RezensionBild
Das Bild (1,78:1 / 1080p) macht einen nur mittelmäßigen Eindruck. Die Schärfe ist gut, aber auch nicht auf allerhöchstem Niveau. Das Bild wirkt oft ein wenig weich. Der Kontrast ist ein wenig steil, was zu leichten Überstrahlungen führt. Der Schwarzwert zumeist satt. Die Farben wurden im DI nachbearbeitet und haben zwar warme Töne, sehen aber auch gedämpft aus. Der Look selbst ist ein bisschen unnatürlich. Das Filmkorn ist recht deutlich zu sehen, was auch Auswirkungen auf die Schärfe hat. Zum Glück wurde aber kein Filter eingesetzt, um das Rauschen zu unterdrücken.
RezensionBonus
Extras gab es schon immer bei Woody Allen-Filmen wenig bis gar nicht. Auch WHATEVER WORKS ist da keine Ausnahme. Immerhin gibt es ein schönes Interview mit Woody Allen (ca. 15 min), das einiges an Infos und Anekdoten bereithält. Dazu kommt ein Trailer. Das Interview liegt in Englisch mit optionalen deutschen Untertiteln vor.
RezensionTon
Deutsch: DTS-HD Master Audio 2.0
Englisch: DTS-HD Master Audio 2.0
Woody Allen-Filme waren nie für ihren ausgeklügelten Sound berühmt. Waren die Filme früher nur in Mono, gibt es heute wenigstens Stereo. Das ergibt zwar eine satte Front mit klaren Dialogen und kraftvoller Musik, ist aber natürlich in den Möglichkeiten limitiert. Für diese Art von dialogorientiertem Film reicht es jedenfalls aus und erfüllt den Zweck. Es gibt optionale deutsche Untertitel.
Zitat
Nach mehr oder minder gelungenen Ausflügen nach Paris, London und Barcelona, endlich wieder ein Film der in New York, oder ganz genau in Manhattan, spielt. WHATEVER WORKS (USA; 2009) basiert auf einem alten Drehbuch, welches Woody Allen bereits vor über 30 Jahren geschrieben, aber erst jetzt wieder hervorgekramt und endlich umgesetzt hat. Nach der nötigen Polierung wirkt es aber erstaunlich frisch und dabei so frech wie in den guten alten Zeiten des Meisters.
Alle sind mit Spielfreude dabei, aber richtig großartig ist vor allem Larry David in der Hauptrolle des wunderbar schroffen, schrillen und grummeligen Misanthropen Boris Yellnikoff. Larry David (CURB YOUR ENTHUSIASM), der einer der Erfinder der Erfolgs-Sitcom SEINFELD war, ist ein echter Gewinn für den Film und das Oeuvre von Allen. Er spielt den Stadtneurotiker ebenso biestig wie charmant und liebenswürdig. Seine Manierismen, seine Kanonaden von Beschimpfungen sind schlichtweg grandios anzusehen. Es gibt schnelle Dialoge, rasante Monologe, die Inszenierung ist flott und ideenreich, überschreitet doch Allen die Barriere zwischen Zuschauer und Schauspieler. Er lässt Larry David in die Kamera und zum Publikum sprechen, vereinnahmt es und lässt es teilhaben an dessen Gedanken.
Die Wortwechsel sind bissig, böse, mit viel Sarkasmus und Ironie und zuweilen einer guten Portion Zynismus. Der Film ist dabei leichtfüßig, aber dennoch nie seicht. Mit WHATEVER WORKS fand Allen definitiv zurück zu alter Stärke. Der Film ist absurd witzig, manchmal albern, aber herrlich komisch und damit höchst vergnüglich und unterhaltsam. Ein gelungenes, geistreiches Stück Kino. Wer hätte das nach all den Jahren noch gedacht.