Talia Ich war schon immer ein Vogel. Kam von einem Gefängnis in das nächste, obwohl ich immer nur eins wollte: wegfliegen. Verkauft. Geschlagen. Ausgehungert. Unter Drogen gesetzt. Nichts macht mir mehr Angst. Bis er kommt. Er lässt die Taubheit verschwinden. Er ist gefährlich für mich. Das hat nichts mit seinem Mafia-Lebensstil zu tun, sondern mit dem, was er mir bietet. Ein vergoldetes Gefängnis. Ein Rückzug von allem, was ich einst kannte. Von der Realität, zu der ich nicht zurückkehren möchte. Er denkt, er hat mich eingesperrt, aber bald ... Ich werde fliegen. *** Alexei Ich lebe nach einem Kodex. Dem Kodex der Vory. In dieser Mafiawelt gibt es Traditionen. Erwartungen. Sie interessiert sich nicht für diese Dinge. Sie interessiert sich für gar nichts. Sie denkt, sie hat mich mit ihrem gequältem Blick getäuscht. Was sie nicht wissen darf, ist, dass ich sie besser sehe als die meisten anderen. Sie will fliegen. Aber ich werde ihr die Flügel stutzen. Und sie zu meiner Frau machen.
Talia gerät immer an die falschen Männer. Jetzt wurde sie verkauft, geschlagen und unter Drogen gesetzt. Sie will ihr Leben beenden. Doch dann taucht Alexei auf und rettet sie, obwohl sie nicht gerettet werden will.
Seit dem ersten Band der Reihe freue ich mich auf dieses Band. Endlich lernt man Talia kennen. Sie ist so ganz anderes als gedacht. Auch Alexei kennt man ja schon etwas und man merkt beim Lesen, dass man ihn eigentlich gar nicht kennt. Also lernt man zwei Figuren erst bei diesem Band richtig kennen und lieben. Ok, es ist eher eine Hass Liebe. Man bekommt von diesem Buch einfach nicht genug. Am Anfang ist es sehr negative Gefühlsregung die man miterleben darf. Das Erlebte von Talia wird sehr gut beschrieben, vor allem auch die innere Gefühlslosigkeit wird hervorragend beschrieben. Man merkt das Talia eigentlich nur noch eine Hülle ist, oder auch nicht. In diesem Band geht es mehr um die inneren Gefühle oder nicht vorhanden sein von ihnen. Sehr viele Stimmungen sind in diesem Buch vorhanden und bringen einen mehr als einmal am Rand der Verzweiflung. Neben den vielen Emotionen, kommt dann noch Spannung, Action und Intrigen dazu. Eine beeindruckende Geschichte, die mich so gefesselt hat, dass ich sie in einem Zug durchgelesen habe. Ich konnte es einfach nicht aus der Hand legen.
Bereits die vorherigen Bände aus der Reihe der Bostoner Unterwelt fand ich Klasse, denn obwohl sie das durchaus gängige Thema der Mafia abhandelt, sind sie alles andere als üblich und bestechen durch ihre Düsterheit, eine gesunde Prise Realismus, eine sehr ansprechende Sinnlichkeit, aber hauptsächlich durch die Andersartigkeit der Charaktere und der Entwicklung zwischen den Protagonisten. Nichts ist vorhersehbar, die Figuren derart düster, hart und/oder gebrochen, dass man gar keine übliche Romanze erwartet und auch genau damit belohnt wird.
Die Geschichte um Talia, die bereits in den vorherigen Geschichten, wenn auch nur kurz, aufgetaucht ist, ist diesmal tatsächlich vollkommen anders und überzeugt durch eine- meiner Meinung nach- hervorragende Studie eines gebrochenen Menschen, der auf der Flucht vor seinen Empfindungen ist. Ihr Retter, genannt Ghost, der Russe Alexei, ist ebenfalls durch seine eigene Vergangenheit, aber auch sein Handycap schwer seelisch geschädigt, doch wie durch ein Wunder ergänzen sich die beiden hervorragen- jedenfalls zum Schluss
Talia hat eine schwere Kindheit mit einer unzurechnungsfähigen Mutter und diversen Pflegefamilien hinter sich, das Leben auf der Strasse brachte sie mit Mac, die mittlerweile mit Lachlan, zusammen ist und sorgte für eine außergewöhnliche Freundschaft zwischen den beiden Frauen. Doch trotz aller Gemeinsamkeiten war ihr Leben vollkommen anders verlaufen, während Mac relativ normal aufwuchs, bis sie beschloss, Mac zu befreien und mit ihr auf der Strasse zu leben, war das Leben von Anfang an für Talia ein Horrortripp: von ihrer Mutter in Stich gelassen und zutiefst enttäuscht, wurde sie in den Pflegefamilien immer nur missbraucht. Ihre Sehnsucht nach Liebe und Vertrauen, aber auch die ständige Angst vor Enttäuschungen lassen sie unkalkulierbare Risiken eingehen, die ihr zum Verhängnis werden. Und leider trägt auch Mac mit ihrer besserwisserischen Art eine kleine Mitschuld daran. Als Talia in Saint den Russen Dmitri kennen und lieben lernt, glaubt sie nämlich endlich angekommen zu sein und hinterfragt weder sein Verhalten, noch sein Handeln. Ein Urlaub in Mexico erweist sich nach einigen, erholsamen Tagen als der Sargnagel schlechthin. Unter Drogen gesetzt, verkauft und als Sexsklavin dahin vegetierend- hat Talia nur noch ein Ziel: sie sammelt ihre Drogen, um der Hölle endlich zu entkommen. Doch als ein weiterer Mann ihr Gefängnis aufsucht und statt sich an ihr zu vergehen, sie um ihre Tabletten erleichtert, ist sie geschockt und gelichermaßen verzweifelt, denn jetzt muss sie noch länger ausharren, bevor sie dem Leben wahrhaftig entgleiten kann. Als er sie dann jedoch als Pfand für einen geplatzten Diel zu sich holt, ist ihr klar, dass sie auf ihren Tod noch länger warten muss. Dass Alexei von Mac beauftragt wurde, sie zu finden, ahnt sie nicht und es spielt gar keine Rolle, denn sie will nur in ihrer Taubheit bleiben, bis sie sterben kann, doch Alexei hat ganz eigene Pläne mit ihr.
Alexei ist ein gemachter Mann, seine Stellung innerhalb der russischen Mafia in Boston eine unumstrittene Tatsache und sein Spitzname Ghost eine Legende in der Unterwelt auf dem gesamten Planeten. Zweifelsohne ein Genie, ein Computerfreak, aber auch ein eiskalter Killer und doch verbirgt sich dahinter ein verletztes Kind, dessen Eltern ihn nie gewollt haben und der immer wieder in seinem Herzen verletzt wurde. Nach außen hin absolut emotionsfrei ist er vom ersten Augenblick von Talia fasziniert. Bereits als Mac ihn mit einem Foto von der jungen Frau um Hilfe bittet, ist er davon überzeugt, die richtige für sich gefunden zu haben. Denn als er sie aufspürt, sind es ihre leeren, ausdruckslosen Augen, die ihn davon überzeugen, dass diese Frau genauso kaputt ist wie er und dass sie hervorragen zu ihm passen würde. Ob es ihm gelingen wird, sie aus ihrer Agonie rauszuholen und ob er tatsächlich so gefühlskalt bleibt, müsst ihr selbst herausfinden.
Stellenweise habe ich überlegt, ob der Weg, den Talia bestreitet für den Leser auch verständlich und nicht zu langweilig wird, ob man die ständigen Zweifeln, das Misstrauen, das pausenlose Hinterfragen auch nachvollziehen kann und nicht den Blick auf die Geschichte verliert. Doch ja- genauso war es richtig. Genau das ist die Geschichte: ihr Kampf an die Oberfläche, zurück ins Leben, nachdem man sie immer und immer wieder enttäuscht und gegen ihren Willen wie ein Stück Fleisch behandelt hat. PERFEKT! Vielen Dank für die grandiose Unterhaltung.
"Du kannst mich nicht auffangen." "Ich kann. Ich würde es immer tun."
Bewertet: eBook (ePUB)
Unerwartet GUT. Ich bin durch Zufall auf dieses Buch gestoßen, als ich nach Russian Mafia Empfehlungen gesucht habe, denn ja I´M JUST A GIRL und auch ich liebe nun mal Russian Mafia Romance, hehe.
Dieses Buch hat mir total die Vibes von der "perfectly imperfect" Reihe gegeben. Und genau danach habe ich auch lustigerweise gesucht. ( also für die, die ebenfalls danach suchen, hier ist es ) Der Anfang des Buches- nein die erste Hälfte des Buches ist BRUTAL und nicht ganz ohne. Es werden hier starke Themen behandelt, die nicht auf die leichte Schulter zu nehmen sind. Mir persönlich hat es allerdings total gefallen. Ich liebe Geschichten von "gebrochenen" Charakteren, von düstereren Vergangenheiten und etwas, was nicht ( bei weitem nicht ) perfekt ist. Die Protagonistin Talia hat grausames durchgemacht und wer ein Fan von "wheres Molly" oder "Fractured Souls" ist, wird dieses Buch ebenfalls lieben! Den Weg, den Talia hier geht ist steinig und sowas wünscht man wirklich niemanden, denn es ist wie aus einem Horrorfilm. Alexei hat mich aufgrund seiner "Schwäche" fasziniert. Denn wie schon gesagt, ich liebe Unperfekte Charaktere. Ich fand es total Interessant, wie er damit umgegangen ist und vor allem wie GUT. Das hat das Buch ( so mies, wie es sich auch anhört ) nochmal um einiges besser gemacht. Was ich kritsich fand war, dass der Protagonistin etwas aufgedrängt wurde ( ich will nicht spoilern und das macht das erklären verdammt schwierig ) denn Talia hat wirklich starke Depressionen und so gut wie kein Lebenswille mehr. Sie kann sich gefühlt nicht mal um sich selbst kümmern und deshalb finde ich es schwierig, dass sie jetzt für etwas so wichtiges die Verantworung übernehmen muss. Ich will nicht urteilen ( !!! ), denn JEDER geht mit seinem Trauma anders um und einem ist es um Gottes willen selbst überlassen, was er macht. Ich habe nur das Gefühl, dass sie WIRKLICH Zeit für sich selbst gebraucht hätte und von alleine wahrscheinlich nicht in diese Richtung gegangen wäre. Letzendlich hat auch sie und Alexei es geschafft glücklich zu werden und das Buch war trotz alledem ein Highlight!
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