Liam Pratzke ist verliebt, aber seine Angebetete ist nach einem Kletterkurs spurlos verschwunden. Ein Unfall? Selbstmord? Hat der Bergführer etwas damit zu tun? Die Polizei hat die Suche aufgegeben, aber Liam verfolgt weiter Susis Spuren in den Tannheimer und Ammergauer Bergen und macht sogar einen Kletterkurs für Fortgeschrittene, obwohl er vom Klettern keine Ahnung hat. Seine Großmutter Monika Trautner lehrt ihn die Grundlagen - und zeigt dabei Eigenschaften, die man kaum von einer älteren Dame erwartet hätte.
Ein solider Krimi nicht nur für Berg-und Kletterfans
Ulrike's Bücherschrank am 04.09.2022
Bewertungsnummer: 1779646
Bewertet: Buch (Taschenbuch)
Monika Trautner ist seit kurzem in Rente.Jetzt hat sie endlich Zeit für's klettern.Ihr Enkel Liam möchte unterdessen dass Monika ihm hilft seine Freundin Susi zu finden die beim Bergsteigen plötzlich verschwunden ist.Die Polizei hat die Suche nämlich schon nach ihr aufgegeben.Wie gut dass Liam's Vater eine Detektei führt und ihn in den Fall einbindet.Kurz danach ist Liam in einen Fortgeschrittenenkurs für Kletterer untergekommen obwohl er noch nie geklettert ist.Aber nur so kann er die anderen Kursbesucher auf den Zahn fühlen.Monika passt auf ihren Enkel auf der quasi zwei linke Hände hat.Aber zusammen sind sie ein unschlagbares Gespann.
Der Schreibstil ist sehr leicht,bildhaft und zügig zu lesen.Die Protagonisten sind sympathisch dargestellt und die Spannung steigert sich im Laufe des Buches.
Fazit:Der 34 Kapitel lange Krimi spielt sich im Allgäu ab.Die Story wird aus Sicht der verschiedenen Charakteren erzählt.Besonders gut fand ich Liam der mir auf Anhieb sehr gefallen hat.Obwohl sich die Geschichte um Monika,seiner Oma,dreht stach Liam meiner Meinung nach hervor.Ich fand es schön dass das Thema "älter werden" von der Autorin immer mal wieder angesprochen wird.In unserer heutigen Zeit wird es ja eher hintenangestellt.Aber ich erfuhr so ganz nebenbei noch einiges über das klettern und das war recht interessant.Es geht dabei in die Tannheimer Berge die von der Autorin sehr gut und schön beschrieben wird.Die Story wird ab ca.der Mitte des Buches spannender weil die Gruppenmitglieder samt Kletterführer alle komplex angelegt sind.So kam ich nach und nach ins rätseln wer wohl hinter Susi's Verschwinden steckt.Meiner Ansicht nach war mir die Geschichte insgesamt etwas zu "kühl" und zu "glatt".Da hätte ich mir etwas mehr Gefühl gewünscht.Es ist ein solider Regionalkrimi der zwischendurch etwas Dialekt bietet und genau richtig für zwischendurch ist.Ich vergebe daher drei Sterne.Es ist der erste Band einer zweiteiligen Reihe.Er ist in sich abgeschlossen.
Monika Trautner hat nach einem bewegten Arbeitsleben endlich Zeit für sich und ihre Hobbys. Frisch in Pension reist die rüstige Rentnerin durch die verschiedensten Länder und zurück in der Heimat widmet sie sich ganz dem Klettersport. Doch schon bald ist es wieder vorbei mit Ruhe. Ihr Enkel Liam bittet sie um Hilfe in einem Vermisstenfall: seine gute Freundin Susi ist nach einem Kletterkurs nicht mehr zurückgekehrt und die Polizei hat den Fall bereits zu den Akten gelegt. Begründung: die Vermisste sei irgendwo im Gebirge abgestürzt und das komme schließlich häufig vor. Liam aber möchte so schnell nicht aufgeben. Da ist es ein guter Zufall, dass die große Privatdetektei seines Vaters von Susis Eltern mit dem Fall betraut worden ist. Nach einiger Überzeugungsarbeit gelingt es Liam, dass er gemeinsam mit seiner Oma zu Ermittlungszwecken einen Fortgeschrittenenkurs besuchen darf. Die Teilnehmer und auch der Kursleiter sind nahezu identisch mit jenen aus Susis Kurs. Während Liam, der eigentlich gar keine Ahnung vom Klettern hat, die ersten Gehversuche am Felsen unternimmt, schweben er und Monika bereits in ungeahnter Gefahr, denn so mancher kommt gar nicht damit zurecht, dass die beiden den Kursteilnehmern zunehmend auf den Zahn fühlen.
Irmgard Braun legt mit Vermisst ihren dritten Krimi und zugleich den Auftakt für eine Reihe mit der rüstigen Ermittlerin Monika Trautner vor. Die Handlung beginnt durchaus empfehlenswert aus Sicht der vermissten Susi. Leider wird auf den ersten Seiten gleich ein Manko des Buches deutlich: So entsteht sprachlich der Eindruck, dass Susi, Studentin und aller Wahrscheinlichkeit mindestens Anfang 20, erst 15 und recht naiv sei. Dieses sprachliche Manko wird innerhalb der ersten Kapitel recht konsequent durchgehalten. Nur schwer gelingt es dem Leser daher, etwa die Detektei Bratzke oder auch Liam ernst zu nehmen. Immer wieder schwenkt die Handlung zudem zu Susi, die nicht tot ist, sich aber durchaus in einer sehr heiklen und gefährlichen Situation befindet. Sprachliche Klarheit in Wort und Ausdruck, aber auch der Mut zu erschreckenderen Szenarien hätten dem Krimi sehr gut getan und geholfen, schnell eine hohe Spannung aufzubauen. Das Potenzial wäre durchaus vorhanden gewesen. So aber wird an diesen Stellen viel verschenkt, die Handlung plätschert dahin und nimmt erst langsam an Fahrt auf.
Im Laufe der Zeit entwickeln sich die Charaktere, werden reifer und wirken nicht mehr allzu der Realität entfremdet. Es scheint, als hätte auch die Autorin erst in ihre Geschichte hineinfinden müssen. Das mag zusätzlich seinen Grund darin haben, dass ihr Können weniger in der spannenden Ausgestaltung eines Krimis als in dem Fokus, den Klettersport in die Handlung einzubetten, liegt. Eben jene Episoden beweisen Klarheit und Wissen. Man merkt, dass sich die Autorin ganz auf ihrem Terrain befindet. Ein weiterer Punkt, der angesprochen werden muss, betrifft das Bild von Männern und Frauen, welches Braun in ihrem Krimi zeichnet. So scheinen die handelnden Frauen, sofern sie sich in einer Beziehung befinden, von ihren Männern in ein Leben gepresst zu werden, das ihnen so gar nicht entspricht. Die Ehen sind schlecht, der Umgangston rau und so mancher Mann ein Freund des Alkohols oder anderer kurzer Röcke. Allein Liam kommt dem Leser anfänglich als wahren Softie mit sanftem Charakter präsentiert ungeschoren davon sowie ein Nachbar von Moni, der dem Leser wohl auch in den folgenden Bänden der Reihe noch erhalten bleiben wird. Generell scheint es, als möchte Braun der Liebe keine echte Chance geben und als ob betont werden müsse, wie schlecht der gemeine Mann ist und dass sich die Frau nur aus ihren Zwängen befreien müsste. (Auch die Schilderung der Vorgänge im ersten Kletterkurs, bei dem Susi war, erweckt den Eindruck, nicht das Erlernen des Klettersports stehe im Vordergrund, sondern das Anbaggern der anderen Kursteilnehmer.) Hinzukommt der Umstand, dass die kletternde Super-Oma stets von allen vor allem natürlich von männlichen Mitmenschen stets unterschätzt wird. Egal, ob es sich dabei um ihre Kletterfähigkeiten oder ihr Ermittlergespür handelt. Das wirkt auf die Dauer doch etwas anstrengend und unrealistisch.
Zum Glück entwickelt sich das Buch aber doch zum Ende hin und die Handlung wird spannender. Bleibt die Frage: Warum nicht gleich so?
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