
Beschreibung
Details
Das ist die Geschichte von Novelle, Rofu, Mimi und von mir.
Rofu hat nur ein Ohr und ist über das Meer gekommen. Aus Afrika. Mimi ist Engländerin. Sie hat ihren Mann umgebracht, nun versteckt sie sich unter Perücken und hinter dunklen Brillen. Novelle ist noch sehr jung. Sie liebt Mangas und die Sauferei. Manchmal fährt sie einfach aus der Haut oder sie hört Stimmen. Den komischen Namen hat sie von ihrer Mutter. Als unsere Geschichte damals losging, wusste ich das alles noch nicht. Ich, ich heiße Ante, aber alle nennen mich Dante. Wegen des Infernos. Ich bin, genau wie die anderen, auch auf der Flucht.
Ich glaube, vor mir selbst.
Alles fing damit an, dass zwei Polizisten wegen Mimi in dem Hotel, in dem wir gearbeitet hatten, auftauchten. Ich könnte jetzt noch erzählen, wie Novelle verschwunden und wieder aufgetaucht ist, was wir in Berlin getrieben haben oder wie wir Erleuchtung beim Pilgern nach Altötting erlangten. Aber darum geht es in der Geschichte ja eigentlich gar nicht.
Es geht nämlich darum, dass wenn wir schon vor irgendwem oder irgendetwas fliehen, wir uns besser nicht vor unseren Dämonen wegducken sollten. Weil man sonst immer ein Geflüchteter bleiben wird und niemals wo ankommt.
Und es geht auch um Heimat, die wie eine Haut ist.
Rofu hat nur ein Ohr und ist über das Meer gekommen. Aus Afrika. Mimi ist Engländerin. Sie hat ihren Mann umgebracht, nun versteckt sie sich unter Perücken und hinter dunklen Brillen. Novelle ist noch sehr jung. Sie liebt Mangas und die Sauferei. Manchmal fährt sie einfach aus der Haut oder sie hört Stimmen. Den komischen Namen hat sie von ihrer Mutter. Als unsere Geschichte damals losging, wusste ich das alles noch nicht. Ich, ich heiße Ante, aber alle nennen mich Dante. Wegen des Infernos. Ich bin, genau wie die anderen, auch auf der Flucht.
Ich glaube, vor mir selbst.
Alles fing damit an, dass zwei Polizisten wegen Mimi in dem Hotel, in dem wir gearbeitet hatten, auftauchten. Ich könnte jetzt noch erzählen, wie Novelle verschwunden und wieder aufgetaucht ist, was wir in Berlin getrieben haben oder wie wir Erleuchtung beim Pilgern nach Altötting erlangten. Aber darum geht es in der Geschichte ja eigentlich gar nicht.
Es geht nämlich darum, dass wenn wir schon vor irgendwem oder irgendetwas fliehen, wir uns besser nicht vor unseren Dämonen wegducken sollten. Weil man sonst immer ein Geflüchteter bleiben wird und niemals wo ankommt.
Und es geht auch um Heimat, die wie eine Haut ist.
Das meinen unsere Kund*innen
Traumata und Wurzeln
Kaffeeelse am 25.04.2021
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)
Salih Jamal habe ich schon mit „Orpheus“ kennenlernen dürfen und damals hatte mich dieser Autor immens begeistern können. Die Sprache des Autors hat mich bei "Orpheus" so mitgenommen, mitgerissen und absolut begeistert. Auch der Aufbau, diese Verbindung von Sprache und Musik empfand ich einzigartig. Dann hörte ich, dass Salih Ja-mal ein neues Buch herausbringt. Ich habe mich unheimlich gefreut und gleichzeitig auch etwas Angst gehabt. Denn schafft dieser Autor mich wieder so zu begeistern. Oder wankt der von mir errichtete Thron? Denn das gleiche Niveau von „Orpheus“ zu erreichen, ist unheimlich schwer und kann durchaus auch nicht funktionieren. Nun denn, das Buch wartete einige Zeit bei mir zu Hause auf seine Zeit. Und irgendwann kam diese und ich kann sagen:
auch mit "Das perfekte Grau" schafft es Salih Jamal mich zu begeistern. Anders diesmal, etwas tiefer und weniger reißerisch. aber definitiv bin ich begeistert. Denn diese intensive und poetische Sprache schafft das fast sofort. Und thematisch schafft es Salih natürlich auch mich wieder zu begeistern. Diesmal geht es um Freundschaft und um Wurzeln und um Traumata, es geht um Wege aus dem eigenen Horror, es geht ums Suchen und ums Finden, es geht um das Leben, dieses so wunderschöne Leben, unser Sein, Hier und Jetzt. Dieses Buch ist traurig und schön, es berührt und es zeigt Ressourcen auf. Ressourcen, die wir alle haben. Man muss sie nur finden und Salih Jamal bietet in seinem Buch "Das perfekte Grau" Wege. Wege, die mich begeistert haben! Und Wege, die viele erreichen sollen! Deswegen wünsche ich diesem Buch viele Leser. Denn die in „Das perfekte Grau“ enthaltene Botschaft ist jetzt nicht so die besonders neue und/oder besonders ungewöhnliche Kunde. Aber manchmal verstecken sich manche Dinge vor den Suchenden, und um zu Findenden zu werden, muss man einiges zurechtrücken, Lasten stemmen, Gebirge fallen lassen. Und dies tut Salih in seinem neuen Buch. Besonders das etwas offen gelassene Ende ist richtig gut gelungen. Aber eigentlich finde ich es gar nicht so offengelassen. Jeder Leser darf ja wahrnehmen was sie/er möchte.
Über Flucht vor und der Suche nach sich selbst
monerl aus Langen am 23.02.2021
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)
Meine Meinung
„Irgendwann schaust du dich um, blickst zurück und stellst fest, dass der ganze Weg, den du gegangen oder gerannt bist, dich nur einen Steinwurf weit von deiner Herkunft fortgeführt hat. Man kann seine Heimat verlassen aber es gibt keine Gegenwart ohne Herkunft. Niemals. Und nirgends.“ (aus Hörbuch, Kapitel 1)
Dieses Zitat ist für mich der Kern des Buches. Es ist der Rahmen eines eigenwilligen Roadtrips, der zwei Frauen und zwei Männer auf ihrer Flucht und zugleich auch Suche, erst zusammenschweißt, dann trennt, um ein erneutes Zusammenschweißen auf einer höheren Stufe zu ermöglichen. Doch bis dahin ist es ein harter Weg.
Novelle, Mimi, Rofu und Dante, vier Menschen mit unterschiedlicher Herkunft und Geschichte, die jedoch ähnliche Erwartung ans Leben haben, das ihnen mächtige Steine in den Weg gelegt hat. Bis auf Dante. Er legte sich seine Steine selbst in den Weg.
Im heruntergekommenen Seebad-Hotel laufen sie sich über den Weg, von wo aus sie ganz unerwartet zu einer eingeschweißten Gruppe werden, zu Freunden, die sie in dieser Form wohl nie hatten.
Salih Jamal hat in seinem Buch Charaktere geschaffen, die ich sehr gerne kennengelernt und begleitet hatte. Sie haben Ecken und Kanten und entwickeln sich realistisch. Mein Favorit ist der Flüchtling Rofu, der trotz seiner Erlebnisse ein liebenswerter, aufgeschlossener und sehr sympathischer Mensch geblieben ist, der, wenn er sich aufregt, ins Englische wechselt, weil er sich dadurch besser ausdrücken kann.
Auch in diesem Buch zeigt sich das sprachliche Können des Autors, dessen Worte treffend be- und umschreiben, beschuldigen, anklagen, trösten und Hoffnung bringen. Auf 240 Seiten oder in meinem Fall 8 Stunden, schafft er es eine Story zu erzählen, die nicht mehr und auch nicht weniger Worte benötigt hatte.
Ein kleines Bisschen mehr „Pepp“ und mehr Hindernisse hätte ich mir gewünscht, die für mich die etwas gradlinige Story hätten stören dürfen. Wogegen ich von dem unerwarteten Ende völlig begeistert bin. Im Vergleich zu „Orpheus“ ist „Das perfekte Grau“ eine recht brave Geschichte.
Das Hörbuch ist wunderbar von Kurt Kühl eingelesen. Ich hörte ihm sehr gerne zu. Und dennoch hätte ich noch lieber ein gedrucktes Exemplar vor mir liegen, um die vielen wundervollen Sätze und Weisheiten anstreichen zu können, die sich in diesem Buch befinden!
Von mir gibt es eine klare Lese- sowie Hörempfehlung! Ich bin sehr gespannt auf das nächste Buch von Salih Jamal.
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