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Die mit Röschen verzierte Torte auf dem Cover täuscht über die Abgründe hinweg, die sich auftun, wenn man in den 13 Kurzgeschichten von Bruno Woda schmökert. Etwa in der Geschichte, die in der Bank vor dem Beichtstuhl beginnt und zu einer erotischen Begegnung in der Sakristei führt. In dieser Geschichte allerdings begegnet dem Leser nicht Pastor Kaspert. Der tauft lieber. Nach dem Ende seiner Berufstätigkeit als Apotheker in Millingen machte Dr. Gerald Kurt Bruno Kaliwoda aus seinem Traum Wirklichkeit. Er schreibt. Und wählte als Pseudonym das jeweils letzte Drittel seiner Namen: Bruno Woda. "Schließlich ist es meine dritte Lebensphase!" Nach zahlreichen wissenschaftlichen Publikationen fand er jetzt Gefallen an Kurzgeschichten. "Feste feiern, wohin sie fallen", heißt sein Erstlingswerk in diesem Gen-re. Die Geschichten entführen in kuriose Situationen weltlicher und kirchlicher Feste oder Feierlichkeiten. Sie erzählen von Gegebenheiten, die man ähnlich selbst schon erlebt hat oder besser nie durchleben möchte. Und richtig wütend wird man, wenn die Story, typisch Kurzgeschichte, genau dann endet, wenn die Spannung am größten ist. Das gefällt Dr. Kaliwoda. Sein hintergründiger Humor und seine spirituellen Verflechtungen geben dem Leser der Erzählungen auch nach der Lektüre noch lange zu denken. Seit 1995 lebt Kaliwoda am Niederrhein, er verarbeitet das hier Erlebte in belletristischen Geschichten und Romanen. Allerdings beteuert er, dass in seinen Geschichten kaum Menschen aus Millingen vorkommen und wenn, dann erkennt sie niemand wieder. Seine Lieblingsgeschichte im Buch handelt vom Vatertagsausflug. Eigentlich soll Christi Himmelfahrt in Familie gefeiert werden, doch Winfried will auf die Vatertagstour nicht verzichten. "Fahr doch zur Hölle", wünscht wütend seine Ehefrau. Als er beim Männer-Wettpinkeln in den Bach stürzt, erhalten die Worte der Liebsten eine ganz andere Bedeutung. Fast hat die Geschichte aktuellen Bezug. Dr. Kaliwoda genießt sein neues Leben. "Zu schreiben ist fast schon eine Sucht", gibt er zu und nutzt dazu gerne sein Büro an der Emmericher Rheinpromenade. Wasser, Menschen und Schiffe inspirieren ihn und schon spinnt er am nächsten Band. Fantastische Geschichten, in denen er sein technisches oder medizinisches Wissen und seine Leidenschaft Wassersport einbaut, deren Enden rein gar nichts mit der Wirklichkeit zu tun haben. Kaliwoda ist Perfektionist, er besucht Seminare und Literaturwerkstätten. Und vielleicht auch einen Kursus für exzellenten Humor, denn ohne laut aufzulachen, endet noch nicht einmal die Sache mit dem Nikolaus."
WAZ, online-Portal "Schmunzeln - manchmal auch Fremdschämen - ist bei der ein oder anderen Stelle des Buches angesagt. Und wer ganz genau hinschaut, wird auch ein bisschen Millinger Lokalkolorit wiedererkennen."
Rheinische Post