Zielerreichung und Selbstverwirklichung durch richtige Motivation
Positives Denken galt lange Zeit als Garant für Zielerreichung und gelingende Motivation: Wie oft werden wir bis heute im Alltag aufgefordert, optimistisch zu sein und positiv zu denken. Es komme nur darauf an, unser Ziel mit höchster Konzentration anzugehen, dann würden sich der Erfolg wie von selbst einstellen.
Die Psychologin Gabriele Oettingen weist nach, dass diese Gleichung nicht aufgeht. Ihr bahnbrechendes Konzept zur Selbst-Motivation präsentiert einen überraschend neuen Ansatz der Psychologie, dessen Wirksamkeit in zahllosen Untersuchungen bestätigt wurde: Sobald die Menschen nicht nur positiv denken, sondern auch Hindernisse in ihren Planungen berücksichtigen, gelingt es ihnen besser, ihre individuellen Ziele zu erreichen. "Die Psychologie des Gelingens" ist ein Wissenschaftsbuch für alle, die am positiven Denken gescheitert sind und praxistaugliche Rezepte für Selbst-Motivation, Selbstverwirklichung und persönlichen Erfolg suchen.
„Gabriele Oettingen präsentiert eine imposante Fülle an Belegen für die erstaunlichen Wirkungen einer Methode zur Selbst-Motivation, die sie mit Kollegen in zwanzig Jahren Forschungsarbeit entwickelt hat."
Verblüffend: Das Vorgehen erfolgreicher Menschen wird von der Psychologie entdeckt
Dr. M. am 10.08.2018
Bewertet: Buch (Taschenbuch)
Mal angenommen, man hat einen realistischen Wunsch. Man stellt sich vor, wie es wäre, wenn er in Erfüllung ginge. Dann überprüft man, welche Hindernisse auf dem Weg zu diesem Zustand zu überwinden wären und macht sich dafür einen konkreten Plan. Das klingt logisch und in sich schlüssig. Und genau so gehen zum Beispiel Unternehmer vor oder Leute, die eine Weltreise planen. Man könnte nun glauben, eine solche Vorgehensweise wäre nichts Neues, einfach schon deswegen, weil es gar keinen anderen vernünftigen Weg gibt und wir nicht die ersten Menschen auf diesem Planeten sind. Der Haken an der Sache ist nur, dass sich auch ganz einfache und scheinbar banale Vorgehensweisen entweder nicht herumsprechen oder für viele Menschen aus den verschiedensten Gründen dennoch nicht durchführbar sind.
Man wundert sich beim Lesen dieses Buches in der Tat, wieso nun plötzlich diese simple und eigentlich einzig sinnvolle Vorgehensweise mit dem Namen „Psychologie des Gelingens“ geadelt wird. Natürlich muss dann auch noch eine coole Abkürzung her. Hier WOOP (Wish, Outcome, Obstacle, Plan). Gabriele Oettingen hat nach Auskunft des Klappentextes mehr als zwanzig Jahre Forschungsarbeit gebraucht, um auf diesen „verblüffend neuen Ansatz zur Selbstmotivation“ zu kommen. Man fragt sich an dieser Stelle schon, was daran verblüffend neu sein soll. Die Antwort ist ganz einfach und liegt am Wort Selbstmotivation. Der Punkt ist nämlich, dass Leute, die diese Methode schon vor Jahrhunderten angewandt haben, keine Selbstmotivation brauchten, weil sie auch ohne die Hilfe von Psychologen motiviert genug waren. Dass nun endlich auch die Psychologie an diesem Punkt angelangt ist, zeigt nur, dass eine Beschäftigung mit sich selbst nicht unbedingt immer hilfreich ist.
Denn wenn man dieses Buch liest, dann kann man an den Irrungen und Wirrungen dieser Wissenschaft hautnah teilhaben. Die Autorin hat sich nämlich nicht gefragt, wie erfolgreiche Menschen vorgehen, sondern die Ausgangsproblematik war die zweifelnde Frage, ob die Ideologie des positiven Denkens tatsächlich funktioniert. Wenn man sich also hinsetzt und sich die Erfüllung seines Wunsches in allen Farben ausmalt, dann würde man – so jedenfalls machen es einem die positiven Denker gerne vor – einen großen Schritt zur Wunscherfüllung machen. Dass dem nicht so ist, sondern dass eher das Gegenteil eintritt, versucht die Autorin in einem großen Teil ihres Buches nachzuweisen. Dazu beschreibt sie zahlreiche psychologische Experimente, die stets genau diesen Hinweis geben. Ohne die Leser dieser Rezension langweilen zu wollen, möchte ich dazu Zweierlei bemerken. Erstens zweifele ich die Resultate dieser Experimente nicht an. Ich möchte aber zweitens darauf hinweisen, dass sie keinen wissenschaftlichen Wert besitzen, denn dazu ist die Anzahl der Probanden zu gering. Vor allem aber sind sie nicht zufällig ausgewählt, sondern es sind aus Einfachheits- und Bequemlichkeitsgründen immer Studenten, womit kein Bevölkerungsdurchschnitt simuliert wird.
Nachdem also lang und breit die angeblich neue WOOP-Methode nicht etwa aus der Sache heraus, sondern aus den Irrwegen der Psychologie entwickelt und begründet wurde, stellt die Autorin diese Methode im letzten Teil des Buches ausführlich vor. Und darin besteht der eigentliche Wert dieses Buches. Es macht einem breiten Publikum klar, wie strukturiert man vorgehen muss, um ein realistisches Ziel zu erreichen. Ob diese Methode nun neu ist oder die Erfindung von Gabriele Oettingen, spielt dabei keine Rolle. Sie funktioniert schon seit ewigen Zeiten. Und wenn sie nun mit diesem Buch zu mehr Menschen als vorher durchdringt, dann ist es nur umso besser.
Die Sterne gibt es genau dafür.
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