Matthew Corbett hat einen lukrativen, wenn auch ungewöhnlichen Fall angenommen: Er soll eine schöne Frau zu einem Kostümball eskortieren. Was als angenehme Abwechslung beginnt, verwandelt sich jedoch schnell zu einem Mordfall. Ein sechzehnjähriges Mädchen wurde auf einer der örtlichen Plantagen erstochen, und ihr mutmaßlicher Mörder – ein Sklave – ist in den Schutz der nahe gelegenen trügerischen Sümpfe geflohen …
Von einigen Widersprüchen geplagt und entschlossen, der Gerechtigkeit zum Sieg zu verhelfen, schließt sich Matthew Corbett der Jagd nach dem entflohenen Sklaven an. Die Reise führt ihn den »Fluss der Seelen« hinauf, wo etwas aus dem Sumpf beginnt, Jagd auf die Jäger zu machen. Und auch mit Schlangen, Alligatoren, verstoßenen Wilden, mythischen Kreaturen und dem beinahe schon zur Gewohnheit gewordenem menschlichen Verrat muss sich Matthew herumschlagen, bis eine albtraumhafte Konfrontation sein Leben für immer verändern soll.
»Geschickt gelingt McCammon der Spagat zwischen dem Erklärbaren und dem Übernatürlichen.« - Publishers Weekly
Robert McCammons »Matthew Corbett«-Reihe sind nicht nur sprachgewaltige, historisch umfangreich recherchierte Kriminalromane, sondern ein in ihrer Form beispielloses Experiment – versucht Robert McCammon doch, mit jeder Erzählung in ein anderes literarisches Genre abzutauchen, von Mystery über Serienmörderhatz, Abenteuerroman und Thriller bis hin zu Elementen des Pulp-Romans. In Kombination mit einem erfrischend unverbrauchten Setting in den noch jungen amerikanischen Kolonien des 17. Jahrhunderts schuf McCammon ein fesselndes und einzigartiges Leseabenteuer, das in den USA Leser wie Kritiker zu beeindrucken wusste und nun endlich auch in deutscher Sprache miterlebt werden kann.
Es klingt nach leicht verdientem Geld: Matthew Corbett wird engagiert, um eine Frau auf einen Ball zu begleiten. Der Problemlöser hat sich nicht zum Escort-Boy gewandelt, sondern wird dazu gedrängt, dieses lukrative Angebot anzunehmen. Der Pferdefuß zeigt sich auf dem Ball, als er einem gewaltigen Problem in die Augen blickt.
Die Reihe um Matthew Corbett, dem ehemaligen Gerichtsdiener und mittlerweile Verbrecherjäger beziehungsweise Problemlöser führt in die Kolonien von Amerika, in eine Zeit, die vor der Stars-and-Stripes-Ära angesiedelt ist. Robert McCammon gelingt es auf spielerische Weise, die Geschichte der Kolonien und damit der USA zu zeigen, Entwicklungen zu veranschaulichen und all dies in einen spannenden und atmosphärisch dichten Roman zu vereinen.
Nachdem ich mit Matthew Corbett bereits sechs Mal begleitet habe, war für mich klar, dass der siebente Band ebenso gelesen wird. Meine Erwartungen waren einen Hauch niedriger, weil mich der letzte Band „Matthew Corbett in den Fängen des Kraken“ nicht ganz umgehauen hat. Ich befürchtete, dass nun eventuell die Luft raus ist, und bin umso erfreuter, dass sich „Matthew Corbett und der Fluss der Seelen“ bei meinen persönlichen Highlights einreiht.
In diesem sechsten Band verschlägt es Matthew weitab von New York in südlichere Gefilde der Kolonien. Umgeben von Mücken, Plantagen und merkwürdigen Weggefährten, setzt sich Matthew diesmal mit dem Mord an einem jungen Mädchen auseinander, der augenscheinlich einem Sklaven in die Schuhe geschoben wird.
Nun heißt es, den oder die Täter den Fluss der Seelen entlang in den Sumpf zu folgen, wo Matthew gefährliche, mysteriöse und bizarre Abenteuer erlebt.
Robert McCammons Stil allein reicht, um in die Atmosphäre eines Romans abzutauchen. Dicht, greifbar und klar, treten Bilder und Zusammenhänge vor Augen, die faszinierend und beeindruckend zu lesen sind. Dabei beherrscht der Autor sein schriftstellerisches Schaffen in höchster Perfektion, weil er in verschiedensten Nuancen schreibt, sodass man als Leser in der Handlung gefangen bleibt.
Manchmal ist es brutal, dann wieder humorvoll und originell. Den Hut ziehe ich, weil McCammon kein Pardon kennt und emotionslos unerwartet Leben nimmt. Besonders dieser Punkt ist für mich eindrucksvoll, weil es allzu viele Werke gibt, die ständig nach einem gefälligen Ausgang streben und man fühlt, das McCammon einfach nur eine gute Geschichte erzählen will.
Die Abenteuerfahrt am Fluss hat mir großen Spaß gemacht. Die Mörder- bzw. Sklavenjäger werden von etlichen Gefahren bedroht, die selbst Matthew nicht verschonen. Sie erleben eine wilde Fahrt mit ungewissen Ausgang, die zwischen Entsetzen, Schrecken und merkwürdigen Zufällen ein breites Repertoire bedient.
Während des Lesens habe ich mich selbst wie in einer Geisterbahn gefühlt. Man sitzt im Dunkeln, spürt, dass etwas kommt, und schreit trotzdem entsetzt auf, als es dann so weit ist.
Hinzu kommt, dass McCammon Bezug zu den bisherigen Bänden schafft und sich die Abenteuerfahrt exzellent in das Gesamtbild fügt.
Ein weiteres Mal habe ich an Matthew Corbetts Seite eine großartige Zeit in den Kolonien von Amerika verbracht. Daher freut es mich umso mehr, dass die Reihe noch lange nicht zu Ende ist.
Die Reihe:
1) Matthew Corbett und die Hexe von Fount Royal Band I
2) Matthew Corbett und die Hexe von Fount Royal Band II
3) Matthew Corbett und die Königin der Verdammten Band I
4) Matthew Corbett und die Königin der Verdammten Band II
5) Matthew Corbett und die Jagd nach Mister Slaughter
6) Matthew Corbett in den Fängen des Kraken
7) Matthew Corbett und der Fluss der Seelen
8) Matthew Corbett und der maskierte Rächer
Mythen oder Wahrheit?
booksurfer aus Ludwigshafen am 28.12.2021
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)
Ein Highlight im Herbst ist immer der neue Band aus der Matthew Corbett Reihe. Inzwischen ist Band 5 erschienen und auch dieser hört sich wieder unglaublich spannend an:
Matthew Corbett hat einen lukrativen, wenn auch ungewöhnlichen Fall angenommen: Er soll eine schöne Frau zu einem Kostümball eskortieren. Was als angenehme Abwechslung beginnt, verwandelt sich jedoch schnell zu einem Mordfall. Ein sechzehnjähriges Mädchen wurde auf einer der örtlichen Plantagen erstochen, und ihr mutmaßlicher Mörder – ein Sklave – ist in den Schutz der nahe gelegenen trügerischen Sümpfe geflohen … Von einigen Widersprüchen geplagt und entschlossen, der Gerechtigkeit zum Sieg zu verhelfen, schließt sich Matthew Corbett der Jagd nach dem entflohenen Sklaven an. Die Reise führt ihn den »Fluss der Seelen« hinauf, wo etwas aus dem Sumpf beginnt, Jagd auf die Jäger zu machen...
Als großer Fan der Reihe ist es immer wieder ein bisschen wie nach Hause kommen, wenn man sich auf ein neues Abenteuer mit Matthew Corbett einlässt. Das liegt besonders an dem genialen Setting des historischen New York, das der Autor immer eindrucksvoll zum Leben erweckt. Doch auch, wenn die Stadt floriert, werden hier auch die Schattenseiten wie Armut und Sklaverei gezeigt. Diesmal entführt uns die Geschichte nach Charles Town, in die Wildnis, auf Plantagen und unheimliche Sümpfe mit all ihren Gefahren und dunklen Geheimnissen und mitten drin natürlich unser Protagonist Matthew Corbett.
Unser Problemlöser Matthew steckt ganz unerwartet in einer Mordermittlung und auch diesmal muss er all seinen Mut und seinen Intellekt nutzen, um den Fall zu lösen. Mit jedem Band wirkt Matthew ein klein bisschen reifer, was angesichts seiner Erlebnisse nicht verwunderlich ist und deshalb auch gut nachvollziehbar ist. Der Fluss der Seelen verlangt Matthew einiges ab und er muss herausfinden, welche Mythen über den Fluss wahr sind und welche nur der Fantasie entspringen. Ich finde die Entwicklungen, die er in diesem Band durchmacht richtig gut und bin gespannt wie er mit dem Erlebten umgehen wird, denn auch dieses Abenteuer geht nicht spurlos an ihm vorbei.
Die Geschichte ist wieder sehr bildhaft und atmosphärisch dicht geschrieben. Im Unterschied zu den Vorgängern aber deutlich kompakter gehalten und trotzdem gelingt es dem Autor, die wunderbare Stimmung der Vorgänger beizubehalten. Zu Beginn braucht die Geschichte etwas bis sie in Fahrt kommt, aber die Kapitel im Sumpf sorgen dann für unheimliche Spannung und sogar etwas grusel. Die Geschichte lässt einen bis zum schockierenden Finale nicht mehr los.
Der Fluss der Seelen ist wieder ein unglaublich toller Mix aus Abenteuer, Thriller und Mystery. Die Geschichte besticht wie immer mit ihrem tollen Setting, dem sympathischen Protagonisten und einem wunderbaren Schreibstil der einen direkt in die Kolonialzeit befördert. Nach dem spannenden Ende freu ich mich schon auf den nächsten Band der Reihe. Wer die Reihe noch nicht kennt, sollte diese unbedingt lesen. Eine absolute Leseempfehlung!
4,5 von 5 Sternen
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