Die 17-jährige Effi heiratet auf Wunsch ihrer Eltern den zwanzig Jahre älteren Baron von Instetten. Die leidenschaftslose Ehe und das einsame Leben in Hinterpommern sind so unbefriedigend, dass sie eine Affäre mit Major Crampas beginnt. Als diese kurze Liaison Jahre später ans Licht kommt, verstößt Instetten Effi und erschießt den Major zur Widerherstellung seiner Ehre im Duell. Auch ihre Eltern wenden sich von Effi ab, um die gesellschaftlichen Konventionen zu wahren, so dass sie in eine kleine Wohnung ziehen muss, dort von allen verstoßen erkrankt und schließlich stirbt - zerbrochen an den gesellschaftlichen Konventionen im Preußen des späten 19. Jahrhunderts. Fontanes Roman behandelt zwei Themen von "geradezu brennender Aktualität", wie es der Produzent Günter Rohrbach beschreibt: Zwangsverheiratung und Ehrenmord. Im Februar 2009 kam der von ihm produzierte Film mit Julia Jentsch ins Kino.
Viel zu jung und eigentlich gegen ihren Willen heiratet die 17-jährige Effi den um viele Jahre älteren Baron von Instetten. Die Ehe erstarrt schon bald in Konventionen. Effi ist einsam und unglücklich und stürzt sich in eine kurze Affäre. Als diese Jahre später ans Licht kommt, kann Baron von Instetten Effi nicht verzeihen und verstößt sie. Auch der Major stirbt beim Duell. Sogar Effis Eltern wenden sich von ihr ab, sie erkrankt an Tuberkulose und stirbt schließlich, zerbrochen am starren Gesellschaftsbild des späten 19. Jahrhunderts. Julia Jentsch die als Effi in der Neuverfilmung zu sehen ist, liest auch dieses Hörbuch eindrucksvoll.
Licht und Dunkel im Gesellschaftsroman des 19. Jahrhunderts
Bewertung am 04.11.2021
Bewertungsnummer: 1600114
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)
Überraschend lichtvoll präsentiert sich die Sprache in Theodor Fontanes berühmten Gesellschaftsroman "Effi Briest".
Überraschend deshalb, da hier die Geschichte einer gescheiterten Ehe der jungen Hauptprotagonistin und die dramatischen Folgen des Ehebruchs in der damaligen Zeit beschrieben werden.
Lichtvoll strahlt Fontanes Werk besonders durch den Wechsel von situativen, bildhaften Beschreibungen und den lebhaften Figurendialogen.
Fontane beherrscht den Wechsel der Perspektiven und wahrt doch auch ironische Distanz des Erzählers, der die Fäden des Romans in den Händen behält.
Ein Vergleich zu Flauberts "Madame Bovary" liegt nahe, ähneln sich doch Motive und Handlungsverläufe. Doch anders als Flaubert ist Fontane kein kalter, analytischer Sprachchirurg. Effi birgt nicht die abgründigen Emotionen einer Emma Bovary in ihrer Seele.
Ein Blick in diesen Roman lohnt sich auch für heutige Leser*innen, da die Themen des Träumens von einer romantischen, leidenschaftlichen Liebe und des Ausbrechens aus gesellschaftlichen, einengenden Konventionen heute noch aktuell sind.
Gerade die Erzählungen vom Schuldigwerden und vom Scheitern innerhalb der gesellschaftlichen Norm machen Romane wie diese auch für heutige Leser*innen interessant.
Zu aller erst sollte man sich im klaren sein, dass dieses Buch im Jahr 1895 schrieben wurde. Dementsprechend ist die Schreibweise etwas gealtert, nichts desto trotz kann es sehr gut gelesen werden. Fontane schreibt sehr Detailreich, bildlich und legt wert auf eine ausführliche Charakterbeschreibung. Er beschreibt auch gerne die Politik, Wissenschaft und Gesellschaftsnorm der damaligen Zeit. Es könnte also für manche Leser an manchen Stellen etwas langatmig werden. Ich persönlich fand das Buch wirklich ziemliche gut und interessant. Besonders mochte Ich die Charaktere, die Geschichte rund um Effi bezüglich ihrer Ehe, sowie Ehrfahrungen oder Freundschaften und die Bildgewandheit. Meiner Meinung nach ein Buch, welches gelesen werden sollte.
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Effi Briest ist ein Klassiker, den jeder unabhängig von der Schule, einmal gelesen haben sollte. Theodor Fontane schreibt detailreich und klar, trotz seiner langen Sätze. Beim Lesen hat man Land und Leute genau vor Augen. Das Buch wird dadurch interessant, dass die junge Effi sowohl Pflichtbewusstsein, als auch den Wunsch nach Selbstbestimmung in sich vereint. Für die damalige Zeit eine gefährliche Mischung für eine Frau.
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