Thomas McNulty und sein Freund John Cole sind gerade 17 Jahre alt, als ihre Karriere als Tanzmädchen in einem Saloon für Bergarbeiter ein natürliches Ende findet. Für den 'miesesten Lohn aller miesesten Löhne' verdingen sie sich bei der Armee und sind fortan unzertrennlich in Kriegsgeschäften unterwegs. Angst kennen beide nicht, dafür haben sie schon zu viel erlebt. Sie wissen: 'wenn's um Gemetzel und Hungersnot geht, darum, ob wir leben oder sterben sollen, schert das die Welt nicht im Geringsten. Bei so vielen Menschen hat die Welt es nicht nötig.' Thomas ist vor dem 'Großen Hunger' aus Irland geflohen, hat die Überfahrt und die Fieberhütten in Kanada überlebt, sich bis nach Missouri durchgeschlagen. Wie ein irischer Simplicissimus stolpert er durch das Grauen der Feldzüge gegen die Indianer und des amerikanischen Bürgerkriegs - davon und von seiner großen Liebe erzählt er mit unerhörter Selbstverständlichkeit und berührender Offenheit. In all dem Horror findet Thomas mit John und seiner Adoptivtochter Winona sein Glück. Er bleibt ein Optimist, ganz gleich unter welchen Umständen.
In Liebe vereint, immer vorwärts, durch alles Elend hindurch
Bewertung aus Ittigen am 03.08.2019
Bewertet: eBook (ePUB)
Atemberaubend ist diese Geschichte, die zu Zeiten der Indianerverfolgungen und des Sezessionskrieges in den USA stattfindet. Thomas und John gehen gemeinsam als Liebespaar durchs ihr turbulentes Leben. Zunächst treten sie in einem Varieté auf, dann gehen sie zum Militär, weil sie sonst keine Arbeit haben. Dort müssen sie zunächst bei der Indianerverfolgung mitmachen, anschliessend ziehen sie auf der Seite der Union in den amerikanischen Bürgerkrieg. Sie durchleben harte Winter, Hunger, furchtbare Schlachten und schliesslich eine missliche Kriegsgefangenschaft. Nach der Entlassung nehmen sie ein Indianermädchen bei sich auf, adoptieren es und landen schliesslich alle drei bei einem ehemaligen Militärkameraden auf seinem Hof. Dort arbeiten sie gerne und hart. Sie hätten es eigentlich gut, aber sie sind immer wieder Angriffen ausgesetzt, weil der Rassenhass und der Hass auf den siegreichen Norden auch nach der militärischen Niederlage nicht verschwunden sind. In einer waghalsigen Aktion rettet Thomas das Indianermädchen, das ihnen vom Militär zwecks Rückgabe an die Indianer entrissen wurde. Es gilt allerlei auszuhalten in dieser Geschichte von Krieg, Mord- und Totschlag, Auslöschung ganzer Stämme, Armut, Hunger, Kälte, Gefangenschaft. Temporeich ist die Erzählung, aber die Protagonisten gehen stets voran mit einer gelassenen Selbstverständlichkeit. Sie reflektieren ihr Handeln und die Situationen, in denen sie drinstecken, nüchtern, einfach und klar, aber sehr tiefsinnig und mit zartem Humor. Neben brutalen Schilderungen gibt es daher auch poetische, berührende, heitere und zarte Passagen. Und vor allem das offene, nüchterne und in Liebe verbundene Voranschreiten der beiden Männer beeindruckt. Sprachvirtuos ist diese Erzählung und höchst empfehlenswert.
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Wortgewaltig, poetisch, inhaltlich mal unglaublich brutal und dann wieder ganz zart – dieser Roman des noch jungen Amerika Mitte des 19.JH kann seinen Leser buchstäblich „aus den Puschen hauen“.
Die Geschichte der beiden Jugendlichen Thomas McNalty und seines Freundes und Lebenspartners John Cole ist so was wie ein Western der Extraklasse.
Autor Sebastian Barry, ein zu Recht mit Preisen gesegneter Poet der irischen Seele, bringt uns die Schrecken, aber auch die Schönheit des amerikanischen Kontinents und seiner Geschichte damit unglaublich nahe.
Goldrausch, die Besiedlung des Westens, das harte Leben in der Army, die unredliche Aneigung der Indianergebiete (und dabei die Auslöschung ganzer Stämme) ebenso wie die Kriegshandlungen während des Sezessions-Krieges beeinflussen das Schicksal der beiden „Helden“, die immer für einander da sind.
Außerdem retten John Cole und Ich-Erzähler Thomas ein Indianermädchen, genannt Winona, deren Lebensweg fortan mit dem ihren durch Zuneigung und Liebe verknüpft bleibt.
Ein Roman, der nichts schönredet, über eine Welt voller Gewalt, Armut und Krieg und der doch auch wunderbar poetische Momente hat. Lesenswert !
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