Berlin-Kreuzberg, Anfang 2015: Durch Zufall lernt der ägyptische Geschäftsmann und Milliardär Mansur Ghali den aus dem Senegal geflohenen Souliman Traoré kennen. Bald erfährt er, wie kurzsichtig man in Deutschland mit Flüchtlingen umgeht: Statt das Potential teilweise gut ausgebildeter Fachkräfte zu nutzen, werden die Neuankömmlinge mit einem Arbeitsverbot belegt und müssen in Flüchtlingsunterkünften ausharren.
Mansur, der sein Geld mit dem Bau ganzer Städte verdient, beschließt, das Problem auf seine Art anzugehen: In einem heruntergekommenen Dorf in Mecklenburg-Vorpommern beginnt er, Flüchtlinge anzusiedeln und für den deutschen Arbeitsmarkt zu qualifizieren. Doch das ambitionierte Unterfangen ist alles andere als legal und ruft bald die Mitglieder einer ortsansässigen Kameradschaft auf den Plan, die ihre »national befreite Zone« gefährdet sehen. Auch in der Berliner Lokalpolitik bleibt das Projekt nicht unbemerkt, und bald droht seiner Komplizin, der Bezirksbürgermeisterin von Friedrichshain-Kreuzberg, das Ende ihrer Karriere.
Peter S. Kaspars Roman ist eine spannende Parabel auf die deutsche Flüchtlingspolitik und zugleich ein flammendes Plädoyer für mehr Menschlichkeit.
Peter S. Kaspar, Jahrgang 1960, lebt und arbeitet als Journalist, Sachbuch- und Romanautor in Berlin. Im Carpathia Verlag ist von ihm zuletzt das Sachbuch »Koulou Tamam, Ägypten?« erschienen, in dem er sich mit den Auswirkungen der Arabellion auf den ägyptischen Tourismus beschäftigt.
Es ist Anfang 2015, die Flüchtlingskrise ist noch nicht ganz gestartet, da lernt der ägyptische Geschäftsmann und Milliardär Mansur Ghali den Flüchtling Souliman aus dem Senegal kennen. Das Thema Flüchtlinge in Deutschland beschäftigt von nun an auch Mansur, der sich vor allem über die fehlenden Arbeits- und Beschäftigungsmöglichkeiten der neuankommenden Flüchtlinge wundert. Und Mansur hat eine Idee, er baut in einem Dorf in Mecklenburg-Vorpommern Möglichkeiten, um Flüchtlinge für den Arbeitsmarkt zu qualifizieren. Doch schnell kommen auch die Kritiker, allen voran die nationale Kameradschaft. Kann Mansur seinen Plan umsetzen?
Der Autor greift in seinem Buch, ein zum damaligen Zeitpunkt, sehr aktuelles Thema auf. Es gab immer wieder Diskussionen darüber, ob und warum Flüchtlinge nicht arbeiten dürfen bzw. sich überhaupt für den Arbeitsmarkt qualifizieren oder Deutschkurse besuchen dürfen. Mittlerweile hat sich in diesem Hinblick nochmal einiges geändert. Der Autorin geht dieses Thema auf besondere Art und Weise an, indem er eine fiktive Geschichte erzählt, in der die Idee eines Mannes die Lösung für das Problem sein soll. Dadurch will er zum Nachdenken anregen-über Missstände, Möglichkeiten, aber auch das Flüchtlingsthema allgemein, Intoleranz bzw. Nazis aber auch andere Kritiker.
Im Buch begegnet man Mansur, einem reichen Geschäftsmann, der mit seinen Ideen schon mehrere Städte aufgebaut hat. Er hat zum einem eine sehr weiche und sympathische Seite, meist aber kommt seine Geschäftsmann-Seite zum Vorschein. Mansur hat das Geld und prahlt in gewisser Weise damit und kauft sich all die Dinge, die er für seine Stadt oder sein und das Glück seiner Freunde benötigt. Doch wie viele Einzelpersonen gibt es die ihm ähnlich sind, die wenigsten würden wohl Städte aus ihren finanziellen Mitteln aufbauen. Der Flüchtling Souliman wird schnell zum Symbol für viele Flüchtlinge, seine Fluchtgründe werden erläutert, ebenso ist ihm auf der Flucht schlimmes passiert, in Deutschland darf er nichts und landet in Berlin auf der Straße, wo er Drogen verkauft. Doch dank Mansur kann Souliman Verantwortung übernehmen, ihn unterstützen und seine eigenen Träume weiter leben. Ihn mochte ich am meisten im Buch, da er ein herzensguter Mensch ist. Und dann gibts da noch die Nationale Dorfbewegung, die gegen das Projekt kämpfen will, es werden viele Vorurteile ihnen gegenüber bedient, sie attackieren das Projekt und werden am Ende doch ein Teil davon. Doch wie realistisch ist dies? Allgemein ist für mich schwierig das Buch als Fiktion anzusehen, ich suchte immer wieder nach dem Stück, das man im realen Leben umsetzen kann. Das war leider das Buch durchweg noch in meinem Kopf verankert, sodass das Buch eine schöne Geschichte war, aber sie hat mir selbst keine neuen Erkenntnisse oder Gedanken gebracht.
Der Schreibstil des Autors hat mir weitestgehend gut gefallen. Vor jedem Kapitel hat er Zitate vorangesetzt, die passend zum jeweiligen Kapitel gewählt wurden. Das Buch war angenehm zu lesen, die Sprache an manchen Stellen aber etwas schwer, da der Autor auch viele alte Worte nutzte. Ansonsten ließ es sich gut lesen und ich fand es trotz meiner Kritik interessant, was passiert, auch wenn die kleinen Zweifel immer wieder kamen.
Ein Buch, das die Qualifizierung von Flüchtlingen auf den Arbeitsmarkt von einer anderen Perspektive und durch fiktive Charaktere und Ideen beschreibt, aber gleichzeitig zum Nachdenken anregen und den Leser ein Stück weit mutiger werden lassen soll.
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