Am Eingang der Rückenschule würde Milena »Bandscheibenvorfall« Mielke, 38, am liebsten wieder umkehren. Aber dann wird es im Stuhlkreis doch interessant, was vor allem an der sympathischen Caroline liegt, die so schrecklich müde aussieht. Auch die schüchterne Bibliothekarin Ann-Kathrin wirkt nett, im Gegensatz zur durchgestylten Redakteurin Vivien. Bald entdecken die vier: Sie haben nicht nur »Rücken«, sondern viele Sorgen, Ängste und Heimlichkeiten, die sie durch den Alltag schleppen. Und gemeinsam plötzlich auch Ideen, wie man das ändern könnte ...
Kerstin Hohlfeld, geboren 1965 in Magdeburg, studierte von 1985 bis 1991 Theologie in Naumburg und Berlin. Danach gründete sie eine Familie und verlegte sich aufs Schreiben. Sie hat bereits mehrere Romane veröffentlicht.
Von der Macht der Freundschaft, die Leben verändern kann
Kerstin Thieme aus Zittau am 07.03.2021
Bewertet: Buch (Taschenbuch)
Nur äußerst unwillig begibt sich Milena Mielke nach einem Bandscheibenvorfall in die empfohlene Rückenschule. Wider Erwarten trifft sie auf Frauen in ihrem Alter, die ebenfalls nicht nur Rücken haben, sondern auch von den normalen Sorgen des Alltags betroffen sind. Milena, die neben Gewichtsproblemen auch in der Liebe endlich aufs Ganze gehen will, die schüchterne Bibliothekarin Ann-Kathrin, die aufopferungsvolle Caroline sowie die stets gestresste Vivien werden Freundinnen. Gemeinsam finden sie endlich einen Weg, ihr Leben in neue Bahnen zu lenken, auch wenn das für die eine oder andere einen Umweg bedeutet.
Meine Meinung:
Was ich an dem Roman am meisten bedaure? Dass ich das inzwischen so liebgewonnene Frauen-Quartett jetzt verlassen musste. Kerstin Hohlfeld hat mit diesem Gegenwartsroman ein Plädoyer an die Freundschaft geschaffen. Aber das Buch ist noch so viel mehr. Die Liebe kommt keineswegs zu kurz, wenn sie auch bei jeder der Frauen ein anderes Gesicht trägt. Dazu fehlt es nicht an Humor, großen Gefühlen, schmerzlichen Rückschlägen und Mut machender Inspiration.
So unterschiedlich die vier Frauen auch sind, so konnte ich doch in jeder (okay, in Vivien vielleicht eher nicht) einen Teil von mir entdecken. Und so wird es sicher jeder Frau ergehen, die das Buch liest. Die Protagonistinnen sind so lebensecht beschrieben, dass sie einem tagtäglich über den Weg laufen könnten. Und ich wünschte, das würden sie. An Rückenproblemen fehlt es mir nicht, vielleicht sollte ich auch mal einen Kurs wagen.
Vor allem wird klar, dass gerade der Rücken äußerst sensibel auf die Psyche des Menschen reagiert, wie ich selbst schon schmerzlich erfahren durfte. Daher ist es auch so schön, dass die Frauen in der Rückenschule nicht nur lernen, bewusster mit ihrem Körper umzugehen, sondern vor allem durch die Macht der Freundschaft die Kraft finden, neue Wege zu beschreiten auf ihrem Weg zum Glück. Wie dieses auszusehen hat, muss jeder für sich entscheiden und auch, ob er den Mut findet, sich auf Neues einzulassen.
Kerstin Hohlfeld hat mich einmal mehr mit ihrer gefühlvollen Schreibweise mitgenommen. Keine Sekunde kommt Langeweile auf, während jede der Frauen ihr ganz persönliches Drama erlebt. Weil ich mich so unheimlich wohlgefühlt habe mit den Damen, würde ich mir wirklich sehr wünschen, es käme zu einer Fortsetzung.
Wer keinen seichten Chick-lit oder eine wiederholte Erotikstory mit dominantem Helden sucht, sondern tiefgründige und warmherzige Frauenunterhaltung, der ist mit Wenn das Glück anklopft bestens bedient.
Eine wunderbare Geschichte über das Leben und die Freundschaft
Monika Schulte aus Hagen am 03.02.2021
Bewertet: Buch (Taschenbuch)
Vier sehr unterschiedliche Frauen lernen sich in einer Rückenschule kennen. Milena, geschieden, Mutter von zwei pubertierenden Kindern und mit ein paar Pfündchen zu viel auf den Rippen möchte erst gar nicht das Haus betreten, als sie die gertenschlanke Vivian sieht. Zu sehr erinnert diese sie an den Grund ihrer Scheidung, doch Milena überwindet sich und nimmt schließlich doch teil. Zu der netten Caroline fühlt sie sich gleich hingezogen, doch die Hausfrau und Mutter von zwei Zwillingspaaren ist mit ihren vielfachen ehrenamtlichen Jobs überfordert und nur noch müde. Mit zum Kreis gehört die eher schüchterne Ann-Kathrin, Bibliothekarin und allein erziehende Mutter einer Tochter. Zu Beginn haben sie nur eines gemeinsam, ein Rückenproblem, doch die Kursleiterin macht ihnen schnell klar, dass es auch die alltäglichen Dinge sind, die ihnen Kummer und Schmerzen bereiten können, die sie schultern müssen. Auch innerlich sollen die Frauen wieder aufrecht durchs Leben gehen. So nehmen alle viel mit aus diesem Kurs, der sie zusammen schweißt. So unterschiedlich diese vier Frauen auf den ersten Blick auch sein mögen, sie finden zueinander, sie treffen sich regelmäßig außerhalb des Kurses. Sie kochen zusammen, sie trinken Champagner. Sie haben ihren Spaß und doch hat die eine oder andere weiter ihre kleinen Geheimnisse. Sie werden zu richtigen Freundinnen und auch hier gibt es Höhen und Tiefen, Glück und Misstrauen - wie im richtigen Leben eben, doch wenn es drauf ankommt, dann sind alle füreinander da und schließlich findet jede ihr Glück, jede auf ihre Art und Weise.
"Wenn das Glück anklopft" - eine wunderbare Lektüre. Die perfekte Mischung aus Freundschaft, Leben, Liebe. Kerstin Hohlfeld hat mich mit ihrem neuen Buch wieder einmal begeistern können. Ein wunderschöner Roman über das Leben, über die Freundschaft mit ganz, ganz viel Lebensgefühl. Dem Buch wohnt der Zauber echter Freundschaft inne. Am Schluss wünscht sich jede Leserin, zu dem Kreis dieser wunderbaren Freundinnen zu gehören. Kerstin Hohlfeld ist hier wieder mal eine Geschichte gelungen, die zum Glücklichwerden schön ist!
Schwundvoll amüsanter Roman, mit viel Herzenswärme. Schön, um den Alltag mal zu vergessen.
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