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Die sardische Hochzeit

Roman. Eine dramatische sowie romantische Familiengeschichte über die Allmacht der Liebe und den Mut, das Richtige zu tun

Buch (Gebundene Ausgabe)

18,00 €

inkl. gesetzl. MwSt.

Die sardische Hochzeit

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ab 10,99 €
eBook

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ab 9,99 €

Beschreibung

Details

Einband

Gebundene Ausgabe

Erscheinungsdatum

20.08.2020

Verlag

Droemer Knaur Verlag

Seitenzahl

384

Maße (L/B/H)

19,5/12,4/4 cm

Beschreibung

Rezension

"Eine ganz besondere Zeitreise!" ("Belletristik-Couch")
Einen wahnsinnig packenden Roman aus der Zeit vor der Machtergreifung Mussolinis hat Grit Landau veröffentlicht. ("Hallo München")
Eine bildgewaltige Geschichte mit realistischen Charakteren in einem dramatischen Roman, der sehr lebendig erzählt wird. ("Radio Mülheim")
Das politische Geschehen in Italien in den frühen 1920er Jahren (…) ist hervorragend recherchiert. Klare Leseempfehlung. ("Gießener Zeitung")

Details

Einband

Gebundene Ausgabe

Erscheinungsdatum

20.08.2020

Verlag

Droemer Knaur Verlag

Seitenzahl

384

Maße (L/B/H)

19,5/12,4/4 cm

Gewicht

399 g

Auflage

1. Auflage

Sprache

Deutsch

ISBN

978-3-426-28227-4

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29 Bewertungen

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Statt der Hochzeit und der Liebesgeschichte stehen die historischen Ereignisse im Vordergrund - lehrreich, aber sehr zäh und mühevoll zu lesen

Bewertung aus Köln am 07.04.2021

Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)

Der Kriegsveteran Leo Lanteri wird 1922 von seinem Vater, einem Olivenbauer, nach Sassari auf Sardinien geschickt, um eine berühmte Olivensorte auf das Festland nach Ligurien zu holen. Auf Sardinien fühlt Leo sich fremd und ist von den dortigen Gepflogenheiten irritiert. Zudem trifft er auf einen ehemaligen Kriegskameraden, was Erinnerungen an den Fronteinsatz im Ersten Weltkrieg hervorruft, die ihn seelisch belasten. Bei seiner Suche gelangt er auf das Landgut Soriga, wo er die Tochter des Besitzers, Gioia, kennenlernt und sich auf den ersten Blick in die musikalisch begabte junge Frau verliebt. Doch sie ist bereits dem Sohn des Pferdegestüts Marras versprochen und soll diesen in einer Woche heiraten. Auch Gioia verliebt sich auf Anhieb in den Fremden, ist sich jedoch ihrer Verantwortung für die Familie bewusst. Denn durch die Vermählung mit Gavino Marras soll auch die lang gehegte Fehde zwischen ihren beiden Familien beendet werden. Währenddessen erobert Benito Mussolini Rom und es kommt italienweit zu Aufständen und Gewalttaten zwischen Kommunisten und Faschisten, so auch auf Sardinien, wo selbst Kinder zwischen die Fronten geraten. Jedes einzelne Kapitel beginnt mit der Erklärung eines Mythos oder Aberglaubens, der auf der Insel herrscht, was dem Leser die Mentalität der Sarden, die auch dem Protagonisten Leo fremd ist, näher bringt. Auch das Personenverzeichnis zu Beginn ist hilfreich, um einen Überblick über die handelnden Personen zu erhalten. Anders als gedacht, steht in dem Roman weder die titelgebende "sardische Hochzeit" noch die Liebesgeschichte zwischen Leo und Gioia im Vordergrund. Der Roman ist stattdessen geprägt von den historischen Ereignissen in Italien vier Jahre nach Beendigung des Ersten Weltkriegs und den Unruhen, die 1922 ausbrechen. Aufgrund der Vielzahl der Personen, der Verwendung zahlreicher italienischer Begriffe und der Integrierung so vieler historischer Fakten in die fiktive Geschichte empfand ich den Roman als zu überfrachtet. Die Liebesgeschichte und die Hintergründe zu den Protagonisten und ihren Familien gehen im Vergleich zu den politischen Vorgängen und der Schilderung gewalttätiger Szenen etwas unter, was ich schade fand. Man merkt dem Roman an, wie viel Herzblut die Autorin in die Recherche gesteckt hat, was den historischen Roman sehr authentisch macht. Die beklemmende Atmosphäre ist aufgrund der Kämpfe zwischen den rivalisierenden Kräften und der folgenschweren Machtergreifung Mussolinis spürbar. Dennoch hätte ich mir einen stärkeren Fokus auf die Figuren und ihre familiären Hintergründe gewünscht, um für mehr Spannung zu sorgen. So ist der Roman zwar lehrreich, aber auch mühevoll und wenig lebendig zu lesen.

Statt der Hochzeit und der Liebesgeschichte stehen die historischen Ereignisse im Vordergrund - lehrreich, aber sehr zäh und mühevoll zu lesen

Bewertung aus Köln am 07.04.2021
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)

Der Kriegsveteran Leo Lanteri wird 1922 von seinem Vater, einem Olivenbauer, nach Sassari auf Sardinien geschickt, um eine berühmte Olivensorte auf das Festland nach Ligurien zu holen. Auf Sardinien fühlt Leo sich fremd und ist von den dortigen Gepflogenheiten irritiert. Zudem trifft er auf einen ehemaligen Kriegskameraden, was Erinnerungen an den Fronteinsatz im Ersten Weltkrieg hervorruft, die ihn seelisch belasten. Bei seiner Suche gelangt er auf das Landgut Soriga, wo er die Tochter des Besitzers, Gioia, kennenlernt und sich auf den ersten Blick in die musikalisch begabte junge Frau verliebt. Doch sie ist bereits dem Sohn des Pferdegestüts Marras versprochen und soll diesen in einer Woche heiraten. Auch Gioia verliebt sich auf Anhieb in den Fremden, ist sich jedoch ihrer Verantwortung für die Familie bewusst. Denn durch die Vermählung mit Gavino Marras soll auch die lang gehegte Fehde zwischen ihren beiden Familien beendet werden. Währenddessen erobert Benito Mussolini Rom und es kommt italienweit zu Aufständen und Gewalttaten zwischen Kommunisten und Faschisten, so auch auf Sardinien, wo selbst Kinder zwischen die Fronten geraten. Jedes einzelne Kapitel beginnt mit der Erklärung eines Mythos oder Aberglaubens, der auf der Insel herrscht, was dem Leser die Mentalität der Sarden, die auch dem Protagonisten Leo fremd ist, näher bringt. Auch das Personenverzeichnis zu Beginn ist hilfreich, um einen Überblick über die handelnden Personen zu erhalten. Anders als gedacht, steht in dem Roman weder die titelgebende "sardische Hochzeit" noch die Liebesgeschichte zwischen Leo und Gioia im Vordergrund. Der Roman ist stattdessen geprägt von den historischen Ereignissen in Italien vier Jahre nach Beendigung des Ersten Weltkriegs und den Unruhen, die 1922 ausbrechen. Aufgrund der Vielzahl der Personen, der Verwendung zahlreicher italienischer Begriffe und der Integrierung so vieler historischer Fakten in die fiktive Geschichte empfand ich den Roman als zu überfrachtet. Die Liebesgeschichte und die Hintergründe zu den Protagonisten und ihren Familien gehen im Vergleich zu den politischen Vorgängen und der Schilderung gewalttätiger Szenen etwas unter, was ich schade fand. Man merkt dem Roman an, wie viel Herzblut die Autorin in die Recherche gesteckt hat, was den historischen Roman sehr authentisch macht. Die beklemmende Atmosphäre ist aufgrund der Kämpfe zwischen den rivalisierenden Kräften und der folgenschweren Machtergreifung Mussolinis spürbar. Dennoch hätte ich mir einen stärkeren Fokus auf die Figuren und ihre familiären Hintergründe gewünscht, um für mehr Spannung zu sorgen. So ist der Roman zwar lehrreich, aber auch mühevoll und wenig lebendig zu lesen.

"Die sardische Hochzeit" (Grit Landau) - drei Bücher in einem

Bewertung aus Bochum am 07.04.2021

Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)

Das Buch ist auf den ersten Blick eine Liebesgeschichte: die Hochzeit ist zwischen Sohn und Tochter verfeindeter Familien. Dazu kommt der Aufstieg Mussolinis, der sich auch stark auf Sardinien zeigt und das Leben der Bevölkerung beeinflusst. Und dann ist da ein Kiegsveteran des Ersten Weltkriegs, der mit seinen Kriegsdämonen kämpften muss. Im Grunde sind es also drei Bücher, die aber hervorragend zu einem Buch verwoben wurden. Zudem hat die Autorin gründlich recherchiert und sich viel Mühe beispielsweise mit den Mythen und Sagen Sardiniens gegeben, die am Anfang eines jeden Kapitels stehen. Der Anfang des Buches liest sich etwas schwer und fast schon zäh, muss man sich doch durch viele Wörter kämpfen, die nicht einfach zu entschlüsseln sind. Hat man es aber geschafft und sich auf die Geschichte eingelassen, wird man belohnt: mit zarter Liebe, die eigentlich nicht sein darf, mit Rätseln und Geheimnissen, die erst zur Hochzeit aufgedeckt werden, und sogar ein Totschlag fehlt nicht in der aufgeheizten politischen Umgebung. Wenn man sich durch den Anfang nicht abschrecken lässt, ist dieses Buch absolut empfehlenswert!

"Die sardische Hochzeit" (Grit Landau) - drei Bücher in einem

Bewertung aus Bochum am 07.04.2021
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)

Das Buch ist auf den ersten Blick eine Liebesgeschichte: die Hochzeit ist zwischen Sohn und Tochter verfeindeter Familien. Dazu kommt der Aufstieg Mussolinis, der sich auch stark auf Sardinien zeigt und das Leben der Bevölkerung beeinflusst. Und dann ist da ein Kiegsveteran des Ersten Weltkriegs, der mit seinen Kriegsdämonen kämpften muss. Im Grunde sind es also drei Bücher, die aber hervorragend zu einem Buch verwoben wurden. Zudem hat die Autorin gründlich recherchiert und sich viel Mühe beispielsweise mit den Mythen und Sagen Sardiniens gegeben, die am Anfang eines jeden Kapitels stehen. Der Anfang des Buches liest sich etwas schwer und fast schon zäh, muss man sich doch durch viele Wörter kämpfen, die nicht einfach zu entschlüsseln sind. Hat man es aber geschafft und sich auf die Geschichte eingelassen, wird man belohnt: mit zarter Liebe, die eigentlich nicht sein darf, mit Rätseln und Geheimnissen, die erst zur Hochzeit aufgedeckt werden, und sogar ein Totschlag fehlt nicht in der aufgeheizten politischen Umgebung. Wenn man sich durch den Anfang nicht abschrecken lässt, ist dieses Buch absolut empfehlenswert!

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Die sardische Hochzeit

von Grit Landau

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Carola Ludger

Thalia Lippstadt

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Mehr als ein Schmöker

Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)

"Die sardische Hochzeit“ ist mehr als ein romantischer Liebes-Roman. Hier liegt der Fokus deutlich auf den historischen Ereignissen vor 100 Jahren in Italien und gibt einen Einblick in alte sardische Traditionen und gesellschaftliche Bande. Das ist insofern sehr interessant als dass dieses Kapitel in der Literatur noch nicht viel besprochen wird. Grit Landau verbindet politische Gegner, Intrigen wunderbar mit einer leidenschaftlichen Liebesgeschichte und überrascht ihre Leserschaft mit alte Familienfehden und vor allem einem lang gehüteten Familiengeheimnis. Die akribische Recherche der Zeit im Herbst 1922 auf Sardinien, während Mussolini in Italien die Macht für sich beanspruchte, lässt sie in ihrem vielschichtigen Roman ebenso lebendig werden wie sie ihre Charaktere mitreißend beschreibt.
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Mehr als ein Schmöker

Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)

"Die sardische Hochzeit“ ist mehr als ein romantischer Liebes-Roman. Hier liegt der Fokus deutlich auf den historischen Ereignissen vor 100 Jahren in Italien und gibt einen Einblick in alte sardische Traditionen und gesellschaftliche Bande. Das ist insofern sehr interessant als dass dieses Kapitel in der Literatur noch nicht viel besprochen wird. Grit Landau verbindet politische Gegner, Intrigen wunderbar mit einer leidenschaftlichen Liebesgeschichte und überrascht ihre Leserschaft mit alte Familienfehden und vor allem einem lang gehüteten Familiengeheimnis. Die akribische Recherche der Zeit im Herbst 1922 auf Sardinien, während Mussolini in Italien die Macht für sich beanspruchte, lässt sie in ihrem vielschichtigen Roman ebenso lebendig werden wie sie ihre Charaktere mitreißend beschreibt.

Carola Ludger
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Monika Fuchs

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Eine völlig fremde Welt

Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)

2019 ist der erste Roman „Marina, Marina“ von Grit Landau ebenfalls bei Droemer Knaur erschienen, den es seit 2020 auch als Taschenbuch gibt – ein ausgesprochen interessanter Episodenroman, der in einem fiktiven Ort namens Sant’Amato an der italienischen Riviera in der Zeit von 1960 bis 1980 spielt. Ich war begeistert. Dementsprechend hatte ich mich auch sehr gefreut, als ich entdeckt habe, dass es einen weiteren, in Italien spielenden Roman dieser Autorin geben wird. Ich habe ihn gleich 2020 gelesen und möchte Ihnen meine Eindrücke mitteilen. Inzwischen (2022) gibt es auch dieses Buch als Taschenbuch. Zuvor möchte ich Ihnen noch unbedingt ans Herz legen, das kostenlose e-book „Die sardische Hochzeit – Die Verlobte“ zu lesen. Diese Vorgeschichte gibt es nicht in gedruckter Form, Sie können Sie aber auch ohne einen e-reader zu besitzen lesen. Einfach per Handy oder PC. Diese Vorgeschichte erklärt, warum die Hauptperson Leo Lanteri überhaupt nach Sardinien reisen muss. Der Klappentext beschreibt für meinen Geschmack einmal mehr ein anderes Buch. Die Randfakten stimmen, aber der Roman ist weder so reißerisch noch so kitschig, wie er hier vermittelt wird. Also Leo Lanteri reist nach Sardinien, wo er nach einer seltenen Olivensorte suchen soll. Er kommt 1922 auf eine Insel, die mit dem heutigen Sardinien wohl überhaupt keine Ähnlichkeiten mehr aufweist. Es gibt einige wenige Großgrundbesitzer, die richtig reich sind. Die restliche Bevölkerung lebt in Armut. Die Menschen sind sehr abergläubisch und glauben an Feen, Hexen und weitere mythische Gestalten, die zumeist den Menschen nichts Gutes wollen. Wenn Familien verfeindet sind, sind sie dies bis aufs Blut. Und Sardinien ist eine geschlossene Welt für sich. Die Kontinentalitaliener mögen sie überhaupt nicht. Zu dieser ganzen eh schon schwierigen Situation kommt auch noch die verfahrene politische Situation hinzu. Auf Sardinien ebenso wie auf dem Festland teilt sich die Bevölkerung zu großen Teilen in Royalisten, Kommunisten und Faschisten auf. Und gerade die Roten und die Schwarzhemden gehen vermehrt mit brachialer Brutalität aufeinander zu. Das ist die Ausgangssituation, auf die Leo trifft. Auf Empfehlung eines einheimischen Ölhändlers reist er zu dem Gutsherren Don Antonio Soriga, welcher hauptsächlich Wein und Olivenöl produziert. Soriga ist ein Gefolgsmann Mussolinis. Dort trifft Leo auch auf die musisch sehr begabte Tochter aus 1. Ehe, Gioia. Die beiden fühlen sofort, dass sie viele Gemeinsamkeiten haben. Aber Gioia ist seit kurzem mit dem Sohn der ehemals verfeindeten Familie Marras, Gavino, verlobt. Sie ist klug genug und versucht Leo aus dem Weg zu gehen. Doch dies funktioniert natürlich nicht. Gavino und zwei Angestellte Sorigas sind ehemalige Kriegskameraden Leos, die damals gemeinsam in den Isonzoschlachten gekämpft haben. Doch diese Gemeinsamkeiten verbinden nicht unbedingt, denn Esposito und Arturo Boi sind überzeugte Faschisten. Und Leo schafft es innerhalb kürzester Zeit zwischen die Fronten zu geraten. Wie Leo und Gioia es trotzdem schaffen, Liebende zu werden, können Sie in diesem Roman nachlesen, der übrigens nur innerhalb einer einzigen Woche spielt. Der Roman hat mich fasziniert, weil er wieder so ein ganz anderes, fremdes Italien aufzeigt. Das Sardinien der damaligen Zeit kommt mir ausgesprochen archaisch und brutal vor. Die Menschen waren mir bis auf wenige Ausnahmen nicht sympathisch. Doch gerade dieses Archaische und der Aberglauben machen diese Geschichte besonders interessant. Dies und der politische Konflikt zwischen den Roten und den Squadristen (Schwarzhemden), der sich im Laufe der Geschichte immer weiter zuspitzte, waren für mich das, was den Roman ausmachte. Die Liebesgeschichte habe ich natürlich gerne mitgenommen, aber sie war für mich aber nicht die Hauptsache. Grit Landau hat die Geschichte sehr geschickt aufgebaut. Am Anfang eines jeden Kapitels beschreibt sie eine der mythischen Gestalten, die für die Sarden, aber auch für die Geschichte wichtig sind. Danach kommt die eigentliche Handlung, die zwischen Leos Geschichte und Gioias Geschichte hin- und hergeht. So lernen wir sowohl die Hauptpersonen, die politische Situation und auch die Verhältnisse der einzelnen Personen zueinander kennen. Es gibt einige interessante Nebenpersonen, die für viel Unruhe sorgen. Leo, der immer noch mit den traumatischen Kriegserlebnissen zu kämpfen hat, wird des Nachts häufig von Albträumen geplagt, die er auf Empfehlung seines Arztes aufschreibt. So bekommen wir auch von dieser Zeit etwas mit. Am Ende des Buches kommt es zu einem großen Showdown, der mich zwar völlig überrascht hat, aber stimmig ist. Ich hätte mir gewünscht, dass die Geschichte noch weitergeht oder aber, dass es noch einen weiteren Band geben wird. Das ist aber bisher anscheinend nicht geplant. Woran man sich beim Lesen erst einmal gewöhnen muss, sind die sardischen Eigennamen der Menschen als auch der Orte. Lassen Sie sich nicht von den vielen verschiedenen Namen der mythischen Wesen verwirren! Wer „Marina, Marina“ gelesen hat, kennt Leo schon! Er ist der Großvater von Nino, einer der drei Hauptpersonen. In dem Kapitel, welches 1944 spielt, erfahren wir einiges darüber, wie es ihm im Widerstand ergangen ist. Trotzdem klafft für mich jetzt eine Lücke in dem Leben Leos und mir fehlt immer noch die Zeit unter dem Duce und während des 2. Weltkriegs. Aber vielleicht erzählt Grit Landau uns irgendwann auch darüber einmal etwas in einem ihrer folgenden Romane. Für mich ist dies ein sehr bildgewaltiger und erschreckender Roman. Ein Roman über eine komplizierte Zeit, in der die Geschichte neu geschrieben wurde und über Menschen, die mir in ihrer Denkweise vollkommen fremd sind. Ich bin gar nicht einmal sicher, ob die Liebesgeschichte die eigentliche Geschichte oder nicht doch eher der Rahmen für den Rest der Handlung ist. Wieder ein faszinierendes Buch der Autorin. Ganz anders als ihr Erstling. Am 02. Mai 2022 erscheint übrigens der neue Roman der Autorin, der eine andere Geschichte aus Sant'Amato erzählt. Auch dies ist wieder eine Geschichte, in der eine alte Bekannte aus „Marina, Marina“ eine Hauptrolle spielt. Ich werde Ihnen zeitnah berichten.
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Eine völlig fremde Welt

Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)

2019 ist der erste Roman „Marina, Marina“ von Grit Landau ebenfalls bei Droemer Knaur erschienen, den es seit 2020 auch als Taschenbuch gibt – ein ausgesprochen interessanter Episodenroman, der in einem fiktiven Ort namens Sant’Amato an der italienischen Riviera in der Zeit von 1960 bis 1980 spielt. Ich war begeistert. Dementsprechend hatte ich mich auch sehr gefreut, als ich entdeckt habe, dass es einen weiteren, in Italien spielenden Roman dieser Autorin geben wird. Ich habe ihn gleich 2020 gelesen und möchte Ihnen meine Eindrücke mitteilen. Inzwischen (2022) gibt es auch dieses Buch als Taschenbuch. Zuvor möchte ich Ihnen noch unbedingt ans Herz legen, das kostenlose e-book „Die sardische Hochzeit – Die Verlobte“ zu lesen. Diese Vorgeschichte gibt es nicht in gedruckter Form, Sie können Sie aber auch ohne einen e-reader zu besitzen lesen. Einfach per Handy oder PC. Diese Vorgeschichte erklärt, warum die Hauptperson Leo Lanteri überhaupt nach Sardinien reisen muss. Der Klappentext beschreibt für meinen Geschmack einmal mehr ein anderes Buch. Die Randfakten stimmen, aber der Roman ist weder so reißerisch noch so kitschig, wie er hier vermittelt wird. Also Leo Lanteri reist nach Sardinien, wo er nach einer seltenen Olivensorte suchen soll. Er kommt 1922 auf eine Insel, die mit dem heutigen Sardinien wohl überhaupt keine Ähnlichkeiten mehr aufweist. Es gibt einige wenige Großgrundbesitzer, die richtig reich sind. Die restliche Bevölkerung lebt in Armut. Die Menschen sind sehr abergläubisch und glauben an Feen, Hexen und weitere mythische Gestalten, die zumeist den Menschen nichts Gutes wollen. Wenn Familien verfeindet sind, sind sie dies bis aufs Blut. Und Sardinien ist eine geschlossene Welt für sich. Die Kontinentalitaliener mögen sie überhaupt nicht. Zu dieser ganzen eh schon schwierigen Situation kommt auch noch die verfahrene politische Situation hinzu. Auf Sardinien ebenso wie auf dem Festland teilt sich die Bevölkerung zu großen Teilen in Royalisten, Kommunisten und Faschisten auf. Und gerade die Roten und die Schwarzhemden gehen vermehrt mit brachialer Brutalität aufeinander zu. Das ist die Ausgangssituation, auf die Leo trifft. Auf Empfehlung eines einheimischen Ölhändlers reist er zu dem Gutsherren Don Antonio Soriga, welcher hauptsächlich Wein und Olivenöl produziert. Soriga ist ein Gefolgsmann Mussolinis. Dort trifft Leo auch auf die musisch sehr begabte Tochter aus 1. Ehe, Gioia. Die beiden fühlen sofort, dass sie viele Gemeinsamkeiten haben. Aber Gioia ist seit kurzem mit dem Sohn der ehemals verfeindeten Familie Marras, Gavino, verlobt. Sie ist klug genug und versucht Leo aus dem Weg zu gehen. Doch dies funktioniert natürlich nicht. Gavino und zwei Angestellte Sorigas sind ehemalige Kriegskameraden Leos, die damals gemeinsam in den Isonzoschlachten gekämpft haben. Doch diese Gemeinsamkeiten verbinden nicht unbedingt, denn Esposito und Arturo Boi sind überzeugte Faschisten. Und Leo schafft es innerhalb kürzester Zeit zwischen die Fronten zu geraten. Wie Leo und Gioia es trotzdem schaffen, Liebende zu werden, können Sie in diesem Roman nachlesen, der übrigens nur innerhalb einer einzigen Woche spielt. Der Roman hat mich fasziniert, weil er wieder so ein ganz anderes, fremdes Italien aufzeigt. Das Sardinien der damaligen Zeit kommt mir ausgesprochen archaisch und brutal vor. Die Menschen waren mir bis auf wenige Ausnahmen nicht sympathisch. Doch gerade dieses Archaische und der Aberglauben machen diese Geschichte besonders interessant. Dies und der politische Konflikt zwischen den Roten und den Squadristen (Schwarzhemden), der sich im Laufe der Geschichte immer weiter zuspitzte, waren für mich das, was den Roman ausmachte. Die Liebesgeschichte habe ich natürlich gerne mitgenommen, aber sie war für mich aber nicht die Hauptsache. Grit Landau hat die Geschichte sehr geschickt aufgebaut. Am Anfang eines jeden Kapitels beschreibt sie eine der mythischen Gestalten, die für die Sarden, aber auch für die Geschichte wichtig sind. Danach kommt die eigentliche Handlung, die zwischen Leos Geschichte und Gioias Geschichte hin- und hergeht. So lernen wir sowohl die Hauptpersonen, die politische Situation und auch die Verhältnisse der einzelnen Personen zueinander kennen. Es gibt einige interessante Nebenpersonen, die für viel Unruhe sorgen. Leo, der immer noch mit den traumatischen Kriegserlebnissen zu kämpfen hat, wird des Nachts häufig von Albträumen geplagt, die er auf Empfehlung seines Arztes aufschreibt. So bekommen wir auch von dieser Zeit etwas mit. Am Ende des Buches kommt es zu einem großen Showdown, der mich zwar völlig überrascht hat, aber stimmig ist. Ich hätte mir gewünscht, dass die Geschichte noch weitergeht oder aber, dass es noch einen weiteren Band geben wird. Das ist aber bisher anscheinend nicht geplant. Woran man sich beim Lesen erst einmal gewöhnen muss, sind die sardischen Eigennamen der Menschen als auch der Orte. Lassen Sie sich nicht von den vielen verschiedenen Namen der mythischen Wesen verwirren! Wer „Marina, Marina“ gelesen hat, kennt Leo schon! Er ist der Großvater von Nino, einer der drei Hauptpersonen. In dem Kapitel, welches 1944 spielt, erfahren wir einiges darüber, wie es ihm im Widerstand ergangen ist. Trotzdem klafft für mich jetzt eine Lücke in dem Leben Leos und mir fehlt immer noch die Zeit unter dem Duce und während des 2. Weltkriegs. Aber vielleicht erzählt Grit Landau uns irgendwann auch darüber einmal etwas in einem ihrer folgenden Romane. Für mich ist dies ein sehr bildgewaltiger und erschreckender Roman. Ein Roman über eine komplizierte Zeit, in der die Geschichte neu geschrieben wurde und über Menschen, die mir in ihrer Denkweise vollkommen fremd sind. Ich bin gar nicht einmal sicher, ob die Liebesgeschichte die eigentliche Geschichte oder nicht doch eher der Rahmen für den Rest der Handlung ist. Wieder ein faszinierendes Buch der Autorin. Ganz anders als ihr Erstling. Am 02. Mai 2022 erscheint übrigens der neue Roman der Autorin, der eine andere Geschichte aus Sant'Amato erzählt. Auch dies ist wieder eine Geschichte, in der eine alte Bekannte aus „Marina, Marina“ eine Hauptrolle spielt. Ich werde Ihnen zeitnah berichten.

Monika Fuchs
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