Im Land Naasija, in dem einst Elfen und Menschen friedlich miteinander lebten, herrscht Unruhe. Vor langer Zeit spaltete ein heimtückischer Vorfall beide Völker und ließ nichts als Zwietracht zurück. Davon unbehelligt wächst die junge Elfe Keridina im Schatten des Schlosses der Menschen auf. Ihr einsames, aber behütetes Leben ändert sich schlagartig, als sie erfährt, dass ihre Ziehmutter Elfen für die Ausübung dunkler Magie gefangen hält. Keridina sieht sich gezwungen, sich zwischen ihrem bisherigen Dasein und ihrem Volk zu entscheiden. Eine Reise beginnt, die offenbart, dass eine Macht in Keridina wohnt, die in den falschen Händen verheerende Folgen für ganz Naasija haben kann.
Als Kerstin mich fragte, ob ich zu den Bloggern ihres Debutromans "Keridina" gehören möchte, was meine Meinung zum Buch jedoch nicht beeinflusst hat, habe ich mich sofort gefreut, denn Geschichten von Elfen lese ich einfach gern. Für mich gehören Elfen zu den liebsten aller Märchenfiguren und auch Keridina hat mir dies wieder bestätigt.
Keridina, eine junge Elfe, wuchs bei der Halbelfe Hamala auf, fernab ihrer Artgenossen, wodurch ihr sämtliche Bräuche und Traditionen ihres Volkes fremd sind. Sie selbst glaubte immer an das Gute in Ihrer Ziehmutter, doch eines Tages wird dieses Bild durch die Wahrheit erschüttert und Keridina begibt sich auf die Reise auf die Suche nach ihrem Volk. Das Verhältnis zwischen Elfen und Menschen könnte kaum schlechter sein und so ist Keridina, die abseits aller Geschehnisse lebte, mehr als geschockt über das, was sie erfahren muss. Gemeinsam mit dem Elf Seeham begibt sie sich auf die Suche nach einer Lösung zur Schlichtung des Krieges - doch finden sie diese noch früh genug?
Erst einmal möchte ich erwähnen, wie wunderschön das Cover ist, welches von Giesseldesign erstellt wurde - es lädt direkt zum Träumen ein und man befindet sich sofort in einer zauberhaften Welt, in welcher meines Erachtens nur Elfen leben können. Wie die junge Elfe auf dem Cover habe ich mir beim Lesen auch Keridina vorgestellt - zart, zerbrechlich und doch mit einem Kampfgeist in den Augen, die sie alle Hindernisse auf ihre Art und Weise bestehen lassen. Keridina war mir von Beginn an sympatisch. Anfangs verwirrte es etwas, dass sie mit ihren 34 Jahren noch als "Kind" angesehen wurde, doch im Laufe der Geschichte lernen wir, dass Elfen deutlich älter werden und bis zu ihrem 100. Geburtstag nicht als Erwachsen zählen. Durch diese Erkenntnis konnte man einige Situationen im Nachhinein deutlich besser verstehen und die Handlungen und Entscheidungen Keridinas ergaben mehr Sinn.
Was mir unglaublich gut gefallen hat neben dem tollen Worldbuilding war die Beziehung zwischen Keridina und Seeham. In den meisten Büchern begegnen sich die Charaktere und sind gefühlt drei Seiten später verliebt und führen eine innige Beziehung, was oft auch passt, mir aber manchmal einfach zu schnell geht. Kerstin hat die Beziehung der Beiden langsam wachsen lassen und so wirkte die Entstehung der Beziehung für mich deutlich realer und ich konnte es so viel besser nachvollziehen. Beide machen im Laufe der Geschichte eine Wandlung durch, Beide wachsen an ihren Aufgaben und lernen mit der Zeit dazu. Für mich eine tolle Entwicklung der Geschichte.
Die Gefahren, welche sich Keridina und Seeham aussetzen müssen, machen die Geschichte extrem spannend. Es gibt zwar an den richtigen Stellen Pausen zum Innehalten, aber die Spannung selbst wird durchweg aufrechterhalten und lassen uns Leser das Buch kaum aus der Hand legen.
Für mich und meinen Geschmack hat Kerstin G. Rush mit Kerdina ein tolles Debut veröffentlicht, welches Lust darauf macht mehr aus ihrer Feder zu lesen.
Handlung:
Die junge Elfe Keridina ist bei ihrer Ziehmutter Hamala weit entfernt von den Elfen aufgewachsen und muss sich vor den Menschen verbergen, da die den Elfen nicht sonderlich wohlgesonnen sind.
Doch als Keridina erfährt, dass Hamala im Schloss Elfen gefangen hält, um sich mithilfe von deren Kräften jung und schön zu halten, zögert sie nicht lange und will zusammen mit ihrer Freundin Melanie die Elfen befreien. Gemeinsam mit Sehaam, der als einziger im Verlies übrig geblieben ist, fliehen sie und begeben sich auf eine abenteuerliche Reise, die Kerdina und Sehaam zu den Elfen führt. Endlich fühlt sich Keridina willkommen und glücklich, wofür auch ihre wachsende Liebe zu Sehaam sorgt.
Allerdings herrscht Krieg mit den Menschen und ausgerechnet Keridina soll den Elfen helfen, da in ihr eine gewaltige Macht herrscht. Doch wird diese Macht sie zerstören?
Meinung:
Das Cover wirkt total mystisch und lässt schon ein Fantasyabenteuer erahnen. Die Elfe auf dem Cover ist wohl Keridina, die man auch als Elfe an den spitzen Ohren erkennt. Außerdem mag ich die Blautöne, die Farben sind stimmig und passen wunderbar zu der Elfe.
Der Schreibstil ist sehr flüssig und beschreibt die Handlung nachvollziehbar, sodass ich gleich gut in die Geschichte hineingekommen bin.
Das Buch beginnt mit einem Prolog, der erzählt, wie es zum Krieg zwischen den Menschen und Elfen gekommen ist. Der Prolog ist auch schon richtig spannend. Dabei wird bei einem Treffen von dem Königspaar und dem Elfenfürsten Auberon die Königin vergiftet. Es ist wirklich geschickt von Hamala, dem König einzureden, dass die Elfen seine Frau vergiftet haben. Sie war mir ab den ersten Seiten schon nicht sympathisch, auch wenn ich ein bisschen verstehen kann, warum sie so gehandelt hat. Denn Hamala hatte das Gefühl, von den anderen Elfen nicht gleichwertig behandelt zu werden, da sie ,nur' eine Halbelfe ist. Jedenfalls schwört der König den Elfen auf Rache und nimmt Hamala mit in sein Schloss.
Keridina sehnt sich nach Liebe und Geborgenheit, was ihre Ziehmutter Hamala allerdings nicht erwidert. Trotzdem bleibt Keridina bei Hamala, da sie einfach so dankbar dafür ist, dass Hamala sie vor dem Tod bewahrt und bei sich aufgenommen hat. Allerdings ändert sich Keridinas Bild über ihre Ziehmutter schlagartig: Es ist auch unglaublich, was Keridina über ihre Ziehmutter Hamala erfährt, denn die zieht sich, um jung zu bleiben, Kraft aus den Körpern der Elfen.
Das Reich Naasija wird so anschaulich beschrieben, dass ich ein richtiges Bild vor Augen habe. Die Reise führt Keridina und Sehaam auch nach Elfstadt, wo auf Keridina ihre Prüfung wartet. Dabei stellt sich heraus, dass die junge Elfe eine große Macht in sich trägt, womit die Elfenfürstin Alena ihre Chance auf den Sieg sieht. Denn Keridina soll Portale für die Elfen erschaffen, damit die den Krieg gewinnen werden. Aber wird sie dabei sterben?
Es gab einige überraschende Wendungen, die mich dazu gebracht haben, immer weiterzulesen. Ein gelungener Abschluss beendet das Buch und ich bin richtig traurig, dass ich Keridina, Sehaam und alle anderen verlassen muss. Allerdings lässt das Ende darauf hoffen, dass es vielleicht einen zweiten Band gibt …
So magisch wie Naasija sind auch die Namen: Nifrediel, Golodion, Daglas, Alena … Sie sind wirklich sehr außergewöhnlich und einfallsreich. Auch habe ich fast alle Charaktere in mein Herz geschlossen, doch besonders toll fand ich Melanie. Die Freundschaft zwischen ihr Keridina ist wirklich etwas Besonderes und ich mag ihre lebenfrohe Art. Schön finde ich auch, dass sie sich nicht von den Vorurteilen über Elfen beirren lässt und mit Keridina Freundschaft schließt, obwohl sie ja ein Mensch ist.
Bei Keridina hätte ich nicht gedacht, dass sie zu Beginn des Buches schon 34 Jahre alt war. Allerdings ist das für eine Elfe ziemlich jung, wie Sehaam anmerkt. Ach, ich finde die beiden so süß zusammen und freue mich darüber, dass sie ein Paar geworden sind. Meine Lieblingsszene ist ja die, wo Sehaam Keridina den Bernstein mit eingefasstem Schmetterling zum Geburtstag schenkt. Ich fand es einfach total lieb, dass er an sie denkt und das Geschenk zeigt ja auch, dass Keridina ihm nicht gleichgültig ist. Sie freut sich auch total über den Stein und hält das Geschenk in Ehre. :-)
Nur ein winziger Kritikpunkt: Ich hätte mir vielleicht gewünscht, dass die Geschichte aus der Ich-Perspektive erzählt worden wäre, da ich mich so viel besser in die Charaktere hineinversetzen kann. Natürlich war es mit Er/Sie auch okay, aber die Ich-Perspektive hätte wahrscheinlich besser gepasst.
Fazit:
Ein tolles Debüt von Kerstin G. Rush. Diese Autorin werde ich mir auf jeden Fall merken und vergebe 4 von 5 Sternen!
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