Ein verschneites Tal. Ein altes Geheimnis. Zwei verfeindete Schwestern. Pünktlich zum ersten Advent kehrt im Hollertal Jahr für Jahr der Winter ein und verwandelt das Tal in eine märchenhafte Zauberwelt. Doch für Marie ist in diesem Jahr nichts mehr wie zuvor, nachdem ihre Mutter an Krebs starb und Stiefmutter und Stiefschwester ins Haus kamen. Auf dem Hof der alten Frau Hollerbrunn findet Marie Trost, Freundschaft und ganz überraschend die Liebe. Doch ihre Stiefschwester Pegg folgt ihr an den Hof und droht Maries zartes Glück zu zerstören. Und Pegg ist ihr geringstes Problem: Den Hollerhof umgeben finstere Geheimnisse, und bald muss Marie nicht nur für ihr eigenes Glück kämpfen, sondern auch um die Zukunft des ganzen Tals. Der dritte Band der Märchenspinner entführt den Leser in die eisig-schöne Welt der Alpen. Tina Skupin kombiniert das Frau Holle-Märchen der Gebrüder Grimm mit traditionellen Alpensagen sowie einem Schuss "Eiskönigin" zu einer Geschichte um Familie, Abschied und Neubeginn. Band 3 aus der Reihe der Märchenspinner.
Ich finde die Geschichte echt gut. Der Aufbau und die darauffolgenden Wendungen der Geschichte waren zwar ans alte Märchen angepasst, aber trotzdem hatten sie ihren eigenen Stil. Zusammen mit dem tollen Schreibstil von Tina Skupin ergab sich eine tolle neue Geschichte zum Unterhalten, Träumen und Weitergeben.
Marie ist eine tolle Hauptfigur. Sie lässt sich nicht unterkriegen, trotz des Todes ihrer Mutter, lebt mit ihrer Stiefschwester und Stiefmutter zusammen ohne wirklich zu Murren und versucht ihrem Vater mit dem eigenen Hotel zu helfen, was echt nicht immer einfach ist. Als es dann eine Absage von der Schule wegen ihres Praktikas im elterlichen Hof gibt, kann sie durch einen glücklichen Zufall ihr Praktikum bei Frau Hollerbrunnn machen. Dort arbeitet sie gut und lernt viel. Allerdings fand ich sie im Bezug auf ihre Verliebtheit (die jemand auf dem Hollerhof auslöst) etwas naiv und pubertär...als wäre sie 11 oder 12...
Pegg ist so ziemlich das genau Gegenteil von Marie...denkt man jedenfalls durch den ersten Blick auf sie...sie ist faul, so ziemlich von allem gelangweilt, will sich nur um sich selbst kümmern. Doch das ändert sich während des Buches. Diese Wandlung bei Pegg fand ich echt gut umgesetzt, erzählt und geschrieben. Mir gefiel Pegg am Ende sogar ein bisschen besser, als Marie...obwohl ich sie manchmal am Anfang echt gerne einfach nur getreten hätte (ja, ich weiß, Gewalt keine Lösung ist xD)
Den Ort der Geschichte fand ich wunderbar! Einfach traumhaft! Ich war früher schon immer im Sommer wandern mit meinen Eltern und war ab und zu in solchen Tälern. Wenn ich mal eine eigene Familie habe, möchte ich auch wieder solche Urlaube machen...
Was habe ich mich auf die Märchenadaption von „Frau Holle“ gefreut, schließlich ist das Original eins meiner Lieblingsmärchen!
Ich war mehr als neugierig auf die Umsetzung, handelt es sich bei „Hollerbrunn“ ja um einen Urban-Fantasy-Roman und so war ich sehr gespannt, wie die Fantasy-Elemente des Märchens in unsere normale Welt eingebracht werden!
Ich hätte mit allem gerechnet, aber nicht damit, dass ich das Originalmärchen fast detailgetreu in dieser Geschichte wieder finde, die, verlasst euch drauf, dennoch eine ganz andere ist!
Das war für mich der erste absolut positive Überraschungsmoment!
Ich meine, mal ehrlich …
Könnt ihr euch im Vorfeld eine Geschichte mit sprechenden Backöfen, polternden Äpfeln und einer absolut echten Frau Holle in unserer Zeit und unserer Welt vorstellen?
Tina Skupin hat mir mit „Hollerbrunn“ bewiesen, dass das absolut machbar ist und dennoch authentisch wirkt! „Fantasy meets Reality“ funktioniert hier ganz wunderbar!
Die beiden Stiefschwestern Marie und Pegg sind grundverschieden. Marie ist ein lieber, leicht naiver Goldschatz, der von allen gemocht wird und Pegg ist eben Pegg. Sie sagt was sie denkt, ist sehr scharfzüngig und geht entschlossen und mit einem wachem Verstand an alles, was sie tut. Gemocht wird sie nicht.
Die Schwestern haben beide ihr persönliches, schweres Päckchen zu tragen und leben im idyllischen, ländlichen und zauberhaften Hollertal!
Traditionelle Alpensagen, märchenhafte Legenden und jede Menge Geheimnisse lassen die Atmosphäre des Buches dauerhaft knistern und für jede Menge Überraschungen sorgen.
Seht euch konfrontiert mit Macht, Verrat, Lügen und Eigennutz, aber auch Enttäuschung und Manipulation spielen eine große Rolle!
Sämtliche Charaktere werden bildlich und lebhaft beschrieben und wir bekommen einen wahnsinnig tollen Einblick von der gesamten Familie von Marie und Pegg!
Hier hat sich die Autorin einen tollen Plot einfallen lassen und kritische Themen wie Übergewicht, Mobbing, Vorurteile und „im Schatten eines anderen stehen“, ganz nebenher mit einfließen lassen, so dass sie sich aber keinesfalls in den Vordergrund drängen!
Übrigens ist in dem Buch nichts wie es scheint und ihr bekommt nie das, was ihr erwartet! Ich fragte mich ständig: Wer ist hier wirklich gut und wer ist vielleicht doch böse?
Übrigens sind sogar Märchenelemente der „Eiskönigin“ mit eingebracht worden, das war sehr passend und toll!
Doch obwohl mir das Buch unwahrscheinlich gut gefallen hat, weil es sich einfach so durchweg fesselnd gelesen hat und der Schreibstil zudem noch so locker und leicht war, muss ich ein Bewertungsbüchlein abziehen.
Die Geschichte hätte meiner Meinung nach noch ein paar Seiten mehr gebraucht, um komplett rund zu sein.
Mir hat es hin und wieder etwas an Tiefgang gefehlt, gerade was die eingebaute Liebesgeschichte angeht.
Wo ich auf der einen Seite den lockeren und zackigen Schreibstil sehr mochte, so ging es mir manchmal in der Thematik-Abhandlung etwas zu flott und ich hätte mir ein paar mehr Erklärungen oder Einblicke hin und wieder gewünscht, damit mir alles noch logischer erscheint.
Das sind aber Kritikpunkte, die die Geschichte für mich einfach nur perfekt gemacht hätten, denn eine klare Leseempfehlung bekommt „Hollerbrunn“ für mich in jedem Fall!
Am besten lest ihr das Buch im Winter, bei einer heißen Tasse Tee, gemütlich mit einer Wolldecke auf der Couch!
Fazit
Fans des Märchens „Frau Holle“ kommen hier gänzlich auf ihre Kosten, denn die Autorin hat sehr viele Elemente aus dem Original mit eingebaut und dennoch erzählt sie eine komplett andere Geschichte!
Erlebt eine nüchterne Familiengeschichte, eine konfliktreiche Schwesterngeschichte in einer zauberhaften und magischen Atmosphäre, im verschneiten sagenumwobenen Hollertal!
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