Als sich die Schwangeren Leonie und Emily im Geburtsvorbereitungskurs begegnen, prallen zwei Welten aufeinander. Emily ist sensibel und sehr darauf bedacht, bei ihrem ersten Baby alles richtig zu machen. Leonie hingegen sieht ihre Schwangerschaft eher pragmatisch. Mit Karriere, neuem Partner und Familienstreitigkeiten hat sie zu viel um die Ohren, um sich auch noch um Babyausstattung und Hebamme zu kümmern. Die einzige Gemeinsamkeit der Frauen scheint es zu sein, dass die Väter ihrer Kinder beide Peter heißen. Na, so ein Zufall.
Dann betritt Peter den Kursraum, und ihnen klappt die Kinnlade herunter. Offensichtlich stammen ihre ungeborenen Babys von ein- und demselben Peter! Und damit nimmt das Chaos seinen Lauf.
Emily ist vor nicht allzu langer Zeit nach Heiligenhafen an der Ostsee gezogen, denn ihr Mann Peter musste beruflich dorthin und sie hat sich in die alte Villa am Strand sofort verliebt. Ihr Haus liebt sie weiterhin, doch ihr Mann ist momentan so wenig bei ihr, dass sie sich einsam fühlt. Gerade in der ersten Zeit der langersehnten Schwangerschaft konnte sie ihr Heim kaum verlassen, da ihr ständig übel war und sie war so viel allein. Aber das ändert sich jetzt, denn sie hat sich zum Geburtsvorbereitungskurs angemeldet. Leider macht die Schwangere neben ihr keinen Hehl daraus, dass sie vom Stillen und der normalen Geburt nichts hält. Da ist schlechte Stimmung bei der Hebamme und den anderen Kursteilnehmerinnen vorherbestimmt, aber Emily greift ein und versucht zu schlichten, was ihr sogar ein bisschen gelingt. Nach dem Kurs sieht sie besagte Schwangere in schlechtem Zustand auf dem Flur sitzen und kann nicht anders, als ihr zu helfen. Das wird der Beginn einer zarten Freundschaft sein, wovon beide aber noch nichts wissen. Wovon sie auch nichts wissen ist, dass der Peter, über den beide sprechen, derselbe ist und sie das alles noch auf eine harte Probe stellen wird...
Der neue Roman von Liane Mars klingt auf den ersten Blick und wenn man dem Klappentext Glauben schenken mag, eher vorhersehbar und oberflächlich. Beim Lesen stellt sich aber heraus, wie viele Gedanken sich die Autorin rund um dieses, doch eher unkonventionelle Szenario gemacht hat und dass viel Tiefgang und Feingefühl im ganzen Roman steckt. Durch die einfache und gut zu lesende Sprache fliegen die Seiten nur so dahin.
Niemals hätte ich mir das erwartet, als ich mit dem Lesen begonnen habe. Denn die Freundschaft der Frauen ist herzerwärmend und doch spannungsgeladen und macht die Handlung so unvorhersehbar und interessant. Ich mochte Leonie anfangs weniger, da sie ihre Rolle wirklich überzeugend gespielt hat, doch mit der Zeit kann man immer weiter hinter die Maske blicken und sieht die wahre, verletzliche Leonie. Emily dagegen mochte ich von Anfang an, auch wenn sie mir oft etwas zu passiv und offensiv reagiert hat, aber das ändert sich ja im Laufe der Zeit. Insgesamt ein sehr überraschender Roman, der mich mit seiner außergewöhnlichen Geschichte fesseln konnte.
Ganz eigen, aber nicht schlecht
Furbaby_Mom am 25.02.2022
Bewertet: Buch (Taschenbuch)
Puh, ich weiß nicht, was genau ich von diesem Roman erwartet hatte - eine humorvolle, gerne vorhersehbare, gemütlich unterhaltsame Liebeskomödie à la ZDF-Herzkino-Abendprogramm vielleicht -, aber das vorliegende Werk von Liane Mars war absolut unvorhersehbar und ich hätte wohl mit jeder Vermutung danebengelegen.
Rein hinsichtlich der Thematik hätte ich mich eigentlich auf eine tragische Geschichte gefasst machen müssen, denn wenn zwei Schwangere im Geburtsvorbereitungskurs feststellen, dass es sich bei ihrem Partner Peter um denselben Mann handelt (- Emily und er sind seit 6 Jahren verheiratet, Leonie ist Peters Freundin‚ die nicht ahnt, dass er bereits vergeben ist -), dürfte klar sein, dass für mindestens eine von ihnen wahrscheinlich eine Welt zusammenbrechen wird. Die Lebensumstände für beide Frauen ändern sich drastisch und all diese Komplikationen fallen genau in jenen speziellen Zeitraum, in welchem jegliche Form von Stress dringend vermieden werden muss. Aber wie soll frau angesichts solch eines niederträchtigen Verrats noch eine – im wahrsten Sinne des Wortes – ruhige Kugel schieben?!
Die beiden weiblichen Hauptfiguren, Emily und Leonie, sind grundverschieden. Emily plant gerne, ist sensibel und schüchtern, sie wagt es kaum, für ihre Meinung einzustehen; Leonie ist selbstbewusst, schlagfertig und direkt, lässt sich nicht so leicht die Butter vom Brot nehmen. Emily ist begeistert von Geburtsmeditation, Leonie ist eher der Typ ‚wird schon werden‘. Emily ist verzweifelt angesichts Peters Betrug, Leonie brodelt vor Wut.
Die Darstellung der jeweiligen Gefühlswelt der Figuren ist der Autorin vortrefflich gelungen, ich habe mit Emily mitgelitten, war zusammen mit Leonie, die sich auch noch mit den anstrengenden Eskapaden ihrer getrennten Eltern befassen muss, aufgebracht. Handlungstechnisch passiert nicht wahnsinnig viel, es geht eher darum, wie die beiden Frauen fortan mit der delikaten Situation umgehen und dass sie wider Erwarten Freundinnen werden. Die Message, dass jede Schwangerschaft anders ist und jedes damit einhergehende Gefühl, jede Sorge, jede Angst, zugelassen werden darf und sollte, finde ich sehr wichtig.
Der lockere Schreibstil ist amüsant, umgangssprachlich und unkompliziert gehalten, in vielen Passagen war er mir persönlich einen Tick zu klamaukig und die Ereignisse einfach viel zu unrealistisch, sodass ich mich nicht mit vollem Herzen auf Emily und Leonie, aus deren beider Sicht abwechselnd erzählt wird, einlassen konnte. Ich kann mir das Werk allerdings super als Verfilmung vorstellen und glaube, dass dann gewisse überzeichnete Elemente witzig wirken könnten.
Fazit: Kein Highlight, aber nette Unterhaltung für Zwischendurch.
Die Geschichte hat mich positiv überrascht - war sehr spannend und kurzweilig. Mal was ganz anderes als die üblichen Plots.
Kurze Frage zu unserer Seite
Vielen Dank für Ihr Feedback
Wir nutzen Ihr Feedback, um unsere Produktseiten zu
verbessern. Bitte haben Sie Verständnis, dass wir Ihnen keine Rückmeldung geben können. Falls Sie
Kontakt mit uns aufnehmen möchten, können Sie sich aber gerne an unseren Kund*innenservice wenden.