Die Paradiese von gestern
Roman
Buch (Gebundene Ausgabe)
28,00 €
inkl. gesetzl. MwSt.Beschreibung
Details
Einband
Gebundene Ausgabe
Erscheinungsdatum
08.03.2022
Verlag
Mitteldeutscher VerlagSeitenzahl
560
Maße (L/B/H)
21,7/14,4/4,4 cm
Ella und René sind jung und frisch verliebt. Sie kommen aus Ostdeutschland und verbringen, kaum dass die Mauer gefallen ist, ihren ersten gemeinsamen Urlaub in Südfrankreich. Dabei geraten sie auf das heruntergekommene Weinschloss der Madame de Violet. Als deren Sohn Alain auftaucht, ein aalglatter Geschäftsmann, stoßen drei Weltanschauungen aufeinander. Die Situation eskaliert. Am kommenden Morgen ist nichts mehr wie es war. René fährt mit Alain nach Paris und wird von ihm in die High Society eingeführt. Ella bleibt zurück auf dem Schloss und taucht immer tiefer in die Welt von Madame de Violet und ihrem verschwiegenen Diener ein. Niemand weiß, dass die Gräfin mit dem Leben abgeschlossen hat und nur noch auf den passenden Moment wartet, sich von der Welt zu verabschieden.
In „Die Paradiese von gestern“ treffen drei Gesellschaftsordnungen aufeinander: die des gescheiterten Sozialismus, der für das junge Paar überwältigende Kapitalismus und Vorstellungen von Stolz und Würde eines längst überkommenen Adels. Mario Schneiders erster Roman erzählt meisterhaft von der Liebe, dem Tod und den Verlockungen unserer neuen Zeit.
In „Die Paradiese von gestern“ treffen drei Gesellschaftsordnungen aufeinander: die des gescheiterten Sozialismus, der für das junge Paar überwältigende Kapitalismus und Vorstellungen von Stolz und Würde eines längst überkommenen Adels. Mario Schneiders erster Roman erzählt meisterhaft von der Liebe, dem Tod und den Verlockungen unserer neuen Zeit.
Das meinen unsere Kund*innen
In weiten Teilen zu langatmig
holdesschaf am 16.08.2022
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)
Ella und René, ein junges, frisch verliebtes Paar aus Ostdeutschland, unternehmen kurz nach dem Mauerfall eine Urlaubsfahrt in ihr Sehnsuchtsland Frankreich. Eines Abends verfahren sie sich und kommen in einem geschlossenen Hotel unter. Einzige sonstige Bewohner sind Gräfin Charlotte und ihre Butler Vincent. Das schlossartige Gebäude liegt wie im Dornröschenschlaf und vor allem Ella, eine Schauspielerin, ist begeistert von der edlen Kulisse, fühlt sich aber von Renè bald nicht ausreichend geliebt. Dann werden sie auch noch von der Gräfin zu einem Abendessen eingeladen, zu dem auch unverhofft der Sohn des Hauses, Alain, auftaucht und für Ärger sorgt, was die Pläne seiner Mutter durcheinanderbringt. Nachdem auch René und Ella sich gestritten haben, nimmt Alain René mit nach Paris. Diese Auszeit gibt allen Gelegenheit, ihre Beziehungen zu überdenken.
Nach dem Klappentext und dem Prolog, in dem eine junge, verheiratet Adlige mit Kind eine kurze Urlaubsaffäre mit einem Angestellten hat, war ich sehr neugierig, wie das wohl alles zusammenhängen könnte. Der Klappentext ist so formuliert, dass man nach dem Eklat beim Abendessen etwas Außerordentliches erwartet. Doch bis es überhaupt zum Abendessen kommt, vergehen mindestens 150 Seiten, in denen zunächst noch sehr schön die Landschaft und das Schloss beschrieben werden und viele Gespräche zwischen Ella und René geführt werden. René steht dabei sehr unter dem Bann von Ella und tut nahezu alles, was sie will. Ella hingegen ist als Protagonistin sehr anstrengend, nie zufrieden und manchmal richtig aufdringlich auch den Gastgebern gegenüber, so dass ich von ihrer schnell überdrüssig war. Ständig dreht sich alles um ihre Befindlichkeiten und das ist recht ermüdend.
Auch der langatmige, selbst für die 90er Jahre antiquierte und verstaubte Schreibstil, der zwar nicht schwer zu lesen ist, aber die Geschichte einfach nicht zielstrebig genug verfolgt, trug dazu bei, dass ich bald das Interesse verlor. Denn mitnichten änderte sich die Atmosphäre im Roman nach dem missglückten Abendessen. Es gibt nur den Ortswechsel nach Paris, wo man in eine Gesellschaft eingeführt wird, mit der ich persönlich jetzt so gar nichts verbinden konnte und die mich auch nicht interessiert hat. Über "The people", eine Art obere Zehntausend von Paris, konnte ich nur den Kopf schütteln. Vermutlich sollte dieser Teil amüsant sein, doch ich fühlte mich, genau wie René, fehl am Platz. Oft wechselte die Perspektive zwischen Paris und dem Hotel hin und her, so dass man auch Ellas distanzloses Verhalten mitbekam.
Ingesamt fehlt es dem Roman an irgendeiner Form von wirklich bedeutsamer Handlung. Es prasselt Gedanke um Gedanke irgenwie ungeordnet auf den Leser ein und zeitweise kam es mir so vor, als konstruierte der Autor die Geschichte zum Zwecke der Unterbringung aller Vergleich, Metaphern und Formulierungen, die ihm irgendwann in den Sinn kamen, aber noch nicht ausreichend präsentiert werden konnten. Das Buch wäre sicher um Längen besser, wenn die Geschichte nicht so ausschweifend erzählt worden wäre. Teilweise sind mir wirklich die Augen zugefallen und oft hat sich alles in mir gesträubt, das Buch überhaupt wieder in die Hand zu nehmen. Ich habe Wochen dafür gebraucht, weil es nach dem Prolog kaum etwas gab, das mich neugierig gemacht oder berührt hätte.
Auf den letzten 50 Seiten ging es dann wieder, der Roman wurde einigermaßen schlüssig beendet. Der große Aha-Effekt blieb allerdings aus. Die Begründung, warum der Sohn sich irgendwann von der Mutter distanziert hat, schien mir nicht ganz ausreichend. Auch für die Beziehung der beiden jungen Leute konnte ich kaum eine Veränderung feststellen. Und das nach 500 quälend langen Seiten. Für mich war das Buch ein Fehlgriff, was aber nicht heißt, dass es jedem Leser so gehen muss. Cover, Prolog und die Zusammenführung aller Fäden am Ende sorgen für 2 Sterne.
Altes Schloss – große Geschichte
Bewertung am 26.05.2022
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)
Den ersten Sommer nach dem Mauerfall verbringt das Liebespaar Ella und René aus Ostdeutschland in Südfrankreich. Auf der Heimreise entdecken sie zufällig das heruntergekommene Hotel von Madame de Violet und übernachten spontan dort. Beim Abendessen sitzen daher Vertreter dreier verschiedener Schichten an einem Tisch: die sonderbare Hotelbesitzerin, der Stolz und Würde des alten Adels am Herzen liegt, deren Sohn Alain, der den Kapitalismus verkörpert und schließlich das ostdeutsche Pärchen, das sozialistische Werte mit sich bringt. Alain überredet René, mit ihm Paris zu besuchen und Ella bleibt auf dem Schloss, wo sie vom verschwiegenen Diener immer mehr über die Gräfin erfährt. Die hat allerdings ganz eigene Pläne …
Fiele die kräftige Farbe nicht so ins Auge, wäre das Cover wohl eher unspektakulär. Weiß hervorgehoben ist das Wort „Paradiese“, und der Titel ist sehr passend zum Buch gewählt. Die Überschriften der Kapitel sind teils zweideutig, die Länge sehr leserfreundlich gestaltet. Der Autor beeindruckt in seinem Erstling mit einer wunderschönen und bildhaften Sprache. Die Beschreibungen nehmen den Leser sofort mit ins Buch; man spürt die sommerliche Hitze, schmeckt das Essen geradezu, sieht die Landschaft vor sich. Die Dialoge sind lebhaft und vor allem beim ersten Abendessen ein wahrer Schlagabtausch. Durch diesen ausgezeichneten Schreibstil werden auch einige Schwächen des Buches ausgeglichen, wenn es etwa um weniger nachvollziehbare Reaktionen der Protagonisten geht.
Perspektivenwechsel geben dem Leser einen Einblick aus unterschiedlichen Sichtweisen und beleben dadurch die Handlung – in der eigentlich gar nicht so viel geschieht. Die Atmosphäre dieses Romans entsteht vor allem durch Rückblenden und Nebenhandlungen. Die Charaktere sind etwas überzeichnet dargestellt, insgesamt aber doch lebensecht. Sympathien betreffend kommen die weiblichen Protagonisten nicht so gut davon; zu kapriziös, zu unbelehrbar und festgefahren sind sie in ihrer Persönlichkeit.
Ein Buch, das über Traditionen spricht, über Pflichtgefühl und Liebe, ja eigentlich über das Leben selbst und diese Themen doch mit einer Leichtigkeit zu einer empfehlenswerten Lektüre macht.
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