In ihrem ebenso poetischen wie tiefgründigen, zu Herzen gehenden wie humorvollen Roman "Das Institut der letzten Wünsche" bezaubert die renommierte Autorin Antonia Michaelis mit ihrem ganz unverwechselbaren Ton. Geschickt verbindet sie eine warmherzige Liebes- und Freundschaftsgeschichte mit ernsten Themen wie der Frage, welche letzten Wünsche Sterbende haben und was am Ende des Lebens zählt, wenn so vieles unwichtig wird.
Antonia Michaelis wunderbare Heldin, die verträumte Mathilda, arbeitet für eine Organisation, die sterbenden Menschen ihre letzten Wünsche erfüllt. Ein letztes Mal Schneeflocken spüren mitten im Hochsommer, Maria Callas live erleben oder in einem stillgelegten Vergnügungspark Riesenrad fahren – alles kein Problem, kleine Tricks inbegriffen. Das ändert sich, als Mathilda Birger begegnet. Denn er wünscht sich, vor seinem Tod noch einmal seine große Liebe Doreen und ihr gemeinsames Kind wiederzusehen. Mathilda soll sie für ihn suchen – nur will sie Doreen eigentlich gar nicht finden, denn sie hat sich auf den ersten Blick in Birger verliebt.
„Antonia Michaelis gehört zu Deutschlands besten Geschichtenerzählern, die mit viel Gefühl das Herz rühren und Romane voller Poesie schreiben.“ literaturmarkt
Ein letztes Mal den Schnee auf der Haut spüren, doch wie soll das gehen wenn gerade Hochsommer ist und die letzten Tage des eigenen Lebens anbrechen? Dafür gibt es das Institut der letzten Wünsche, es macht jeden noch so unmöglichen Wunsch zur Wirklichkeit. Allein mit der Idee, dass es ein solches Institut geben könnte, hatte Antonia Michaelis mich schon für ihr Buch gewonnen. Voller Poesie und mit viel Feingefühl schreibt sie über das Leben und das Sterben. Ihr Schreibstil kommt fast dem eines Märchens gleich und doch sind die Protagonisten so real und lebhaft beschrieben, als würde man sie selbst kennen. Dieses Buch hat mich erst zum Lachen und dann zum Weinen gebracht. Trotzdem wird man von der Autorin mit viel Hoffnung aus dem Buch entlassen!
Antonia Michaelis hat sich bereits einen Namen als Kinderbuchautorin gemacht. „Das Institut der letzten Wünsche“ ist das erste, was mir persönlich als Buch für Erwachsene aufgefallen ist. Doch bei meiner Recherche habe ich dann gesehen, dass es im Knaur Verlag noch 3 weitere Titel von ihr gibt, wobei „Paradies für alle“ anscheinend noch vorher erschienen ist. Daraufhin habe ich mir eben die Klappentexte der Bücher durchgelesen, die ich noch nicht von ihr kenne und musste dabei feststellen, dass ich diese Bücher bei Gelegenheit auch noch alle lesen werden muss, weil sie sich so schön und so ungewöhnlich anhören!
Bevor ich angefangen habe diese Buchbesprechung zu schreiben, habe ich geguckt, was meine Kollegen und Kunden zu diesem Buch geschrieben haben. Und ich bin immer wieder erstaunt, wie unterschiedlich Menschen Bücher wahrnehmen. Ich habe das Gefühl, dass ich teilweise ein ganz anderes Buch als die anderen Leser gelesen habe. Ich erzähle Ihnen jetzt mal, welches Buch ich gelesen habe:
Ich habe eine ungewöhnliche Liebesgeschichte mit einer kleinen Detektivgeschichte gelesen. Das Institut der letzten Wünsche wurde von Ingeborg, einer Ärztin, die nicht damit einverstanden war, wie mit todkranken Patienten umgegangen wird, und die deshalb gekündigt hat, gegründet. Ihre einzige Mitarbeiterin ist Mathilda, eine junge Frau, die ihr Medizinstudium geschmissen hat. Beide zusammen versuchen jetzt todkranken Menschen ihren letzten Wunsch zu erfüllen, wobei hiermit keine Sterbehilfe gemeint ist. Die beiden versuchen Menschen glücklich zu machen, so dass sie beruhigt sterben können. Dies kann ein letztes Weihnachtsfest oder Schnee im Sommer sein, ein letzter Besuch am Meer oder in einem Vergnügungspark, den es eigentlich gar nicht mehr gibt. Die beiden Frauen versuchen immer, die Wünsche ihrer Klienten zu erfüllen, auch wenn sie dabei ein manches Mal tricksen müssen und hin und wieder haarscharf an der Kriminalität vorbeischrammen. Drei Fälle ziehen sich durch das Buch. Da ist der alte Uhrmacher Jakob Mirusch, der gerne noch einmal einen Spieleabend in einer Studenten-WG erleben möchte. Oder Ewa Kowalska, eine alte Dame, die noch einmal ein Konzert der Callas besuchen möchte. Und Birger Raavenstein, ein Mann von Mitte Vierzig, der seine Jugendliebe Doreen sucht, die vor 15 Jahren spurlos aus seinem Leben verschwunden ist. Ausgerechnet an dem Abend, an dem er ihr einen Heiratsantrag machen wollte. Doreen war zu diesem Zeitpunkt schwanger. Als Birger Raavenstein das Institut aufgesucht hat, hat sich Mathilda gleich in ihn verliebt, obwohl das natürlich den Grundsätzen des Instituts widerspricht. Und so ist sie hin- und hergerissen zwischen Birgers Wunsch, Doreen zu finden, und ihrem eigenen, dass Doreen verschwunden bleibt.
Es entspinnt sich daraus eine ausgesprochen spannende und ungewöhnliche Geschichte, die mit viel Gefühl und Humor erzählt wird. Dieser Roman lebt durch seine ungewöhnlichen Protagonisten und durch die abstrusesten Situationen, in die Ingeborg, Mathilda und ihr Hund Eddie geraten. Mich hat von Anfang an speziell Mathilda fasziniert. Denn sie ist eine ungewöhnliche junge Frau. Bei jedem Kleidungsstück, was sie trägt, hat sie Stoffbilder von Kinderkleidung aufgenäht. Sie ist verträumt und wirkt immer so, als ob sie nicht wirklich in der Realität angekommen ist. Sie lacht viel, aber weint nie. Und sie hat einen unglaublichen hohen Konsum von Kopfschmerztabletten. Mich interessierte sehr, was die Geschichte dahinter ist. Denn irgendetwas verbirgt Mathilda vor ihren Mitmenschen und uns Leserinnen. Und dann war natürlich die Geschichte um die verschwundene Doreen ausgesprochen spannend. Warum ist sie vor 15 Jahren einfach verschwunden?
Doch neben den beiden Unterhaltungselementen ist natürlich das Institut selbst ein sehr ernstes Thema, über das es sich lohnt, nachzudenken. Wie gehen wir mit Sterbenden um? Ist es wirklich immer sinnvoll, Leben zu verlängern, wenn die Lebensqualität auf der Strecke bleibt? Oder sollte jeder selbst entscheiden können, wann er der Medizin den Rücken kehrt?
Mich hat dieses Buch sehr beeindruckt und nachdenklich zurückgelassen. Gerade auch das Ende hat mich sehr überrascht, denn Antonia Michaelis ist nicht den einfachen und seichten Weg gegangen.
Für Leserinnen von Nina George, Nicole Walter, Julia Fischer und Charlotte Lucas.
Wie gehen wir mit dem Sterben um? Ein berührenden Roman, der ein ernstes Thema behandelt, aber den Leser trotzdem zum Lachen bringt. Da verfliegt die Zeit beim Lesen!
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Trotz der ernsten Thematik schafft es Antonia Michaelis eine lebensbejahende und optimistische Geschichte zu Papier zu bringen und den Leser mit ihrem Schreibstil zu verzaubern
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