„Eine berüchtigte Bande hält die Hauptstadt des britischen Empire in Atem: Ihr Erkennungszeichen ist ein auf das linke Handgelenk tätowierter Frosch. Das mag süß klingen, doch die Mafia-Organisation hat auch keine Hemmungen, Polizisten zu töten. Als der erfahrene und hochintelligente Sergeant Elk den Fall übernimmt, ist er überrascht, wie weitverzweigt die Gruppe arbeitet…“ Redaktion Gröls-Verlag (Edition Werke der Weltliteratur)
Londons Straßen sind gefährlich geworden. Der Grund dafür ist eine Verbrecherbande, angeführt von dem Frosch mit der Maske, die die Londoner Gesellschaft in Angst und Schrecken versetzt. Die Macht des Frosches scheint schier endlos, denn selbst eingeschleuste Polizisten können die Bande nicht überführen. Als erneut ein Polizist in den Reihen der Verbrecher auffliegt und tot aufgefunden wird, übernimmt Inspector Elk den Fall, bei dem nichts so ist, wie es zunächst scheint. Bei seinen Nachforschungen gerät der Mann selbst ins Visier des gefürchteten Frosches. Was Inspector Elk bei seiner Arbeit nämlich schnell verdrängt hat: der Frosch mit der Maske ist gnadenlos und scheut vor nichts und niemandem zurück...
Meine Meinung:
Der Klappentext klang interessant und ich habe mich auf einen spannenden Krimi gefreut. Am Anfang war der Schreibstil für mich leider etwas schwerfällig - der Roman ist bereits 1925 erschienen, man macht also eine kleine Zeitreise - und es ist mir deswegen nicht leicht gefallen, in die Geschichte zu finden. Das hat sich mit der Zeit jedoch deutlich gebessert und die Erzählweise hat mir mehr und mehr Spaß gemacht.
Zunächst konnte ich mir auf die Geschehnisse keinen Reim machen. Dadurch hatte ich besonders am Anfang einige Fragen, die so schnell leider nicht beantwortet wurden, einen aber unweigerlich dazu bringen, mitzurätseln, was hinter der Froschbande steckt. Wie alles miteinander zusammenhängt, erfährt man Stück für Stück. Rückblickend ergibt dann plötzlich alles Sinn und ich hatte einen großen Aha-Moment.
Die Charaktere waren überzeugend. Inspector Elk war mir durch seine etwas eigentümliche, manchmal sogar unbeholfene Art sympathisch. Was mich sehr überrascht hat, war der Humor, der subtil in die Geschichte eingearbeitet wurde und mich an einigen Stellen unerwartet zum Lachen gebracht hat. Vor allem Elks trockener Humor hat mir gefallen.
Im Verlauf habe ich auch eigene Theorien aufgestellt, wer der Frosch mit der Maske sein könnte, denn an Verdächtigen hat es nicht gemangelt. Meine Vermutungen haben sich immer wieder als falsch herausgestellt, denn der Roman hat gekonnt in die Irre geführt. Schließlich kam alles ganz anders.
Da die Auflösung des Rätsels erst gegen Ende kommt, war es für mich bis dahin etwas langatmig. Doch auch wenn es sich bis zum großen Showdown gezogen hat, gab es zwischendrin einige spannende Szenen, die den Puls hoch gehalten haben.
Das Ende war umso spannender und unvorhersehbarer. Viele Fragen wurden beantwortet, und zeitweise war es so nervenaufreibend, dass ich nicht schnell genug lesen konnte.
Nach dem zähen Anfang gab es am Ende einige große Überraschungen, die ich so nie erwartet hätte. Spannung pur! Die Auflösung war wahnsinnig gut konstruiert und haben mich neugierig auf weitere Romane von Edgar Wallace gemacht. Der Frosch mit der Maske ist ein gut durchdachter Krimi, bei dem am Ende alles zusammenpasst. Trotz der Startschwierigkeiten eine Empfehlung.
Anfänglich brauche ich einen Moment, bis ich mich an den Schreibstil von Edgar Wallace gewöhnt habe. Es ist spürbar, dass das Buch vor rund 100 Jahren geschrieben wurde, was in den sprachlichen Formulierungen spürbar wird. Aber ich mag so was gern und relativ schnell gelingt es mir, mich in diesen Kriminalroman fallen zu lassen.
Dabei finde ich es erfrischend, von anderen Tötungsarten zu lesen, als es die heutigen Kriminalschreibenden verwenden.
Edgar Wallace umreißt die Verbrechen lediglich, sodass auch ängstliche und zartbesaitete Lesende gut damit zurechtkommen dürften.
Besonders weiß ich an den Geschichten von Edgar Wallace zu schätzen, dass es immer einen ganz hauchzarten romantischen Handlungsstrang gibt. So auch hier und ich finde ihn superniedlich.
Der Kriminalroman „Der Frosch mit der Maske“ benötigt ein wenig Zeit, bis das Handlungsgeflecht packend wird. Ich mag das, da ich so Zeit habe, die Charaktere intensiver kennenzulernen, aber auch um mir selbst Gedanken machen zu können. Wer ist der Kopf dieser Froschbande und warum stehen bestimmte Menschen in seinem Fokus?
Der englische Lokalkolorit zu Beginn des 20. Jahrhunderts ist toll eingefangen und die tiefschichtige Ausarbeitung der Charaktere macht sie lebendig. Manchmal versteckt sich auch ein bisschen Gesellschaftskritik in den Zeilen, was zu einer authentischen Atmosphäre beiträgt.
Anfänglich war die Einführung der Figuren zackig und reichlich. Stück für Stück aber spielt sich alles ein, sodass ich dem Geschehen zielsicher folgen und auch die verschiedenen Personen entsprechend zuordnen kann.
Ganz fasziniert bin ich davon, dass ein paar Charaktere spannende Entwicklungen durchmachen. Das passt gut zum Kontext und beleuchtet bestimmte Zusammenhänge auch aus der psychologischen Perspektive. Das verleiht diesem Kriminalroman überraschend Tiefe.
Inspector Elk habe ich ins Herz geschlossen, auch wenn er teilweise ziemlich geheimnisvoll auf mich wirkt. Aber Elk bringt mich öfters zum Schmunzeln, so manche Wortspielerei ist wirklich humorvoll und amüsant. So stiehlt er auch ein bisschen dem Hauptmann Dick Gordon die Show, sodass Elk zu meinem Liebling avanciert. Was schon ein wenig lustig ist, denn im Film wäre es wohl Dick Gordon gewesen, der von Joachim Fuchsberger dargestellt wurde.
Übrigens unterscheidet sich der Kriminalroman von der Verfilmung, was kaum verwunderlich ist, da dies häufig bei Verfilmungen der Fall ist. Ich habe nur mal in den Beginn des Filmes reingeschnuppert, aus Neugier und schon hier weicht einiges vom Buch ab. Wer also beides erleben möchte, der sollte erst zum Buch greifen.
Der personale Erzähler wechselt innerhalb der betitelten Kapitel munter die Perspektiven, sodass ich gelegentlich ziemlich aufpassen muss, um die Änderung der Sicht nicht zu verpassen.
Ebenso gibt es manchmal ein paar kleine Sprünge im zeitlichen Ablauf, was sich dann etwas sperrig lesen lässt. Hier fehlt mir eine klare Trennung durch einen Absatz oder gar ein neues Kapitel. Aber insgesamt hält es sich in Grenzen, sodass ich nicht wesentlich in meinem Lesefluss gestört werde.
Die Spannung steigt sukzessive an und ich komme erst auf den wahren Kopf der Bande, als Edgar Wallace mir etwas kryptisch den entsprechenden Hinweis dalässt.
Generell ist „Der Frosch mit der Maske“ ein ruhiger, teilweise schon gemütlicher Kriminalroman, der besonders von seiner sehr feinen Erzählart lebt. Das Handlungsgeflecht ist geschickt aufgebaut, manche Ereignisse sind vorhersehbar, was aber dem Lesespaß nicht schadet. Dafür gibt es auch oft überraschende Wendungen.
Das Finale ist spannend aufgebaut und ich war gerne dabei. Die Auflösung zum Schluss rundet das Leseerlebnis gelungen ab. „Der Frosch mit der Maske“ ist nicht nur optisch in der Jubiläumsausgabe mit seinem tollen Cover ein Hingucker, sondern er lohnt sich definitiv auch zu lesen.
Fazit:
„Der Frosch mit der Maske“ ist ein klassischer Krimi, der zwar schaurige Verbrechen beschreibt, aber nicht aktiv ins Detail geht und der Fantasie des Lesenden Raum gibt. Mir gefallen am besten die fein gesponnen Handlungsstränge und der ganz hauchfeine Romantik-Touch.
Samstagabend, Licht aus, die ganze Familie auf dem Sofa und mein Vater spricht mit "Hallo hier ist Edgar Wallace". Dieses Feeling kommt sofort wieder auf, wenn ich dieses Buch aufschlage. Der Frosch mit der Maske war ,neben dem Hexer, der Edgar Wallace Krimi, den ich in meiner Jugend am häufigsten gesehen habe.
Das Buch jetzt nochmal zu lesen, hat mir die schönen Erinnerungen zurückgebracht
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