Es ist Winter in Ravenhagen. Die Bewohner der kleinen Stadt sind schon früh unterwegs, alles wuselt aufgeregt durch die Gassen. Ein Tag wie jeder andere, denkt Jonas Klaasen beim Blick aus dem Fenster. Jonas ist zu schüchtern, zu melancholisch, um in die vorweihnachtliche Begeisterung der anderen einzustimmen. Als er aber vor die Tür tritt, um in die Schule zu gehen, ändert sich alles. Er findet einen Kasten aus Ebenholz, der sich Ebene für Ebene aufklappen lässt: ein Adventskalender. Doch seltsamerweise lassen sich seine Türchen nicht öffnen. Jonas entdeckt, dass die darauf abgebildeten Zahlen und Zeichen Hinweise enthalten – auf Bewohner Ravenhagens, mit deren Hilfe wahre Schätze zum Vorschein kommen. Der magische Adventskalender schickt Jonas auf eine abenteuerliche Reise, an deren Ende er nicht nur viele neue Freunde gewonnen, sondern auch das Geheimnis seiner Familie entschlüsselt haben wird.
›Der magische Adventskalender‹ ist eine Weihnachtsgeschichte, wie nur Jan Brandt sie zu erzählen vermag: mit einer zauberhaften Verbindung zwischen dem Leichten und dem Abgründigen, Fantasie und Wirklichkeit. Daniel Fallers wunderbare Illustrationen ergänzen die Geschichte auf kongeniale Weise.
Die Adventszeit steht kurz vor der Tür und wie passend ist dazu der Schnee, der auf die Straßen von Ravenhagen fällt. Jonas Klaasen ist das alles aber irgendwie schnuppe, da vertilgt man lieber das Frühstück der Schwester mit, denn wer zu spät kommt, tja, den bestraft das Leben. Aber dann findet er vor der Tür einen Holzkasten, der sich als Adventskalender entpuppt. Nur lassen sich die Türchen nicht öffnen, oder haben die Bilder darauf eine Bedeutung? Jonas geht seinem Verdacht nach und siehe da, die kleine Tür öffnet sich, aber schon steht er vor dem nächsten Rätsel. Was haben die Zahlen und Buchstaben auf der Schokolade zu bedeuten? Wird Jonas es schaffen, alle Türchen zu öffnen? Bekommt er heraus, was sich hinter dem Adventskalender verbirgt? Und wem muss er alles um Hilfe bitten?
Ich habe dieses Jahr keinen Adventskalender bekommen und da kommt dieses Buch doch wie gerufen zu mir nach Hause geflattert. 24 Kapitel voller Weihnachtszauber, zumindest sagt das der Klappentext, schauen wir doch mal, ob es mich auch verzaubern konnte.
Jonas Klaasen sitzt in sich verschlossen am Küchentisch und frühstückt, als der ganze Trubel beginnt. Er muss in die Schule und es schneit, aber es ist auch der erste Dezembertag und das bedeutet, man darf das erste Kalendertürchen öffnen. Nur hat Familie Klaasen anscheinend keinen und Jonas ist es auch egal, er kann sich der Begeisterung für die Vorweihnachtszeit nicht so recht anschließen. Doch dann findet er am Bordstein in einem Rinnsal einen Holzkasten und aus dem melancholischen dahinlebenden Jungen, wird ein neugieriger und mutiger. Dieser Adventskalender scheint nämlich ein magischer zu sein, denn nur durch Hilfe von Drittem lässt sich das Türchen öffnen. Da muss Jonas aber erst die richtige Person finden und um Hilfe bitten, dann hat er nix von der Schokolade und trotzdem reizt ihn das Abenteuer und er will das Rätsel knacken. Also ein Adventskalender der ganz besonderen Art und für einen Jungen, der aus sich herauskommen soll.
Für mich begann die Geschichte auf den ersten Seiten recht nüchtern geschildert, sogar etwas unterkühlt rüber und ich fragte mich, ob es sich wirklich um eine Weihnachtsgeschichte handelte. Aber man soll dem Ganzen ja auch etwas Zeit geben und so wurde es mit jedem Kapitel besser. Man wächst sozusagen mit Jonas mit, oder man taut mit ihm auf. Ist im Nachgang gut gelungen, aber zuerst fühlt man sich nicht wirklich mit dem Helden verbunden. Allerdings ist die eigene Neugier so groß, was es nun endlich mit dem Kalender auf sich hat, das man einfach weiter liest. Und dieser Adventskalender hat es wirklich in sich, so etwas hatte ich noch nicht gelesen oder gehört. Zum einen muss Jonas Mut beweisen, in dem der sonst so ruhige und schüchterne Junge über seinen Schatten springen muss, um fremde Leute um Hilfe zu bitten. Dann gibt es noch dieses ominöse Rätsel und dann kommt noch etwas magisches hinzu, was ich hier nicht verraten möchte. Alles im allem macht es interessant, neugierig, man geht mit, man möchte mehr wissen und fühlt sich am Ende glücklich in der Weihnachtszeit angekommen, aber ich fand es nicht ganz rund.
Für mich waren die Rätsel einfach zu weit weg, unbegreiflich, verwirrend und als normal Sterblicher nicht lösbar. Oder ich habe es einfach nicht verstanden und ehrlich, wenn es sich für den Leser nicht schlüssig anfühlt, geht für mich etwas verloren und hat mich verwirrt zurückgelassen. Ansonsten fand ich die Entwicklung von Jonas ohne Frage gut gelungen und auch die vielen kleinen Episoden wirklich toll gemacht, auch wenn es für mich hier auch nicht immer harmonisch übergeleitet wurde. Aber das ist zweitrangig. Ganz toll und untermalend fand ich die Illustrationen von Daniel Faller, das war nochmals ein Ansporn immer weiter lesen zu wollen, damit man die nächste entdecken konnte.
Jan Brandt hat ohne Frage eine schöne Adventsgeschichte geschrieben, über einen Jungen, der das Leben und seine Personen darin neu entdecken lernen musste. Über den Mut über sich hinauszugehen, für seine Dinge einzustehen und stark zu bleiben, wenn es mal brenzlig wird. Der Autor wechselt hier gern zwischen den Leichten und fantasievollen, dabei geht er auch gern ins abstrakte über, fängt sich dann aber wieder mit der Wirklichkeit einer liebevollen Familie. Interessant fand ich in seiner Danksagung zu erfahren, dass der Ursprung der Geschichte aus einer Auftragsarbeit hervorgegangen ist, die sich aber erst jetzt so richtig nach seiner anfühlt. Das zeigt doch irgendwie, das ihm der magische Adventskalender selber nicht mehr losgelassen hat.
Der magische Adventskalender ist eine schöne einstimmende Geschichte, die für mich nicht ganz rund war, aber trotzdem schöne Lesestunden beschert hat. Denn wer mag nicht zur Weihnachtszeit, eine Familie haben, die zusammen wächst.
Märchenhafte Erzählung mit wunderschönen Illustrationen
Ingrid aus Erkelenz am 22.11.2018
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)
Auf dem Cover des Buchs „Der magische Adventskalender“ von Jan Brandt schaut aus luftiger Höhe eine Krähe auf den Jungen hinab, der einen Kasten unter dem Arm trägt und zügig seines Weges geht. In den 24 Kapiteln, bei denen jedes für einen Tag der Adventszeit steht, und einem Epilog erfuhr ich beim Lesen, wohin der kleine Protagonist unterwegs ist. Noch erkennt man von dieser Stelle aus nicht die Magie des Kalenders, denn sie zeigt sich erst abschnittsweise.
Jonas heißt der kleine Protagonist der Geschichte. Er geht in die vierte Klasse und wohnt in Ravenhagen. Sein Vater ist Tischler. Seine Oma, die ihn und seine Schwester großgezogen hat, ist vor etwa einem Jahr gestorben. Am ersten Tag des Dezembers ist er morgens in betrübter Stimmung und denkt mit Schrecken daran, dass er gleich zur Schule gehen muss, denn dort hat er wenig Freunde und träumt gerne vor sich hin. Direkt vor dem Haus findet er an diesem Morgen einen hölzernen Adventskalender im Rinnstein. Die Türen sind mit Zahlen und Symbolen versehen, lassen sich aber nicht öffnen. Erst nachdem er die Zeichen zugeordnet hat, gelingt es ihm, mit Hilfe der Bewohner der Ortschaft, das jeweilige Türchen des Tages aufzumachen. Dahinter wartet eine Süßigkeit, die einen Teil eines weiteren Rätsels mit sich bringt, das Jonas über alle Tage hinweg lösen muss.
Jonas erinnert sich ungern an das vergangene Jahr als seine Großmutter gestorben ist. Ihr Zimmer im Haus steht seitdem leer und hat nicht nur räumlich eine Lücke hinterlassen. Sie war immer für ihn da, hat ihm Grenzen aufgezeigt, ihn aber auch angeleitet. Auf das bald anstehende Weihnachten hat er gar keine Lust wie eigentlich auf fast alles. Lieber bleibt er allein in seinem Zimmer. Nach außen hin wird er immer unleidlicher und alles was einmal in seinen Besitz gelangt ist gibt er nicht mehr her. Teilen ist für ihn zum Fremdwort geworden. Ganz intuitiv begreift er schnell, dass er Hilfe benötigt, um hinter das Geheimnis des Kalenders zu kommen. Diese Hilfe verlangt ihm allerdings ab, dass er nicht nur sein Zimmer verlassen, sondern dazu auch mit anderen, teils bisher von ihm gemiedenen Personen Kontakt aufnehmen muss. Die verschiedenen Situationen erfordern immer wieder auch spontane Entscheidungen von ihm, bei denen er sein Herz sprechen lässt. Unmerklich verändert sich im Laufe der Tage seine Einstellung zu vielen Dingen.
Jan Brandt schafft rund um Jonas einmalige, manchmal amüsante oder auch mal mysteriöse Figuren. Die märchenhafte Erzählung zur Adventszeit wird begleitet durch wunderschöne Illustrationen im Seitenformat von Daniel Faller zu den einzelnen Kapiteln. Durch das ganze Buch zieht sich eine unterschwellige Spannung, denn ich wollte von Beginn an wissen, ob es Jonas gelingen wird, das Rätsel des Kalenders zu lösen. Die Geschichte ist leicht und flüssig zu lesen und für jedes Alter geeignet, zum Vorlesen oder selber lesen, faszinierend und verzaubernd.
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Ursprünglich Teil einer Netz-Werbekampagne (da kostenlos als Hörbuch!), hat Autor Jan Brandt diese Adventserzählung in etwas verwandelt, was literarisch jung und alt gleichermaßen beglücken kann!
Sein jugendlicher Protagonist lernt dabei wieder, auf andere Menschen zu zugehen.
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Manchhilft etwas „Magie“ Menschen kennenzulernen & Dinge neu zu sehen.
Eine schöne Weihnachtsgeschichte für Kinder ab 8J/vorlesen oder zum selber lesen ab 9/10J & bis 101J.
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