Rennen, das kann GHOST, der eigentlich Castle Cranshaw heißt, schneller als jeder andere: davonrennen. Denn es gab eine Nacht in seinem Leben, in der es genau darauf ankam, in der er um sein Leben rannte. In der Schule läuft es so la la für GHOST. Wer ihm dumm kommt, kriegt eine gescheuert. Doch dann wird GHOST mehr durch Zufall Mitglied in einer Laufmannschaft, und sein Leben stellt sich auf den Kopf. Trainer Brody nimmt ihn unter seine Fittiche, und das ganze Team steht an seiner Seite. Es geht nicht mehr ums Davonrennen, sondern darum, das Ziel immer vor Augen zu haben. Der Startschuss ist gefallen.
Wenn Ghost, der mit richtigem Namen Castle Cranshaw heißt, eines schneller als jeder andere kann, dann ist das Rennen. Denn in seinem Leben gab es eine Nacht, in der er gemeinsam mit seiner Mutter um sein Leben rennen musste. In der Schule läuft es für Ghost nicht besonders gut, wer ihm blöd kommt, muss mit einem Schlag rechnen. Doch dann wird er durch Zufall Mitglied in einer Laufmannschaft, was sein bisheriges Leben komplett auf den Kopf stellt. Der Trainer nimmt ihn unter seine Fittiche und das ganze Team steht an seiner Seite. Lief Ghost bisher immer davon, so geht es nun darum das Ziel immer vor Augen zu haben.
Da ich selbst begeisterte Läuferin bin - wenn auch glücklicherweise aus anderen Gründen als Castle Cranshaw - war ich unglaublich neugierig auf "Ghost - Jede Menge Leben", das mich in vielerlei Hinsicht beeindruckt hat. Ghost hat Ungeheuerliches durchgemacht, denn er musste eines Nachts um sein Leben rennen, als sein stark alkoholisierter Vater ihn und seine Mutter erschießen wollte. Nun sitzt er im Gefängnis und doch ist bei Familie Cranshaw längst noch nicht wieder die Normalität eingekehrt. Ghosts Mutter arbeitet, um sich und ihren Sohn zu ernähren, und er selbst hat seine Gefühle kaum unter Kontrolle und reagiert schnell gewalttätig, wenn ihn wieder jemand wegen seiner ärmlichen Kleidung, den abgeschnittenen Schuhen oder seiner Mutter aufzieht. Mit seinen elf Jahren weiß Ghost zahlreiche Weltrekorde auswendig und träumt von einer schillernden Karriere als Basketballstar, um der tristen Realität zu entkommen. Alles sollte sich jedoch ändern, als er angestachelt von der Arroganz einer der Mitglieder einer Laufmannschaft, denen er beim Training zugeschaut hatte, selbst am Rennen teilnahm. Der Trainer nimmt Ghost unter seine Fittiche und das erste Mal seit langer Zeit bekommt er das Gefühl von Gruppenzugehörigkeit. Neben der mitreißenden Geschichte war das außerordentliche sprachliche Geschick des Erzählers mein persönliches Highlight des Buches. Sämtliche in der Handlung vorkommende Charaktere sind absolut echt und authentisch, vielleicht auch gerade wegen ihrer zahlreichen Ecken und Kanten. Trotz seiner gerade einmal elf Jahren hat Ghost einen unglaublich erwachsenen Blick auf die Welt und die darin lebenden Menschen, was dem Buch in meinen Augen gepaart mit seiner immer mal wieder durchblitzenden kindlichen Naivität zusätzliche Eindringlichkeit verleiht. Auch wenn es zum Verlauf der Geschichte natürlich perfekt passt, fand ich das abrupte Ende alles andere als gut, denn nun ist meine Neugier auf die drei folgenden Bände der Reihe erst recht angestachelt.
"Ghost - Jede Menge Leben" ist soviel mehr als nur die Geschichte des Wendepunktes im Leben eines elfjährigen Außenseiters aus ärmlichen Verhältnissen, der ein schweres Trauma zu verarbeiten hat und dabei lernt ein Teil einer Mannschaft zu sein. Es ist ein kleines literarisches Meisterwerk, das von Träumen, Ängsten und dem Glauben an bessere Zeiten erzählt.
Temporeiches und kurzweiliges Lesevergnügen!
Der Medienblogger am 22.10.2018
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)
Jugendbücher haben es auf dem heutigen Buchmarkt nicht mehr leicht. Viele Geschichten wurden schon erzählt, die Gedankenfantasie eines jeden Lesebegeisterten schon weit ausgereizt. Wie soll man da denn als Autor noch eine realistische Chance haben, eine Geschichte zu erzählen, die sich von anderen unterscheidet und gleichzeitig wie ein Parasit an seinen Wirt festklammert, sodass man das Buch nicht so schnell mehr vergisst? „Ghost – Jede Menge Leben“ von Jason Reynolds ist sowohl der Auftakt zu einer vierteiligen Jugendreihe als auch eines der Aushängeschild-Produkte, den sogenannten „Spitzentiteln“ des dtv-Verlags. Eine wie große Chance ich dem Buch beimesse, die Aufmerksamkeit zu bekommen, die es verdient, und welche weiteren Leseeindrücke aus der Lektüre gewonnen werden können, das erfährst du in der folgenden Rezension.
Durch einen lebendigen und humorvollen Schreibstil macht Autor Jason Reynolds für den Leser einen flüssigen und problemlosen Einstieg möglich. Es ist gut möglich, sich hier in das schnelle Tempo der Geschichte einzufinden, und somit durch die knapp zweihundert Seiten Text zu „fliegen“. Schon schnell wird klar, auf welchen Handlungsstrang sich der Autor fokussiert und dass er diesen konsequent verfolgt und vertieft. Es werden keine großen Umschweife erzählt, keine überflüssigen Nebenhandlungen, alles konzentriert sich auf die Leidenschaft des Sprintens. Dass in einer solchen Beharrlichkeit erzählt wird, verstärkt den nachtragenden Effekt auf den Leser und bringt eine nachvollziehbare Struktur in das Erzählte.
Zudem weist der Roman einige berührende Elemente auf, die das Buch auf ein neues Level heben. Der Protagonist, der zugleich Namensgeber für vorliegendes Werk ist, wird ab der ersten Seite vollkommen lebendig und ehrlich dargestellt, sodass es für mich als Leser zu keiner Zeit ein Problem darstellt, mich in ihn hineinzuversetzen und ihnen nachvollziehen zu können. Auch ist die Handlung hauptsächlich nur aus seinem eingeschränkten Fokus hinaus erzählt und gibt nur wenig Aufschluss über Randfiguren, die in den nächsten Bänden näher vorgestellt werden sollen. Dies intensiviert den Gehalt der inneren Gefühlswelt des Charakters.
Innerhalb der Mannschaft, in welche er im Laufe des Buches eingegliedert wird, ist die Gruppendynamik „durch die Seiten“ spürbar, wenn ich mich an dieser Stelle so metaphorisch ausdrücken darf. Auch wirkt die Leidenschaft, die in dem Roman verfolgt wird, jederzeit echt und realistisch, das Auseinanderscheren zwischen Arm und Reich wird ebenfalls geschickt in die Handlungsstränge miteingewoben. Die Selbstbehaupten in der Schule und die Lebenswelten und Wünsche der jugendlichen Figuren finden ebenfalls Erzählzeit. Durch die authentisch dargestellten Thematiken behaupte ich, dass sich das Werk ebenfalls sehr gut als Schullektüre für etwas jüngere Klassen eignen würde.
Insgesamt ist „Ghost – Jede Menge Leben“ kurzweilige Unterhaltung, die gut und gerne doppelt so lange hätte gehen können. Innerhalb der zweihundert Seiten nutzt der Autor zwar gelungen sein gegebenes Potenzial, drückt sich insgesamt jedoch recht knapp aus. Hinzu kommt, dass das Buch an sich nicht viel falsch macht, stellenweise aber ein wenig in eine allzu bekannte und ideenlose Schiene hineinkippt, die es an sich nicht nötig gehabt hätte. Ein wenig mehr Inspiration und Mut zur Eigenheit hätte dem vorliegenden Werk nicht geschadet, im Gegenteil, es hätte sicherlich im positiven Sinne gewirkt.
„Ghost – Jede Menge Leben“ ist ein temporeiches und kurzweiliges Lesevergnügen, das mit einem sympathischen Protagonisten, einem lebendigen Schreibstil und einem interessanten Szenario über knapp zweihundert Seiten überzeugen und Interesse auf die baldig erscheinenden nächsten Bände machen kann.
Insgesamt vergebe ich gerne vier von fünf möglichen Sternen.
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Eigentlich ist Ghost nur ein gelangweilter Junge aus dem „falschen Viertel der Stadt“, der hauptsächlich sich selbst überlassen ist (seine alleinerziehende Mutter schiebt Doppelschichten in der Krankenhauskantine und lernt abends für ihren Abschluss). Und weil er sich langweilt, baut er auch hin und wieder Mist. Was Ghost allerdings richtig gut kann, ist rennen. Er ist ein ziemlich schneller Läufer – meistens, weil er vor etwas wegrennt. Als er jedoch eines Nachmittags aus purer Langeweile (und einer gehörigen Portion Großspurigkeit) an einem Rennen der Laufmannschaft teilnimmt, wird er prompt in das Team aufgenommen. Vielleicht ist es Zeit für Ghost, nicht mehr nur vor etwas wegzurennen, sondern ein Ziel zu verfolgen?
Was mir an dieser Geschichte besonders gut gefallen hat, sind die erwachsenen Charaktere, denen Ghost im Verlauf dieses Buches begegnet. Natürlich ist der Junge nicht sofort ein erfolgreicher Mustersportler, er baut immer wieder Mist und verstrickt sich selbst in allerhand Lügenmärchen. Ihm zur Seite stehen allerdings einige Leute, die ihm im genau richtigen Augenblick ihr Vertrauen schenken, ihn fördern und fordern, oder ihm auch mal gehörig den Kopf waschen.
„Ghost“ ist der erste Band der Reihe rund um das Laufteam der Defenders und packender Lesestoff nicht nur für sportbegeisterte Leser ab 12 Jahren. Ich bin schon jetzt gespannt, wie die Serie weitergeht, denn der eigentliche Wettkampf hat gerade erste begonnen.
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Ghost wächst in einem Armenviertel einer Großstadt allein mit seiner Mutter auf. Schule findet er doof - dort wird er oft gehänselt und schlägt auch mal zurück. Er interessiert sich eher für Basketball, ist aber nicht der Größte, dafür aber sehr schnell. Wie schnell er wirklich ist, findet er im Laufe der Zeit noch heraus. Außerdem lernt er, dass man nicht vor allen Problemen weglaufen kann, sondern sich manchmal auch stellen muss.
Das Buch ist teilweise in Jugendsprache geschrieben und somit ideal geeignet für rebellische Jungs zwischen 10 und 14 Jahren.
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