Afrika ist vielleicht der Kontinent auf diesem Planeten, den wir in Europa am wenigsten kennen und verstehen. Bestsellerautor und Globetrotter Sören Sieg hat sich auf den Weg dorthin gemacht, Hotelzimmer gegen private Unterkunft getauscht und in sechs Ländern auf den Couches von achtzehn Gastgebern übernachtet. Auf Hochzeiten und Beerdigungen, in Tonstudios und Moskitoschwärmen, in abgelegenen Dörfern und lauten Megacitys hat er unzählige unglaubliche Geschichten erlebt und gehört. Lebendig berichtet er von afrikanischer Musik, neuen Freundschaften, halsbrecherischen Motorradtaxitouren auf der Gegenfahrbahn und Menschen, deren Energie, Witz, Optimismus und Mut ihresgleichen suchen. Ein vielschichtiger und gleichzeitig ernsthafter Reisebericht mit Einblicken in die Wohnzimmer und das Leben südlich der Sahara.
Ausstattung: mit 16-seitigem vierfarbigen Bildteil
Klar, wenn man Kinder hat assoziert man sofort mit "Oh wie schön ist Panama" und hat die Tigerente im Kopf. Zumindest bei mir war dies so.
Afrika, Couchsurfing, ein etwas älterer Reisender der erzählt. Hat mich sofort interessiert und es ist anders als ich angenommen habe. Viele der Reisen behandeln Westafrika oder Nordafrika, selten jedoch Ostafrika wie im vorliegenden Buch. Und was soll ich sagen, es ist schonungslos. Ich war darauf eingestellt, dass ich dann unbedingt auch nach Ostafrika will, so wie es mir mit den Büchern der gegenüberliegenden Küste ergangen ist. Aber nun bin ich mir nicht mehr so sicher.
Sören Sieg zeigt einem das echte und wahre Ostafrika auf. Dies hat viel damit zu tun, dass er sich fürs Couchsurfing entschieden hat. Da gestaltet sich das Auffinden der Unterkunft schon als schwierig, er ist oft zu Fuss unterwegs was mir gefällt. An die Wartezeiten in den Sammeltaxis könnte ich mich aber schlecht gewöhnen. Das Ding fährt nur, wenn es voll ist. Steigt jemand aus, muss jemand zusteigen sonst heisst es warten. Ich fand es auch sehr hilfreich, dass der Autor auf das Thema des SIM-Karten Erwerbs aufmerksam macht. Viele Reisende werden sicherlich in die gestellten Fallen tappen.
Das Buch ist echt und nicht schönfärberisch. Es deckt die Probleme die in Afrika herrschen auf (Infrastruktur). Aber müssen wir Europäer immer urteilen und alles so haben wollen wie bei uns? Die Menschen sind grösstenteils zufrieden und leben im hier und jetzt. Dies imponiert mir. Und ich muss zugegeben, zuerst hat es mich gestört, dass Sören Sieg immer wieder ein Hotel aufsucht um der schlechten Unterkunft zu entfliehen. Wenn ich aber in mich hineinhorche, dann hätte ich es wohl gleich gemacht.
That’s Africa, brother!
Marlen aus Dresden am 08.08.2022
Bewertet: Buch (Taschenbuch)
Stickige Zimmer, Lärm,kleine bis nicht vorhandene Fenster, die Toilette ein Loch im Boden, Moskitos - das ist authentisches Couchsurfen in Afrika. Sören Sieg beschreibt es ungeschönt und nachdem ich nach ca. 70 Seiten erfahren hatte, dass er schon bei mehreren Hosts vorzeitig die Segel gestrichen hatte, weil er es unter den dort herrschenden Wohnbedingungen nicht aushielt, fragte ich mich, ob der Titel des Buchs wohl ironisch gemeint ist... Oh, wie schön ist Afrika? Es klang eher wie „Oh, wie furchtbar ist Afrika!“
Was ich damit sagen will: dieses Buch ist definitiv keines, das den Lesern das Couchsurfen in Afrika mit aller Macht schmackhaft machen will und die afrikanischen Zustände des Wohnens verklärt. Das ist einerseits lobenswert - andererseits macht es (zumindest mir) nicht wirklich Lust auf eine Afrikareise, wenn ich von tagelangem Durchfall, Moskitoattacken und durchaus schäbig zu nenneden Nachtlagern (sogar in diversen Hotels) lese.
Wie der Autor aber selbst sagt, ging es ihm darum, ein authentisches Bild mehrerer afrikanischer Länder und ihrer Bewohner zu vermitteln, abseits vom Safari-Tourismus oder den postkolonialen Namibia-Exkursionen. Er hat während seines Aufenthalts in den Ländern Tansania, Uganda, Kenia, Äthiopien, Südafrika und Ghana genau Tagebuch geführt und lässt seine Hosts und auch Taxifahrer usw. ausführlich mit ihren Ansichten zu Wort kommen. Dabei bemerkt man durchaus Rivalitäten zwischen Angehörigen bestimmter Tribes (=Volksangehöriger, Stämme, Ethnien - so genau kann man das Wort gar nicht übersetzen), aber auch ein ganz großes Zusammengehörigkeitsgefühl. Denn oftmals heißt es nach verwunderten Fragen des Muzungus (=Weiße in Afrika) nur schulterzuckend „That’s Africa, brother!“ Würden wir einem afrikanischen Besucher sagen „Das ist halt Europa!“ ? Sicher nicht. Aber zumindest die afrikanischen Bewohner südlich der Sahara sind sich da einig: Afrika ist eben Afrika. Egal ob du in Ghana, Tansania oder am Kap der Guten Hoffnung bist.
Es gibt emotionale, aber auch verstörende Geschichten in diesem Sammelsurium von Begegnungen. Interessantes, Lapidares, Erstaunliches, Unglaubliches. Mitteleuropäer werden wohl öfters den Kopf schütteln. Aber hey - that’s Africa! Nur als Appetitmacher für eine Afrikareise ist dieses Buch aus meiner Sicht nicht ganz die richtige Wahl.
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Eine großartige Reisebeschreibung, die einen faszinierenden Einblick in einen vielfälitigen Kontinent bietet. Nach Afrika reisen möchte ich nach dieser Lektüre allerdings nicht, dafür hatte ich viel Spass und erstaunliche Einsichten beim Lesen.
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