Weil alles jetzt beginnt

Keine Frage, "Weil alles jetzt beginnt" ist ein gut lesbares und schönes Buch. Allerdings hat es mich insgesamt doch recht unbefriedigt zurückgelassen. Die Grundidee, dass die Protagonistin ihren Mann verlassen möchte und genau in diesem Moment die Nachricht über seinen Tod bekommt, fand ich ausgesprochen interessant und es war auch ausschlagend dafür, dass ich das Buch lesen wollte. Meiner Meinung nach war es auch sehr gut umgesetzt. Nach und nach konnte ich gut nachfühlen, was die Protagonistin zu diesem Schritt gebracht hat, wieso sie es heimlich tun wollte und auch, welche Last nach dem Tod ihres Mannes auf ihr lag. Diese Mischung aus schlechtem Gewissen, Schuldgefühlen und der Pflicht sich angemessen zu verhalten kam für mich sehr gut rüber. Leider hatte ich allerdings darüberhinaus nicht das Gefühl, dass die Figur viel mehr zu bieten hat. Es führte alles immer wieder zu ihrer Ehe, der geplanten Trennung und dem Unfall des Mannes. Und ja, natürlich ist das offensichtlich das zentrale Thema, aber es gab eigentlich kaum andere Facetten der Figur. Dies hat mir auch die aufblühende Liebesgeschichte zwischen Evvie und Dean etwas erschwert. Dean war zwar sehr sympathisch und ich kann nichts negatives über ihn sagen, aber eben auch nichts wirklich positives. Ich fand die Beziehung einleuchtend, aber mehr auch nicht. Der Stil des Buchs war ganz schön, hat zum Inhalt gepasst, an manchen Stellen evtl. etwas überschattet von Evvies Gefühlen, aber das war ja insgesamt mein Problem mit der Geschichte. Die Handlung konnte mich überzeugen, es hatte ein passendes Tempo und es gab keine unnötigen Dramen, keine unrealistischen Wendungen oder Ähnliches. Insgesamt war das Buch für mich gut lesbar, aber leider nicht mehr. Ich konnte so ziemlich alles nachvollziehen, habe mich aber emotional sehr schwergetan. Hier bleibt wohl nur zu sagen; Geschmäcker sind zum Glück verschieden. ...weiterlesen

Evvie Drake, 32, Frau von Dr. Tim Drake ist gerade dabei ihr Auto zu packen um ihren Mann zu verlassen als sie die Nachricht vom Unfall ihres Mannes erreicht. Tim stirbt bei diesem Unfall und zurück bleibt Evvie, die nun mit ihren Schuldgefühlen und einem viel zu großem Haus weiterleben muss. Sie verfällt in tiefe Trauer und nur ihr bester Freund Andy versucht sie durch ein Jahr voller Tiefen zu leiten. Eines Tages macht Andy ihr den Vorschlag den Anbau des Hauses an seinen alten Jugendfreund Dan zu vermieten, der aus seinem Umfeld entkommen möchte. Dan ist ein professioneller Baseball Spieler, ein Pitcher, der auf wundersame Weise sein Wurftalent verloren hat, und niemand dafür eine Erklärung finden kann. Dan zieht in den Anbau von Evvies Haus ein und beide entwickeln mehr als eine Freundschaft indem sie beide jeweils dem anderen helfen möchten. Mich konnte dieses Buch leider nicht in seinen Bann ziehen. Ich habe mich mehr als nur einmal dabei erwischt, wie ich zwar lese aber über meine To Do's vom nächsten Tag nachdachte, oder schon mal im Kopf die Einkaufsliste vorbereitet habe. Potential für eine fesselnde Geschichte war da, und auch der Schreibstil der Autorin war flüssig und gut, aber dennoch wurde hier nur ein Minimum der vorhandenen Möglichkeiten rausgeholt. Mir kam es so vor, das die Geschichte überhaupt nicht vorankam. Die Wiederholungen von gewissen Ereignissen wie dem Moment als Evvie eigentlich ausziehen wollte und der besagte Anruf kam, wurden immer wieder neu aufgelegt. Es ist definitiv ein leises Buch und es kann auch zum Nachdenken anregen, gerade in Bezug auf mentale Grausamkeiten und auch das viele Sperren "vom Kopf" her rühren. Mir hat diesbezüglich einfach zu viel im Buch gefehlt. Für dieses Buch eine Wertung abzugeben ist wirklich Schwierig, denn ich glaube hier trennen sich die Gemüter. Die einen werden es toll finden, und die anderen total langweilig. Mir hat es nicht so gut gefallen. ...weiterlesen