Roman veröffentlicht und es wurde erst einmal still… Zum Glück nahm seine Witwe nach seinem Tod Kontakt zum US-amerikanischen Autor Daniel Kraus auf, überreichte ihm ein Manuskript sowie Notizen und Brief aus Romeros Nachlass und Kraus fing an zu basteln und zu schreiben. 2020 wurde dann „The Living Dead“ veröffentlicht und was soll man zu diesem fetten 900-Seiten-Brecher sagen? Er ist perfekt! Erzählt wird dieser blutige, spannende und abgrundtief Böse Zombiethriller aus unterschiedlichen Perspektiven und über unterschiedliche Handlungsstränge. Die Charaktere sind dabei keinesfalls blass und austauschbar, wie bei anderen Vertretern des Genres, sondern bekommen von den Autoren ein ordentliches Profil und Tiefe verpasst. Das mag für den ein oder anderen Leser etwas langatmig sein, für mich war es absolut großartig. So stark in Szene gesetzte Charaktere hat man in diesem Genre selten. An sich sind die beiden Autoren gut darin, ausführlich zu schildern und zu beschreiben. Bei mir kam dabei keine Langeweile auf, denn der Schreibstil ist so dermaßen gut, dass ich leicht enttäuscht war, als das Buch nach etwas über 900 Seiten zu Ende war. Natürlich kann Romero es nicht lassen und erhebt auch in seinem Roman den moralischen Finger, aber warum auch nicht? Die Menschheit kann es vertragen, denn falsch liegt er mit seinen Ansichten nicht (zumindest meiner Meinung nach). Aber es wäre nicht Romero, wenn es nicht auch zu richtig derben Splattereinlagen kommen würde und dann fliegt wirklich die Kuh! Meine Fresse ist das stellenweise ein Blutbad! Der Gore-Faktor liegt extrem hoch und auch wenn sich Romero und Kraus gerne Zeit nehmen, um die Geschichte zu erzählen, wird man doch immer wieder in Szenen gebolzt, die einem den Atem rauben. Action, Blut, Innereien, Tod, Verderben, einfach alles prasselt dann auf den Leser ein. Genial! Wer also keine Angst vor fetten Büchern hat und nicht nur auf Splatter steht, dem sei dieses Werk mit aller Inbrunst ans Herz gelegt, denn hier kommt auch die philosophische Ebene (ja, das hab ich wirklich geschrieben und meine es auch so) nicht zu kurz. Für mich ist „The Living Dead“ der Zombie-Roman, an dem sich alle anderen messen müssen. Punkt.
ab 16,99 €
The Living Dead - Sie kehren zurück
5/5
5/5

The Living Dead - Sie kehren zurück

Es ist der Beginn einer weltweiten Pandemie, die zur Folge hat, dass sich die Toten wieder erheben. Erst ist es nur einer, doch ihm folgen viele und bald sieht sich die Menschheit einem Kampf gegenüber, den sie scheinbar nicht gewinnen kann… 1968 drehte Romero mit einem Budget von 114.000 Dollar den absoluten Klassiker „Night of the Living Dead“. Er begründete damit nicht nur das moderne Horrorgenre, sondern machte direkt deutlich, dass seine Filme mehr zu bieten haben. Mit seiner eingewobenen Aussage gegen Rassismus und den Vietnamkrieg machte Romero deutlich, dass man in seinen Werken sehr gerne nach einem politischen Subtext suchen darf, denn auch wenn alles in Blut und Gemetzel verpackt wurde, war er ein Regisseur, der sich auch gerne die Zeit nahm, die sozialen und politischen Missstände zur jeweiligen Entstehungszeit des Films zu kritisieren. Schon recht lange Zeit vor seinem Tod war von einem Roman die Rede, an dem Romero angeblich arbeitete und als absoluter Horror-Fan schlug das Herz höher und höher. Doch 2017 verstarb Romero leider, es wurde kein Roman veröffentlicht und es wurde erst einmal still… Zum Glück nahm seine Witwe nach seinem Tod Kontakt zum US-amerikanischen Autor Daniel Kraus auf, überreichte ihm ein Manuskript sowie Notizen und Brief aus Romeros Nachlass und Kraus fing an zu basteln und zu schreiben. 2020 wurde dann „The Living Dead“ veröffentlicht und was soll man zu diesem fetten 900-Seiten-Brecher sagen? Er ist perfekt! Erzählt wird dieser blutige, spannende und abgrundtief Böse Zombiethriller aus unterschiedlichen Perspektiven und über unterschiedliche Handlungsstränge. Die Charaktere sind dabei keinesfalls blass und austauschbar, wie bei anderen Vertretern des Genres, sondern bekommen von den Autoren ein ordentliches Profil und Tiefe verpasst. Das mag für den ein oder anderen Leser etwas langatmig sein, für mich war es absolut großartig. So stark in Szene gesetzte Charaktere hat man in diesem Genre selten. An sich sind die beiden Autoren gut darin, ausführlich zu schildern und zu beschreiben. Bei mir kam dabei keine Langeweile auf, denn der Schreibstil ist so dermaßen gut, dass ich leicht enttäuscht war, als das Buch nach etwas über 900 Seiten zu Ende war. Natürlich kann Romero es nicht lassen und erhebt auch in seinem Roman den moralischen Finger, aber warum auch nicht? Die Menschheit kann es vertragen, denn falsch liegt er mit seinen Ansichten nicht (zumindest meiner Meinung nach). Aber es wäre nicht Romero, wenn es nicht auch zu richtig derben Splattereinlagen kommen würde und dann fliegt wirklich die Kuh! Meine Fresse ist das stellenweise ein Blutbad! Der Gore-Faktor liegt extrem hoch und auch wenn sich Romero und Kraus gerne Zeit nehmen, um die Geschichte zu erzählen, wird man doch immer wieder in Szenen gebolzt, die einem den Atem rauben. Action, Blut, Innereien, Tod, Verderben, einfach alles prasselt dann auf den Leser ein. Genial! Wer also keine Angst vor fetten Büchern hat und nicht nur auf Splatter steht, dem sei dieses Werk mit aller Inbrunst ans Herz gelegt, denn hier kommt auch die philosophische Ebene (ja, das hab ich wirklich geschrieben und meine es auch so) nicht zu kurz. Für mich ist „The Living Dead“ der Zombie-Roman, an dem sich alle anderen messen müssen. Punkt.

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