In einem Vorort von Tel Aviv wird vor einem Krankenhaus ein Neugeborenes gefunden. Am selben Tag verschwindet ein Tourist und lässt sein Gepäck im Hotelzimmer zurück. Inspektor Avi Avraham hat genug von Bagatellfällen und häuslichen Dramen. Deshalb stürzt er sich gleich in den rätselhaften Vermisstenfall. Doch bald merkt er, dass auch das Private Sprengstoff birgt - und gerät in ein Labyrinth aus Gewalt und Täuschung, das ihn bis nach Paris führt und nicht nur mit dem Mossad in Konflikt bringt.
Das Cover ist typisch für den Verlag Diogenes. Nachdem ich das Buch gelesen habe, macht auch das Mädchen, welches ihr Gesicht abgewandt hat Sinn.
Ein Krimi der in Israel angesiedelt ist und von einem vermissten, letztendlich toten Mann und einen ausgesetzten Säugling handelt. Spannend war für mich die Darstellung des Machtgefüges und des Informations"flusses" des Geheimdienstes. Diese subjektive Bedrohung war immer spürbar. Der Krimi selbst blieb für mich blass.
Kommissar Avraham als Ermittler beisst sich an dem Vermisstenfall fest und überlässt seiner Kollegin den Fall es ausgesetzten Säuglings. Er lässt uns selten an seinen Gedanken teilhaben. Es werden viel mehr die Verknüpfungen der handelnden Personen beschrieben.
Die Kommissarin die die Vernehmung im Fall des ausgesetzten Babys führt, wird als ruhige, emotionsarme Frau beschrieben, die mit der Frau von Avraham befreundet ist und sich aber persönlich um das Baby kümmert.
Der Hauptteil des Romanes besteht aus den Gesprächen, Vernehmungen und Rückblenden mit und über die Hauptverdächtigte und die Fragen die Avraham als Ermittler in dem Vermisstenfall aufdeckt.
Der Schreibstil war gut lesbar, ich habe mich trotzdem schwer getan mit diesem Buch. Ein besonderer Krimi ohne viel Blutvergießen und Aktion, aber mit extrem vielen Fasetten.
3 Sterne
Kristall86 aus an der Nordseeküste am 03.08.2022
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)
Klappentext:
„In einem Vorort von Tel Aviv wird vor einem Krankenhaus ein Neugeborenes gefunden. Am selben Tag verschwindet ein Tourist und lässt sein Gepäck im Hotelzimmer zurück. Inspektor Avi Avraham hat genug von Bagatellfällen und häuslichen Dramen. Deshalb stürzt er sich gleich in den rätselhaften Vermisstenfall. Doch bald merkt er, dass auch das Private Sprengstoff birgt – und gerät in ein Labyrinth aus Gewalt und Täuschung, das ihn bis nach Paris führt und nicht nur mit dem Mossad in Konflikt bringt.“
Autor Dror Mishani hat sich mit seinem Roman „Drei“ fest bei mir ins Lesergedächtnis eingebrannt. Mit seinem aktuellen Roman „Vertrauen“ gehen wir Leser wieder in die Kategorie Krimi. Ich muss gestehen, man sollte hierbei die ersten Bände der Reihe rund um Ermittler Avi Avraham doch gelesen haben um ein besseres Verständnis für die Person zu erhalten. Ich stand dabei etwas im Regen da ich die andere Bücher der Reihe nicht kannte. Der Plot der Story rund um den Vermisstenfall und alle anderen „Bagatellen“ geben gewisses Futter für eigene Gedanken aber dennoch hält uns der Autor an der Stange. Es gab dennoch langwierige Parts mit für mich mit unverständlichen Aspekten und langweiligen Gesprächen. Der Leser ist bei zwei Fällen gleichzeitig präsent und verfolgt die Arbeit Avrahams mit. Ich konnte trotz allem keine richtige Bindung zu ihm aufbauen und verstand so manches Mal nicht wirklich was Mishani mir damit sagen wollte. Der Krimi war für mich weder Fisch noch Fleisch. Ich bin nicht richtig warm geworden aber schlecht war er wiederum eben auch nicht. Ich reihe mich hier in die Leserschaft ein, die den Roman als „verwirrend“ beschrieben hat, denn genau so habe ich ihn beendet. 3 von 5 Sterne für diesen „Krimi“ der anderen Art.
Nach „Drei“ endlich ein neuer Krimi der Avi - Avraham-Reihe, die mir persönlich eher liegt als der psychologisch zwar sehr spannende, aber durch die verschiedenen Handlungsstränge auch etwas wirre Vorgänger. Außerdem habe ich in Avi Avraham ein gutes Pendant zu Batya Gurs Michael Ochajon gefunden, dem Ermittler einer leider durch den Tod der Autorin bereits geendeten israelischen Krimireihe.
Avraham, schön gezeichnet als leicht melancholischer, frisch verheirateter Kommissar, nimmt die Feiern zum jüdischen Neujahrsfest zum Anlass, über sein meist eher langweiliges, von belanglosen Fällen geprägtes berufliches Dasein zu sinnieren. Sollte er sich nicht einmal in höhere Ränge, vielleicht sogar in den Dunstkreis des Mossad wagen und dort seine Karriere etwas glanzvoller gestalten? Diese und andere Überlegungen stehen im Hintergrund mehrer aktueller und vermeintlich nicht weniger banaler Ermittlungen um einen verschwundenen Touristen und ein ausgesetztes Baby, deren sich Avi anfangs nur halbherzig widmet. Doch schon bald wird klar, dass es sich im Vermisstenfall um durchaus komplexere Hintergründe handelt und Avis Interesse wird schlagartig geweckt. Und da es in beiden Fällen gewisse Parallelen gibt, nutzt Avi Avraham nicht nur die Gelegenheit, zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen, sondern findet sich unversehens dort wieder, wo er sich bisher nur hin zu träumen wagte: mitten im Milleu des israelischen Geheimdienstes. Jetzt wird sich auch für ihn persönlich zeigen, ob er dieser Dimension gewachsen ist.
Das Spannende an Krimis mit jüdischem Hintergrund ist für mich immer wieder der Gegensatz von Tradition und Moderne, das im modernen Israel vor allem in pulsierenden Zentren wie Tel Aviv zum Ausdruck kommt. Nirgends anders erlebt man die in den Geschichten immer wieder aufgegriffene Polarisierung von orthodoxer Tradition und Liberalität, vom Gegensatz der arabischen und der jüdischen oder gar westlichen Kultur so markant wie hier.
Das macht auch diese Krimireihe für mich zu einem echten, hochaktuellen Gewinn!
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Ruhig aufgebauter, literarischer Krimi.
Spannender als die äußere Handlung sind die Einblicke in die israelische Gesellschaft, das undurchsichtige Vorgehen des Mossad und die inneren Konflikte des Ermittlers.
Wenn man auf rasante Actionszenen verzichten kann: lesenswert!
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