Februar 1982: In der Äußeren Neustadt von Dresden wird ein Mann erschossen aufgefunden. Bei seinen Ermittlungen stößt Volkspolizist Uwe Friedrich auf die Verbindung des Ermordeten mit der Devisenbeschaffungsgesellschaft KoKo. Daraufhin entzieht die Staatssicherheit der Kriminalpolizei den Fall. Uwe kann das nicht akzeptieren und setzt die Nachforschungen auf eigene Faust fort. Arglos recherchiert er in der Vergangenheit des Opfers; dabei legt er Zusammenhänge offen, die hohe Offiziere von Volkspolizei und Stasi schwer belasten, und gerät selbst in ein gefährliches Netz aus Korruption und Machtmissbrauch.
Volkspolizist Uwe Friedrich stößt bei der Klärung eines Mordes auf die Devisenbeschaffungsgesellschaft KoKo, die der Stasi untergeordnet ist. Diese will verhindern, dass Friedrich tiefer in ihre Machenschaften Einblick nimmt und entzieht ihm den Fall. Uwe Friedrich wehrt sich dagegen und wird im Bekanntenkreis darin bestärkt, auf eigene Faust zu ermitteln. Dabei werden Zusammenhänge offengelegt, wie eng auch die Volkspolizei mit der Stasi verflochten ist. Friedrich selbst gerät in ein gefährliches Netz der Korruption.
Inzwischen hat er eine Freundin gefunden, die sich im Untergrund mit anderen zusammengeschlossen hat und gegen den Machtmissbrauch im Staat mit Flugblättern wehrt.
Dieser spannende Krimi führt uns nach Dresden in die DDR der 80er Jahre. Ein Land, das es seit über 30 Jahren nicht mehr gibt. Diejenigen, die in der DDR lebten, spüren sofort: Hier schreibt jemand, der sich auskennt und einen durchaus möglichen und realistischen Fall konstruiert hat.
Besonders beeindruckt hat mich auch die „DDR-Sprache“, die mit seinen Floskeln und Redewendungen dem DDR-Bürger damals kaum auffiel, aber heute umso mehr. Dem Autor ist es gelungen diese Sprache gekonnt in die Geschichte einzubauen, wodurch sie sehr authentisch und echt rüberkommt.
Zum Beispiel: „Er hatte es als seine Aufgabe betrachtet, die Werktätigen und ihre Errungenschaften vor kriminellen Elementen zu schützen.“ Auch ganz gebräuchliche Begriffe, die inzwischen vergessen sind, verwendet er und fasst sie im Anhang zusammen. Ich hatte sie längst vergessen, danke für die Erinnerung.
Von der ersten Seite an, fesselt uns der Autor mit seiner detaillierten Beschreibung, die beim Leser sofort Bilder im Kopf entstehen lassen, auch bei denen, die nicht in diesem Land lebten.
Von mir eine unbedingte Leseempfehlung für dieses Buch. Diesen spannenden Krimi werden Sie kaum aus der Hand legen können.
Seit über 30 Jahren gibt es die DDR nicht mehr, doch sollten wir nie vergessen, wie die Stasi arbeitete und wieviel Leid sie zufügte.
Ein Ausflug ins Jahr 1982
Jeanette Lube aus Magdeburg am 12.07.2021
Bewertet: Buch (Taschenbuch)
Dieses Buch erschien 2021 im Verlag edition krimi und beinhaltet 372 Seiten.
Diese Geschichte verschlägt uns nach Dresden in das Jahr 1982. In der Äußeren Neustadt wird ein Mann erschossen aufgefunden. Volkspolizist Uwe Friedrich stößt bei seinen Ermittlungen auf die Verbindung des Ermordeten mit der Devisenbeschaffungsgesellschaft Koko. Daraufhin wird der Kriminalpolizei durch die Staatssicherheit der Fall entzogen. Uwe kann dies einfach nicht akzeptieren und setzt die Nachforschungen auf eigene Faust fort. Dabei recherchiert er arglos in der Vergangenheit des Opfers und legt dabei Zusammenhänge offen, die hohe Offiziere von Volkspolizei und Stasi schwer belasten und gerät dabei selbst in ein gefährliches Netz aus Korruption und Machtmissbrauch.
Dies ist das erste Buch, das ich vom Autor Andreas M. Sturm gelesen habe und ich bin komplett begeistert. Da ich selbst in der ehemaligen DDR aufgewachsen bin, war es für mich ein Ausflug in die Vergangenheit, in meine Jugend. Es kann sogar sein, dass ich im Jahr 1982 in Dresden war, denn ich sang in einem Chor und da fuhren wir regelmäßig einmal im Jahr ins Chorlager nach Dresden, wo wir mit dem Leiter des Kinderchors der Dresdner Philharmonie probten. Dresden ist eine meiner absoluten Lieblingsstädte. Ich habe zwar auch zu meinen Jugendzeiten gewusst, dass es die Stasi gab, hatte aber glücklicherweise nichts mit ihr zu tun. Erst nach dem Fall der Mauer wurde mir bewusst, wie sehr viele Menschen unter der Staatssicherheit gelitten haben. Jeder, der nicht gesetzeskonform gedacht und gehandelt hat, konnte in ihre Klauen gelangen. Das hat der Autor wirklich gut herausgearbeitet und zum Ausdruck gebracht. Ich war von der ersten Seite an mitten in der Handlung des Geschehens und konnte mich gut in Uwe Friedrich hineinversetzen, der einfach nur seine Arbeit machen wollte und sich selbst ganz schön in Gefahr begeben hat, da der Kriminalpolizei ja der Fall entzogen wurde. Irgendwie lässt ihm das alles keine Ruhe. Ich will aber gar nichts weiter verraten, denn ihr solltet das Buch schon selbst lesen. Der Autor macht auf die Missstände, die in der DDR herrschten, aufmerksam und genau daran kann ich mich noch sehr deutlich erinnern. Man war nur unterwegs, um irgendetwas zu ergattern. Hier geht es um Kunstraub, um die Zeit der Widerstände. Ich kann mich noch erinnern, dass Schüler meiner Klasse auf der EOS, die in der Kirche waren, damals Aufnäher mit dem Text „Schwerter zu Pflugscharen“ auf ihre Jacken nähten und die Lehrer sie aufforderten, diese zu entfernen. In dieser Geschichte erfährt der Leser, wie es damals in der DDR war, wie die Menschen lebten und dass man sich freute, wenn man irgendetwas im Konsum, in der HO oder im Deli (der bei uns in Thüringen Fress-Ex hieß) ergattert hat. Oder auch den wunderbaren Geruch des Intershops hatte ich gleich in der Nase, als ich dieses Buch las. Es handelt sich um einen spannenden, aufregenden, fesselnden und packenden Krimi, den ich regelrecht verschlungen habe und der mich in eine Zeit zurück katapultierte, die ich so nicht wieder haben möchte. Ich kenne auch noch die Frauenkirche, wie sie zerstört als Mahnmal dargestellt wurde und heute ist sie wieder aufgebaut und erstrahlt in vollem Glanz. Man kann hier erkennen, dass man gewisse Vorzüge in der DDR genießen konnte, wenn man Kompromisse eingegangen ist. Ich hatte wunderbare Lesemomente, war gedanklich voll in der Geschichte und empfehle das Buch sehr gern weiter. Der Autor hat mich mit diesem Ausflug ins Jahr 1982 begeistert, fasziniert und vollends überzeugt.
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1982 in Dresden in der DDR. Ein Krimi eingebettet in die vorherrschende Lebenssituation der DDR. Sehr gut beschriebene damalige Situation, von den Stasimachenschaften, chaotischen Wohnverhältnissen über Intershop und ersten Aufbegehren gegen den Staat. Absolut keine Ostalgie.
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