Der Platz an der Sonne

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Ja

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Ja

Erscheinungsdatum

28.08.2018

Verlag

Klett Cotta

Beschreibung

Rezension

»Torkler hat mit seinem Roman eine mahnende Parabel geschrieben, die aktuelle Ereignisse im Blick hat und diese in einer paradoxen, pointiert verzerrten Gegenwelt spiegelt. [...] Er erzählt die fiktive Lebensgeschichte mit ansteckender Fabulierlust, farbiger Fantasie und kritischem Hintersinn«
Badische Neue Nachrichten, 11.12.2018

»Wunderbar leichtfüßig erzählt Christian Torkler von einem modernen Helden, der sein Schicksal herausfordert und sich niemals geschlagen gibt«
Pforzheimer Zeitung, 23.11.2018

»Torkler spielt erstaunlich souverän mit literarischen Versatzstücken aus Schelmen-, Gangster-, Bürokratie-Roman, er beherrscht die satirische Spitze ebenso wie Sentiment und Pathos [...] eine berührende Geschichte voller Relevanz.«
Ralf Stiftel, Westfälischer Anzeiger, 21.11.2018

»Mit sicherem Gespür für Details malt er ein Milieu, das zwischen dem Schwarzmarkt-Berlin nach dem Zweiten Weltkrieg und der nervösen Untergangs-Aufbruch-Hysterie der großen Bankenkrise vor zehn Jahren changiert. [...] Christian Torkler [...] erzählt auf leichtfüßige Weise vom unzerstörbaren Menschentraum eines besseren Lebens in einer besseren Welt. Er erzählt von einem Traum, der tödlich enden kann, wenn man ihn in die Tat umsetzt.«
Bettina Ruczynski, Sächsische Zeitung, 08.11.2018

» [...] mitreißend, spannend, mit vielen schockierenden Details. [...] Christian Torkler hat mit „Der Platz an der Sonne“ ein ganz besonderes Werk geschaffen, schlüssig durchdacht, glaubwürdig umgesetzt und außerordentlich detailreich ausgestaltet; ein Roman, der den eigenen Blick verändert und lange im Gedächtnis bleibt.«
Uwe Kalkowski, Kaffeehaussitzer, 03.09.2018

»Dem Erstling von Torkler wünsche ich ganz viele Leser [...] Josua
sollte in den Köpfen weiter existieren, denn er ist Symbolgestalt für
all jene, die flüchten weil sie hoffen.«
Constanze Matthes, Zeichen & Zeiten, 03.10.2018

»Torklers [...] Figuren haben Blut und Persönlichkeit, sie reißen mit. Dem Autor, der sieben Jahre lang in Tansania lebte, ist ein packender Roman gelungen«
Klaus Buttinger, Oberösterreichische Nachrichten, 01.09.2018

»Söder oder Orbán werden diesen eben erschienenen, großartigen Roman ohnehin nicht lesen. Er könnte ihr Weltbild renovieren.«
Klaus Buttinger, Oberösterreichische Nachrichten, 01.09.2018

»Christian Torkler [...] ist ein geniales Debüt gelungen, das unsere Welt glaubhaft auf den Kopf stellt.«
Brigitte, 30.08.2018

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Erscheinungsdatum

28.08.2018

Verlag

Klett Cotta

Seitenzahl

592 (Printausgabe)

Dateigröße

2893 KB

Auflage

1. Auflage 2018

Sprache

Deutsch

EAN

9783608111071

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Eines des mich seit Jahren am meisten betroffen machendes Buch.

Bewertung aus Duisburg am 05.02.2019

Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)

Eines des mich seit Jahren am meisten betroffen machendes Buch. Ja, es ist eine fiktive Geschichte eines jungen Mannes aus einem kriegszerstörten, von Kleinstaaterei und allgegenwärtiger Staatswillkür sowie Korruption geknechteten Landes, in denen auch die Tüchtigsten nicht auf den grünen Zweig kommen und an anderer Stelle ihr Glück suchen (und nicht finden). Nur dass das kriegszerstörte Land nicht Libanon, nicht Syrien, Libyen, Afghanistan, Tschetschenien, Bosnien und Herzigovina und wie sie alle heißen, genannt wird, sondern ein Marionettenregime mitten in dem Gebiet, das wir Deutschland nennen, ist. Offenbar im Osten, in Berlin mit Brandenburg und Umland. Ist es so schwer zu glauben, dass es 1945 und danach auch anders hätte laufen können? Die Aufteilung Deutschlands in mehrere Kleinstaaten war eine ernsthafte Alternative, auch die Fortsetzung des 2. Weltkriegs als Krieg gegen den Kommunismus war ja nicht nur ein Spuk in den Köpfen einiger Obernazis. Also: es hätte auch so kommen können, wie im Buch beschrieben, als mehr als 15 länger Verschleisskrieg, der am Ende viele zerstörte und verfeindete Kleinstaaten hinterlassen hat, in denen auch 40 Jahre danach kein wirklicher Aufbau stattgefunden hat, weil es weder eine Staatengemeinschaft noch einen Marshallplan gibt. Das fiktivste Element ist dann noch, dass die Staaten Afrikas es im Gefolge dessen geschafft haben, sich zu einer Union zu einigen, wie es in der echten Welt die Europäische Union ist, mit Rechtstaat und offenen Grenzen und - der Bodenschätze sei Dank - für die gebeutelten Europäer unvollstellbarem Reichtum. Dass die Erklärungen im Buch, wie es dazu kam, nur sporadisch an verschiedenen Stellen auftauchen, ist dabei anders als manche anderen Rezensenten es meinen, kein Manko. Denn in der Lebenswirklichkeit des Protagonisten, eines jungen Mannes, der sich in Berlin mit den Verhältnissen mehr oder weniger arrangiert und sich durchlaviert, spielt das alles nur eine untergeordnete Rolle. Viel wichtiger und anders als in unserer Realität ist dabei die Bindung an die Kirche, die - neben der Familie und einigen Kumpels - einen Halt darstellt, den Staat und Gesellschaft nicht zu geben vermögen. Die „schnoddrige Berliner Schnauze“ des Ich-Erzählers erhöht dabei das Authenzitätsgefühl und ist keinesfalls abträglich, wobei der Rezensent als Kind des Ruhrgebiets da vielleicht vorbelastet ist. Der erste Teil des Buches beschreibt das Leben des Protagonisten aus kleinen familiären Glück, aus „Business“; wo sich Gelegenheiten bieten, aus Frust mit der überbordenden Bürokratie, aus kleinen Träumen (wie dem mit der Berliner Eckkneipe) und wie diese platzen. Das Kind stirbt an einer Infektion, die Ärzte arbeiten wenn überhaupt nur gegen Cash, die Ehe zerbricht daran. Die Kneipe ist anfangs lukrativ, aber nicht mehr, als die Schutzgelderpresser ihren Anteil verlangen, und das auch, nachdem das Gebäude ein Raub der Flammen wurde. Der politische Widerstand gegen die wechselnden Eliten ist ungeplant und wirr und scheitert auch am Kampf ums Dasein. Irgendwann reift der Plan für ein besseres Leben, der ausgewanderte Kumpel und seine Ansichtskarten tun das Seinige. Der 2. Buchteil ist dann der lange Weg zum Süden mit dem Ziel Tanganjika. Durch die deutschen Kleinstaaten, unterwegs mit Schlepperbanden auf den abenteuerlichsten Pfaden, in höchst gefährlichen Situationen, in denen viele derjenigen, die aufbrechen, den Tod finden. Die Überlebenden geraten in die Hände von Sklaventreibern, die die Not der Flüchtenden ausnutzen, auf beiden Seiten des Mittelmeers. Als der Protagonist die Tochter eines Mafiabosses bei einem Badeunfall rettet, scheint sich das Blatt zu wenden, jetzt geht es auf einer Segeljacht nach Tunesien, dort schlägt sich der Protagonist durch, über eine weitere Ausbeuterei im Kohlebunker eines Schiffes gelingt es ihm, von Djibuti nach Addis Abeba zu kommen, eine der Metropolen der Afrikanischen Union, deren Bürger von den Europäern verächtlich als Bongos bezeichnet wurden, wenn diese in Euopa als Touristen oder Regierungsmitarbeiter mit Geld um sich werfen. Bei einem Chinesen, der dort sein Glück gemacht hat, findet er eine Anstellung, aber der Sog zu seinem Kumpel in Tanganjika lässt ihn nicht verweilen. Auf dem letzten Teilstück die Segnungen einer funktionierenden Infrastruktur und offener Grenzen genießend, erreicht er schließlich nach jahrelanger Reise sein Traumziel. Leider ist sein Freund dort im Drogenrausch gestrandet und er landet bei der Ausländerpolizei, die korrekt ihre ausländerrechtlichen Regelungen praktiziert und durchsetzt. Das Ganze hat kein Happy End. Eben so, wie für viele auf dieser echten Welt, nur eben umgekehrt. Ein Buch, nach dem man die derzeitige Migration mit anderen Augen sieht. Ein allergrößtes Lob an den Autor für dieses Erstlingswerk.

Eines des mich seit Jahren am meisten betroffen machendes Buch.

Bewertung aus Duisburg am 05.02.2019
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)

Eines des mich seit Jahren am meisten betroffen machendes Buch. Ja, es ist eine fiktive Geschichte eines jungen Mannes aus einem kriegszerstörten, von Kleinstaaterei und allgegenwärtiger Staatswillkür sowie Korruption geknechteten Landes, in denen auch die Tüchtigsten nicht auf den grünen Zweig kommen und an anderer Stelle ihr Glück suchen (und nicht finden). Nur dass das kriegszerstörte Land nicht Libanon, nicht Syrien, Libyen, Afghanistan, Tschetschenien, Bosnien und Herzigovina und wie sie alle heißen, genannt wird, sondern ein Marionettenregime mitten in dem Gebiet, das wir Deutschland nennen, ist. Offenbar im Osten, in Berlin mit Brandenburg und Umland. Ist es so schwer zu glauben, dass es 1945 und danach auch anders hätte laufen können? Die Aufteilung Deutschlands in mehrere Kleinstaaten war eine ernsthafte Alternative, auch die Fortsetzung des 2. Weltkriegs als Krieg gegen den Kommunismus war ja nicht nur ein Spuk in den Köpfen einiger Obernazis. Also: es hätte auch so kommen können, wie im Buch beschrieben, als mehr als 15 länger Verschleisskrieg, der am Ende viele zerstörte und verfeindete Kleinstaaten hinterlassen hat, in denen auch 40 Jahre danach kein wirklicher Aufbau stattgefunden hat, weil es weder eine Staatengemeinschaft noch einen Marshallplan gibt. Das fiktivste Element ist dann noch, dass die Staaten Afrikas es im Gefolge dessen geschafft haben, sich zu einer Union zu einigen, wie es in der echten Welt die Europäische Union ist, mit Rechtstaat und offenen Grenzen und - der Bodenschätze sei Dank - für die gebeutelten Europäer unvollstellbarem Reichtum. Dass die Erklärungen im Buch, wie es dazu kam, nur sporadisch an verschiedenen Stellen auftauchen, ist dabei anders als manche anderen Rezensenten es meinen, kein Manko. Denn in der Lebenswirklichkeit des Protagonisten, eines jungen Mannes, der sich in Berlin mit den Verhältnissen mehr oder weniger arrangiert und sich durchlaviert, spielt das alles nur eine untergeordnete Rolle. Viel wichtiger und anders als in unserer Realität ist dabei die Bindung an die Kirche, die - neben der Familie und einigen Kumpels - einen Halt darstellt, den Staat und Gesellschaft nicht zu geben vermögen. Die „schnoddrige Berliner Schnauze“ des Ich-Erzählers erhöht dabei das Authenzitätsgefühl und ist keinesfalls abträglich, wobei der Rezensent als Kind des Ruhrgebiets da vielleicht vorbelastet ist. Der erste Teil des Buches beschreibt das Leben des Protagonisten aus kleinen familiären Glück, aus „Business“; wo sich Gelegenheiten bieten, aus Frust mit der überbordenden Bürokratie, aus kleinen Träumen (wie dem mit der Berliner Eckkneipe) und wie diese platzen. Das Kind stirbt an einer Infektion, die Ärzte arbeiten wenn überhaupt nur gegen Cash, die Ehe zerbricht daran. Die Kneipe ist anfangs lukrativ, aber nicht mehr, als die Schutzgelderpresser ihren Anteil verlangen, und das auch, nachdem das Gebäude ein Raub der Flammen wurde. Der politische Widerstand gegen die wechselnden Eliten ist ungeplant und wirr und scheitert auch am Kampf ums Dasein. Irgendwann reift der Plan für ein besseres Leben, der ausgewanderte Kumpel und seine Ansichtskarten tun das Seinige. Der 2. Buchteil ist dann der lange Weg zum Süden mit dem Ziel Tanganjika. Durch die deutschen Kleinstaaten, unterwegs mit Schlepperbanden auf den abenteuerlichsten Pfaden, in höchst gefährlichen Situationen, in denen viele derjenigen, die aufbrechen, den Tod finden. Die Überlebenden geraten in die Hände von Sklaventreibern, die die Not der Flüchtenden ausnutzen, auf beiden Seiten des Mittelmeers. Als der Protagonist die Tochter eines Mafiabosses bei einem Badeunfall rettet, scheint sich das Blatt zu wenden, jetzt geht es auf einer Segeljacht nach Tunesien, dort schlägt sich der Protagonist durch, über eine weitere Ausbeuterei im Kohlebunker eines Schiffes gelingt es ihm, von Djibuti nach Addis Abeba zu kommen, eine der Metropolen der Afrikanischen Union, deren Bürger von den Europäern verächtlich als Bongos bezeichnet wurden, wenn diese in Euopa als Touristen oder Regierungsmitarbeiter mit Geld um sich werfen. Bei einem Chinesen, der dort sein Glück gemacht hat, findet er eine Anstellung, aber der Sog zu seinem Kumpel in Tanganjika lässt ihn nicht verweilen. Auf dem letzten Teilstück die Segnungen einer funktionierenden Infrastruktur und offener Grenzen genießend, erreicht er schließlich nach jahrelanger Reise sein Traumziel. Leider ist sein Freund dort im Drogenrausch gestrandet und er landet bei der Ausländerpolizei, die korrekt ihre ausländerrechtlichen Regelungen praktiziert und durchsetzt. Das Ganze hat kein Happy End. Eben so, wie für viele auf dieser echten Welt, nur eben umgekehrt. Ein Buch, nach dem man die derzeitige Migration mit anderen Augen sieht. Ein allergrößtes Lob an den Autor für dieses Erstlingswerk.

Der Platz an der Sonne

Miss.mesmerized am 16.10.2018

Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)

Josua Brenner wird Ende der 1970er Jahre in eine schwierige Lage Berlins hineingeboren. Seine alleinerziehende Mutter weiß kaum die Kinder zu ernähren und so muss der aufgeweckte Junge schon früh mithelfen, Geld zu verdienen. An eine langjährige Schulbildung ist in der Neuen Preußischen Republik auch nicht zu denken, es geht um das Überleben. Aber mit Cleverness und Mut schafft er es als junger Vater für sich und seine kleine Familie ein verhältnismäßig ordentliches Leben aufzubauen, trotz aller Widrigkeiten. Immer wieder hört er von Bekannten, die dem Land den Rücken kehren und ihr Glück im Süden versuchen, in Afrika, wo stabile politische Verhältnisse herrschen, die Staaten nicht von korrupten Politikern geführt werden, die sich und ihren Familien die Taschen vollstopfen und zugleich das Volk ausbluten lassen. Doch der Weg dorthin ist weit und gefährlich. Nach zwei harten Schicksalsschlagen beschließt auch Josua, dass er nicht mehr zu verlieren hat und es das aktuelle Leben auch nicht wert ist, gelebt zu werden. Also bricht er auf. Christian Torkler verkehrt die Welt in seinem Roman „Der Platz an der Sonne“: Europa hat sich vom Zweiten Weltkrieg nicht erholt, ist politisch und wirtschaftlich instabil und in unzählige Kleinstaaten zersplittert. Afrika ist der reiche Kontinent, der zum Sehnsuchtsort wird, wo sich die Träume vom guten Leben realisieren lassen. Doch die Grenzen sind dicht, scharfe Kontrollen überall verhindern den unkontrollierten Exodus gen Süden, was jedoch viele Lebensmüde und Mutige nicht davon abhält, die weite und riskante Reise zu wagen. Im ersten Teil des Buchs erleben wir die schwierige Lage in Berlin. Dass es auch so hätte kommen können, ist durchaus vorstellbar. Das Leid der Leute, die korrupten Beamten, die Verschwendung und Veruntreuung von Aufbaugeldern reicher Staaten, die wiederholten Rückschläge, die Josua auf dem Weg zu seiner eigenen Kneipe erlebt – Torkler zeichnet ein glaubwürdiges Bild, das durchaus angelehnt an das ist, was für viele Menschen heute Alltag ist, wenn auch nicht in Mitteleuropa. Es braucht diese lange Vorgeschichte, um nachvollziehen zu können, weshalb Josua nichts mehr zu verlieren hat und die Flucht ergreift. Der Weg ist geprägt von allerlei Beschwerlichkeiten durch Witterung, Grenzzäune oder auch Polizisten, schnell schon lassen die ersten Weggefährten ihr Leben. Die Brutalität und Sinnlosigkeit, mit der auf die Geflüchteten eingeschlagen wird, lässt einem manchmal an der Menschheit zweifeln. Umgekehrt schildert Torkler aber auch Episoden von Hilfsbereitschaft und Unterstützung, subversivem Unterwandern der Gesetze und dem gemeinsamen Bewältigen der unmöglichen Situation. Es gab und gibt eben immer beides auf der Welt. Die finale Überquerung des Mittelmeers wird zum Höhepunkt, ein unberechenbares Glücksspiel, das man überlebt oder nicht und das selbst im ersten Fall kein Garant für eine glückliche Zukunft ist. Eine ungewöhnliche Geschichte von Flucht und Hoffnung auf ein besseres Leben. Das Buch ist ohne Frage politisch, stärker wiegt jedoch der menschliche Appel an das Verständnis für die Lage derjenigen, die ihre Heimat verlassen, weil es dort nichts mehr gibt, das sie hält. Niemand wird Zweifel daran hegen, weshalb Josua Brenner Berlin den Rücken kehrt. Warum kann man dieses Verständnis nicht auch in der Wirklichkeit aufbringen? Der ungehinderte Zugang zu wirtschaftlich und politisch stabilen Ländern kann nicht die Lösung sein, das geht auch aus „Der Platz an der Sonne“ hervor, denn eigentlich will niemand seine Heimat verlassen, sondern nur ein bescheidenes, aber sicheres Leben führen.

Der Platz an der Sonne

Miss.mesmerized am 16.10.2018
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)

Josua Brenner wird Ende der 1970er Jahre in eine schwierige Lage Berlins hineingeboren. Seine alleinerziehende Mutter weiß kaum die Kinder zu ernähren und so muss der aufgeweckte Junge schon früh mithelfen, Geld zu verdienen. An eine langjährige Schulbildung ist in der Neuen Preußischen Republik auch nicht zu denken, es geht um das Überleben. Aber mit Cleverness und Mut schafft er es als junger Vater für sich und seine kleine Familie ein verhältnismäßig ordentliches Leben aufzubauen, trotz aller Widrigkeiten. Immer wieder hört er von Bekannten, die dem Land den Rücken kehren und ihr Glück im Süden versuchen, in Afrika, wo stabile politische Verhältnisse herrschen, die Staaten nicht von korrupten Politikern geführt werden, die sich und ihren Familien die Taschen vollstopfen und zugleich das Volk ausbluten lassen. Doch der Weg dorthin ist weit und gefährlich. Nach zwei harten Schicksalsschlagen beschließt auch Josua, dass er nicht mehr zu verlieren hat und es das aktuelle Leben auch nicht wert ist, gelebt zu werden. Also bricht er auf. Christian Torkler verkehrt die Welt in seinem Roman „Der Platz an der Sonne“: Europa hat sich vom Zweiten Weltkrieg nicht erholt, ist politisch und wirtschaftlich instabil und in unzählige Kleinstaaten zersplittert. Afrika ist der reiche Kontinent, der zum Sehnsuchtsort wird, wo sich die Träume vom guten Leben realisieren lassen. Doch die Grenzen sind dicht, scharfe Kontrollen überall verhindern den unkontrollierten Exodus gen Süden, was jedoch viele Lebensmüde und Mutige nicht davon abhält, die weite und riskante Reise zu wagen. Im ersten Teil des Buchs erleben wir die schwierige Lage in Berlin. Dass es auch so hätte kommen können, ist durchaus vorstellbar. Das Leid der Leute, die korrupten Beamten, die Verschwendung und Veruntreuung von Aufbaugeldern reicher Staaten, die wiederholten Rückschläge, die Josua auf dem Weg zu seiner eigenen Kneipe erlebt – Torkler zeichnet ein glaubwürdiges Bild, das durchaus angelehnt an das ist, was für viele Menschen heute Alltag ist, wenn auch nicht in Mitteleuropa. Es braucht diese lange Vorgeschichte, um nachvollziehen zu können, weshalb Josua nichts mehr zu verlieren hat und die Flucht ergreift. Der Weg ist geprägt von allerlei Beschwerlichkeiten durch Witterung, Grenzzäune oder auch Polizisten, schnell schon lassen die ersten Weggefährten ihr Leben. Die Brutalität und Sinnlosigkeit, mit der auf die Geflüchteten eingeschlagen wird, lässt einem manchmal an der Menschheit zweifeln. Umgekehrt schildert Torkler aber auch Episoden von Hilfsbereitschaft und Unterstützung, subversivem Unterwandern der Gesetze und dem gemeinsamen Bewältigen der unmöglichen Situation. Es gab und gibt eben immer beides auf der Welt. Die finale Überquerung des Mittelmeers wird zum Höhepunkt, ein unberechenbares Glücksspiel, das man überlebt oder nicht und das selbst im ersten Fall kein Garant für eine glückliche Zukunft ist. Eine ungewöhnliche Geschichte von Flucht und Hoffnung auf ein besseres Leben. Das Buch ist ohne Frage politisch, stärker wiegt jedoch der menschliche Appel an das Verständnis für die Lage derjenigen, die ihre Heimat verlassen, weil es dort nichts mehr gibt, das sie hält. Niemand wird Zweifel daran hegen, weshalb Josua Brenner Berlin den Rücken kehrt. Warum kann man dieses Verständnis nicht auch in der Wirklichkeit aufbringen? Der ungehinderte Zugang zu wirtschaftlich und politisch stabilen Ländern kann nicht die Lösung sein, das geht auch aus „Der Platz an der Sonne“ hervor, denn eigentlich will niemand seine Heimat verlassen, sondern nur ein bescheidenes, aber sicheres Leben führen.

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1970: Berlin ist vom Krieg zerstört, staatliche Willkür ist an der Tagesordnung, Schulbildung nahezu unmöglich. Immer mehr Menschen flüchten nach Afrika, dem reichen Kontinent, in der Hoffnung auf ein besseres Leben.Korrupte Beamte, tödlich endende Grenzkontrollen, nicht jeder schafft den Weg in gelobte Afrika. Trotzdem will Josua Brenner es versuchen...
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1970: Berlin ist vom Krieg zerstört, staatliche Willkür ist an der Tagesordnung, Schulbildung nahezu unmöglich. Immer mehr Menschen flüchten nach Afrika, dem reichen Kontinent, in der Hoffnung auf ein besseres Leben.Korrupte Beamte, tödlich endende Grenzkontrollen, nicht jeder schafft den Weg in gelobte Afrika. Trotzdem will Josua Brenner es versuchen...

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Ein regelrechter Mindblow

Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)

Christian Torkler hat mit diesem Roman ein hochaktuelles Thema in den Vordergrund gerückt. Was wäre wenn Europa nicht der reiche Westen und Afrika nicht der arme Süden wäre? Was wenn es genau umgekehrt wäre? Josua Brenner wird im armen Deutschland, im armen Berlin geboren. Die Politik ist korrupt, es gibt wenig Essen, der Großteil der Bevölkerung ist arm. Kontrolliert wird Deutschland von den reichen Staaten aus Afrika. Brenner versucht alles, um aus dem Teufelskreis herauszukommen, um sein Leben ein bisschen lebenswerter zu machen...doch er scheitert immer wieder. Sein letzter Ausweg: die Flucht nach Afrika. Neben der herausragenden Geschichte fesselt Torkler uns bis zur letzten Seite und überzeugt darüberhinaus mit seinem lebendigen Schreibstil. Dieses Buch hat einen Platz in jedem Buchregal verdient!
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Christian Torkler hat mit diesem Roman ein hochaktuelles Thema in den Vordergrund gerückt. Was wäre wenn Europa nicht der reiche Westen und Afrika nicht der arme Süden wäre? Was wenn es genau umgekehrt wäre? Josua Brenner wird im armen Deutschland, im armen Berlin geboren. Die Politik ist korrupt, es gibt wenig Essen, der Großteil der Bevölkerung ist arm. Kontrolliert wird Deutschland von den reichen Staaten aus Afrika. Brenner versucht alles, um aus dem Teufelskreis herauszukommen, um sein Leben ein bisschen lebenswerter zu machen...doch er scheitert immer wieder. Sein letzter Ausweg: die Flucht nach Afrika. Neben der herausragenden Geschichte fesselt Torkler uns bis zur letzten Seite und überzeugt darüberhinaus mit seinem lebendigen Schreibstil. Dieses Buch hat einen Platz in jedem Buchregal verdient!

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