Drei Brüder bei einer Beerdigung, einer von ihnen liegt im Sarg, betrauert von seinen Geschwistern. Aber welcher? Und warum? Nur jeweils ein Jahr sind die Drumm-Brüder William, Brian und Luke auseinander und doch könnten sie unterschiedlicher nicht sein. William hat als Filmproduzent Karriere gemacht und glaubt, ihm stehe einfach alles zu, Brian, der mittlere Bruder, Lehrer und Künstleragent betätigt sich als wenig selbstloser Friedensstifter, Luke, psychisch instabiles Nesthäkchen, ist ein international gefeierter, sehr einsamer Popstar. Aber keiner von ihnen ist der, der er zu sein scheint. Vom Tag ihrer Geburt an hat ihre narzisstische, ziemlich abgefeimte Mutter die Brüder darauf abgerichtet, um ihre Aufmerksamkeit zu buhlen. Sie spielen Spielchen, doch im Laufe der Jahre werden diese Spiele - die kleinen Grausamkeiten - immer unheimlicher, gnadenloser und gefährlicher. Toxisch geradezu, denn nur zwei der Brüder werden überleben.
In Liz Nugents Roman geht es um eine dysfunktionale Familie in Dublin. Die Brüder William, Brian und Luke Drumm kämpfen ihr Leben lang um die Aufmerksamkeit und Liebe ihrer exzentrischen und egozentrischen Mutter, einer Sängerin und Schauspielerin. William ist ein erfolgreicher, sehr von sich eingenommener Produzent, Brian ein Lehrer und Autorenagent, der immer wieder zu vermitteln versucht, und Luke ein auch im Ausland erfolgreicher, dennoch einsamer Popstar mit diversen psychischen Problemen. Die Brüder machen einander das Leben schwer und erfinden Spielchen, die immer gefährlicher und grausamer werden. Von daher ist der Titel blanker Hohn. Die Sache geht schlecht aus. Der Roman beginnt mit der Beerdigung eines der Brüder. Die beiden Überlebenden trauern um ihn. Wer ums Leben kommt und warum, erfährt der Leser erst zum Schluss.
Erzählt wird die Horrorgeschichte, in der es zum Glück auch humorvolle Passagen gibt, aus der wechselnden Perspektive der drei Brüder auf unterschiedlichen Zeitebenen. Der Roman ist nicht schlecht, aber keine der Figuren ist für mich ein Sympathieträger, und die Darstellung ist mir insgesamt zu breit. „Die Sünden meiner Väter“ und „Auf der Lauer liegen“ haben mir wesentlich besser gefallen.
Inhalt:
„Drei Brüder bei einer Beerdigung, einer von ihnen liegt im Sarg, betrauert von seinen Geschwistern. Aber welcher? Und warum? Nur jeweils ein Jahr sind die Drumm-Brüder William, Brian und Luke auseinander und doch könnten sie unterschiedlicher nicht sein. William hat als Filmproduzent Karriere gemacht und glaubt, ihm stehe einfach alles zu, Brian, der mittlere Bruder, Lehrer und Künstleragent betätigt sich als wenig selbstloser Friedensstifter, Luke, psychisch instabiles Nesthäkchen, ist ein international gefeierter, sehr einsamer Popstar. Aber keiner von ihnen ist der, der er zu sein scheint. Vom Tag ihrer Geburt an hat ihre narzisstische, ziemlich abgefeimte Mutter die Brüder darauf abgerichtet, um ihre Aufmerksamkeit zu buhlen. Sie spielen Spielchen, doch im Laufe der Jahre werden diese Spiele – die kleinen Grausamkeiten – immer unheimlicher, gnadenloser und gefährlicher. Toxisch geradezu, denn nur zwei der Brüder werden überleben.“
Schreibstil/Art:
Ich kann kaum in Worte fassen mit wie viel Liebe, Feingefühl und Präzision die Autorin die Charaktere erschaffen hat. Sowohl die Brüder als auch die Nebencharaktere wurden für mich zu realen Personen, so bildhaft und realistisch sind ihre Beschreibungen.
Der Aufbau ist nicht fortlaufend und das macht den Reiz aus. Man springt zwischen den Jahren hin und her, erfährt mehr über ihre Person, ihre Ansichten und die Grausamkeiten untereinander. Hier wird klar; es gibt kein Rauch ohne Feuer. Die Zündschnur ist kurz, jede Feindseligkeit könnte jeder Zeit zu einer Explosion führen. Die Stimmung ist vergiftet, ungesund und ständig geladen. Der Lesende wird in eine irrsinnige Spirale voller Grausamkeiten, Kriegserklärungen und Spöttereien hineingezogen, die berührend, abscheulich und verstörend gleichermaßen ist.
Fazit:
Ein intensiver Blick in die Dunkelheit!
Eine Tragödie, die sich stringent zuspitzt und unfassbar gut geschrieben ist. Drei Brüder, die sich gegenseitig ihre Leben ruinieren, Sätze/Worte, die wie Giftpfeile abgeschoßen werden und narzisstische Misshandlungen, die an der Tagesordnung stehen.
Der psychologische Tiefgang ist heftig, kaum auszuhalten aber auch faszinierend zugleich.
Ein absolutes Highlight!
Es beginnt mit einer Beerdigung. Einer von drei Brüdern wird beerdigt. Nur welcher? Es folgen abwechselnd Berichte der Brüder über die Jahre vor diesem Ereignis. Jeder hat eine andere Sichtweise auf die Dinge und vor allem auf das eigene Verhalten. Unrechtsbewusstsein!? Fehlanzeige! So richtig sympathisch ist keiner und das Verhältnis untereinander lässt einen erahnen, dass hier alles, ja wirklich alles, möglich ist. Also, wer ist Opfer und wer Täter?
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Nicht nur die Frage "wer war's" spannt uns auf die Folter, sondern ganz perfide "wer war das Opfer?". Nugent enthüllt erst nach und nach die Geheimnisse einer schwer dysfunktionalen Familie. Ein toller Krimi für Leute, die das Besondere abseits des Mainstream suchen.
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