"Ein wenig Leben" handelt von der lebenslangen Freundschaft zwischen vier Männern in New York, die sich am College kennengelernt haben. Jude St. Francis, brillant und enigmatisch, ist die charismatische Figur im Zentrum der Gruppe – ein aufopfernd liebender und zugleich innerlich zerbrochener Mensch. Immer tiefer werden die Freunde in Judes dunkle, schmerzhafte Welt hineingesogen, deren Ungeheuer nach und nach hervortreten. "Ein wenig Leben" ist ein rauschhaftes, mit kaum fasslicher Dringlichkeit erzähltes Epos über Trauma, menschliche Güte und Freundschaft als wahre Liebe. Es begibt sich an die dunkelsten Orte, an die Literatur sich wagen kann, und bricht dabei immer wieder zum hellen Licht durch.
Vielleicht hatte ich aufgrund der zahlreichen positiven und glorreichen Rezensionen einfach zu hohe Erwartungen an den Roman, aber ich habe mich extrem gefreut (auf den Inhalt, die Figuren, die Geschichte), als ich angefangen habe zu lesen.
Leider wurde ich in meiner Erwartung relativ schnell getrübt. Ich fand es zu keiner Zeit schlecht oder nicht lesenswert, allerdings war ich irgendwann an einem Punkt des Buches angelangt, wo ich überhaupt kein Verlangen mehr hatte weiterzulesen. Die Aussicht mich hinzusetzen und weiterzulesen stimmte mich nicht freudig. Wahrscheinlich auch durch den extremen Inhalt. Eigentlich lese ich öfter mal Bücher, welche extreme Themen behandeln. In diesem Roman kam ich damit überhaupt nicht klar. Jude St. Francis war mir auf einer Seite sehr sympathisch, aber auf der anderen Seite habe ich ihn für sein Handeln verurteilt, obwohl ich ihn, aufgrund seiner Vergangenheit, wirklich verstehen konnte. Oftmals dachte ich mir: wie kann er das nur tun, obwohl er „alles“ hat?
Schlussendlich muss ich sagen, dass ich es bisher noch nicht zu Ende lesen konnte und wollte. Vielleicht in naher oder ferner Zukunft werde ich weiterlesen und mich von der Poesie des Romans (welche ich trotz allem gespürt habe) mehr beeindrucken lassen.
Perfektion im Herzschmerz
Bewertung am 03.03.2023
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)
Dieses Buch stellt das wunderschöne Leiden des Lebens dar. Die verschiedenen Facetten, die ein einziges Dasein bieten kann, werden wunderschön portraitiert und ausgeschmückt. Mit "Ein wenig Leben" bekommt man demonstriert, wie willkürlich, kaputt, wundershübsch, düster und hell die Welt, in der wir leben, gleichzeitig sein kann. Ohne gestorben zu sein bringt die Autorin das Leiden des allmählichen Sterbens zum Ausdruck und verdammt einen dazu in einer Achterbahn der Gefühle zu sitzen und mit einer Taschentücherbox im Gepäck die Perfektion des Herzschmerz zu genießen.
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Dieses Buch ist alles, nur nicht einfach.
Das Buch verkörpert sowohl Themen, wie wahre Freundschaft, Glück und Liebe. Allerdings auch Themen, wie Suizid, Selbstverletzung und Misshandlung.
Trotzdem ist dieser Roman definitiv das beste Werk, dass ich jemals gelesen habe und vermutlich auch lesen werde.
Inhaltlich möchte ich hier gar nicht zu viel verraten, weil man diese Geschichte am besten ohne jedes Vorwissen erlebt und die Charaktere auf ihrer Reise begleitet.
"Ein wenig Leben" wird euch emotional so sehr in Anspruch nehmen, dass es euch auch nach dem Lesen nie wieder loslassen wird.
Uneingeschränkt möchte ich diesen Roman aber definitiv nicht empfehlen, weil ihn meiner Meinung nach nicht jeder lesen sollte.
Primär aus dem Grund, dass das Werk inhaltlich so viele triggernde Themen hat, welche so detalliert beschrieben werden, dass dieses Geschichte einen wirklich zerstören kann.
Also denkt gut darüber nach, ob ihr so extreme Themen in einem Buch ertragen könnt und wenn die Antwort "Ja" lautet, dann lest es! Ihr werdet es nicht bereuen.
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Dieses Buch lässt einen jede nur erdenkliche Emotion fühlen. Ich habe geweint, gezittert, hatte Gänsehaut, habe manchmal meinen Atem vergessen. Ich habe so mitgelitten und versucht zu begreifen, was passiert. Die Autorin greift sehr harte Themen auf, aber mit einer Intensivität, mit einer wahnsinnigen Wortgewalt, sie hat eine unglaubliche Sprache, wie ich sie noch nie von einer Autorin gelesen habe und wohl nie mehr lesen werde. Jude's Vergangenheit, die grauenvoller nicht sein kann, geht einem an die Substanz. Man will schreien, man will davonlaufen, man muss mit sich kämpfen, wenn man diese Geschichte liest, die so real ist, das es unmöglich erscheint, das die Protagonisten und die Ereignisse nicht real sind. Gleichzeitig ist da Willem, immer an seiner Seite und Jb und Malcolm, die alle eine wirklich tiefgehende lebenslange Freundschaft verbindet. Ich habe die Protagonisten wirklich sehr geliebt, vor allem Jude, Harold und Julia. Es ist das heftigste, härteste und stärkste Buch seit langem. Es ist so dermaßen mitreißend, das man danach noch Tage wenn nicht Wochen darüber nachdenkt und sich nicht lösen kann. Dieses Buch ist Schmerz, es ist eine starke Familie und Freundschaft, die sich als roter Faden durch das ganze Buch zieht, wie ein Licht im Dunklen, ein kleines Licht, aber es ist da. Und das ist es, worauf es am Ende ankommt.
Danke Jude das ich deine Geschichte miterleben durfte. Und Andy, Jb, Willem, Malcoln, Harold und Julia. Dieses Buch liebe ich wirklich sehr.
"Er lächelte, als er daran zurückdachte; manchmal wünschte er, einen Verstand wie JB zu haben, einen, der Geschichten ersann, die andere erheiterten, und der so anders war als sein eigener, der ständig nach Erklärungen suchte, Erklärungen, die, auch wenn sie vielleicht zutrafen, frei von Romantik waren, von Witz, von Esprit."
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