Jennifer Ryan erzählt in ihrem berührenden Roman von einem Kochwettbewerb der BBC zu Kriegszeiten – und vier Frauen, denen der Wettstreit eine Chance auf ein besseres Leben verspricht.
Zwei Jahre nach Beginn des Zweiten Weltkriegs leidet Großbritannien unter seinen Verlusten: Die Nazis haben Schlachten gewonnen, der Blitzkrieg hat Städte zerstört, und U-Boote haben die Versorgung mit Lebensmitteln unterbrochen. Um den Hausfrauen bei der Lebensmittelrationierung zu helfen, veranstaltet die BBC-Radiosendung „The Kitchen Front“ einen Kochwettbewerb. Der Hauptpreis ist ein Job als erste weibliche Co-Moderatorin der Sendung. Für vier sehr unterschiedliche Frauen wäre der Gewinn des Wettbewerbs eine entscheidende Chance auf ein besseres Leben: Für die junge Witwe Audrey ist es die Chance, die Schulden ihres Mannes zu begleichen und ihren Kindern ein Dach über dem Kopf zu bieten. Für das Küchenmädchen Nell ist es die Chance, die Knechtschaft zu verlassen und die Freiheit zu finden. Für die Gutsherrin Lady Gwendoline ist es die Chance, dem zunehmend feindseligen Verhalten ihres Ehemanns zu entkommen. Und für die ausgebildete Köchin Zelda ist es die Chance, ihre männlichen Kollegen endlich herauszufordern. Doch viel wichtiger als Erfolg ist Solidarität, und bei aller Rivalität werden aus den Konkurrentinnen schlussendlich Freundinnen. Ein herzerwärmendes Buch über vier ganz besondere Frauen.
Meine Meinung:
Durch verschiedene Hinweise wurde ich auf dieses Buch aufmerksam und deshalb wollte ich es gerne lesen. Zumal es mal ein ganz anderes Thema während der Kriegszeiten betraf.
Wie in vielen Ländern war auch die Versorgungslage in Großbritannien sehr schwierig. Vom Sender BBC gab es Beiträge mit Kochtipps. Allerdings sollte neben dem Moderator auch eine Frau Tipps geben, weil man annahm es wäre dann authentischer. Deshalb wurde ein Kochwettbewerb ins Leben gerufen.
Die Autorin stellte mir in ihrem Buch nun vier ganz unterschiedliche Frauen vor, die sich aus den verschiedensten Gründen beworben haben. Ich gebe zu, nicht jede war mir sofort sympathisch und ich war wirklich sehr gespannt, wie sich alles entwickeln würde, schließlich hatte ich gelesen, dass die vier zu Freundinnen werden. Ich möchte nun nicht jede vorstellen, zumal dies im Klappentext bereits geschehen ist. Fest steht, dass Jennifer Ryan jeder Frau besondere Charaktere zugeordnet hat und im Laufe der Geschichte wurden sie mir alle gleich sympathisch. Denn ich habe im Wechsel sehr viel über sie erfahren, ich nahm an ihrem Leben teil, wo Freundschaft, Zusammenhalt, Mut und viel mehr sehr wichtig war.
Gleichzeitig konnte ich durch die Rezepte feststellen, wie erfindungsreich die Frauen mit den zur Verfügung gestellten Lebensmitteln etwas geschmackvolles kochen konnten. Allerdings gab es da auch einige Unterschiede, die mit der gesellschaftlichen Stellung zusammen hingen.
Der Verlauf der Geschichte rund um diesen Kochwettbewerb, den es tatsächlich gegeben hat, nahm eine interessante Entwicklung und ich war mit dem Ende sehr zufrieden.
Fazit:
Ein interessantes und unterhaltsames Buch mit sehr viele Aspekten, das ich gerne weiterempfehle.
Vier mutige, tatkräftige Frauen krempeln ihr Leben um
Lesendes Federvieh aus München am 14.02.2023
Bewertet: Buch (Taschenbuch)
Ich bin begeistert von dieser mitreißenden und zugleich so berührenden Geschichte über das Miteinander und den Zusammenhalt in schweren Zeiten, über Trauer und über Freundschaft, die alles möglich werden lässt.
Obwohl der Roman 1942 im kriegsgebeutelten England spielt, strahlt die Geschichte der vier Frauen, die mit all ihrer Energie den so schwierigen Alltag stemmen, eine unglaublich positive Kraft aus. Audrey, Gwendolyn, Zelda und Nell versuchen durch ihre Teilnahme am Kochwettbewerb der BBC, bei dem der Gewinnerin eine Moderation der Sendung The Kitchen Front winkt, ihrem Leben eine neue positive Wendung zu geben. Ihre Herausforderung besteht dabei erfindungsreich zu sein und aus den wenigen rationierten Lebensmitteln ein wohlschmeckendes Gericht zu kreieren, das die englischen Hausfrauen ohne großen Aufwand nachkochen können. Ihre Ideen und Rezepte sind wirklich interessant. Einige hätte ich gerne probiert, andere lieber nicht.
Dabei treffen vier so unterschiedliche Persönlichkeiten aufeinander, deren einzige Gemeinsamkeit die Freude am Kochen und ihr Wille zu gewinnen ist, um in ihrem Leben etwas zu verändern. Da sie alle aus verschiedenen Gesellschaftsschichten stammen, erlebt man mit den Köchinnen den Alltag der englischen Ober-und Unterschicht hautnah mit. Ihre Probleme, Entbehrungen, den Überfluss, aber auch das starre Korsett der Oberschicht. Doch all das spielt beim Wettbewerb keine Rolle. Und somit ist der Weg frei für eigene Gedanken, Wünsche und Ziele.
Es war einfach nur schön zu lesen, wie sich die vier weiterentwickeln und schließlich ihr Leben gemeinsam in die Hand nehmen. „Die Köchinnen von Fenley“ ist ein Roman, der bis zur letzten Seite bezaubert und Mut macht, er ist ein Plädoyer für den Halt, den eine gut funktionierende Gemeinschaft auf Augenhöhe bietet.
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Wenn ein Krieg ausbricht, alle Männer fort sind und die Lebensmittel rationiert werden, braucht es starke Frauen, die an einer ganz anderen Front kämpfen. Für die vier Protagonistinnen aus Jennifer Ryans neuem Roman bedeutet dies, zu überleben, ihren Job zu behalten und ihre Familien zu ernähren. Der Sieg in einem Kochwettbewerb wäre für alle vier das Sprungbrett in ein besseres Leben und so nimmt die Geschichte ihren Lauf. Warm und leicht erzählt und so hoffnungsvoll, dass ich gern über ein paar kitschige oder klischeehafte Stellen hinweggesehen habe :)
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2017 habe ich meinen ersten Roman von Jennifer Ryan „Der Frauenchor von Chilbury“ gelesen und war begeistert. Und da der neue Roman „Die Köchinnen von Fenley“ wieder eine Geschichte starker Frauen während der Zeit des 2. Weltkriegs erzählt, konnte ich auch bei diesem Buch letztendlich nicht widerstehen.
Wenn man nun die beiden Romane vergleicht, sind sie teilweise sehr ähnlich, aber doch auch sehr unterschiedlich. Der auffälligste Unterschied ist, dass dieser Roman ganz klassisch erzählt wird. Es gibt keine Briefe oder Tagebucheinträge. Zwischen den einzelnen Kapiteln gibt es zwar immer einmal wieder die Rezepte der vier Protagonistinnen, ansonsten werden aber einfach die Geschichten der vier Frauen erzählt. Die Geschichte spielt wieder in einem kleinen Ort in England, wo die Gesellschaft sehr gemischt ist. Und das wird auch durch die vier Frauen abgebildet.
„The Kitchen-Front“ ist eine Radiosendung, bei der der Moderator Ambrose den Frauen während des 2. Weltkriegs mit Rezepten und Vorschlägen helfen soll, aus den wenigen Lebensmittel, die ihnen zur Verfügung stehen, schmackhafte und abwechslungsreiche Gerichte zu kochen. Leider ist er zwar ein Feinschmecker, aber kein Koch. Und das merkt man der Radiosendung an. Und so kommen die Macher der BBC auf die Idee einen Kochwettbewerb auszurufen, bei denen die teilnehmenden Köchinnen jeweils eine Vorspeise, ein Hauptgericht und ein Dessert zaubern sollen. Die Gewinnerin soll die neue Co-Moderatorin von Ambrose werden.
In Fenley bewerben sich vier sehr unterschiedliche Frauen.
Lady Gwendoline ist durch ihre Heirat mit einem erfolgreichen Geschäftsmann in den Adelsstand erhoben worden. Da sie noch sehr um ihre Stellung kämpfen muss, sieht sie in dem Wettbewerb für sich eine Chance endlich anerkannt zu werden.
Audrey ist ihre ältere Schwester, die von der Mutter immer bevorzugt wurde. Sie ist inzwischen Witwe, hat drei Söhne und große finanzielle Sorgen.
Nell ist das Küchenmädchen von Lady Gwendoline. Ursprünglich war sie zusammen mit der alten Köchin Mrs. Quince angetreten. Mrs. Quince war wie eine Ersatzmutter für sie und hat ihr alles beigebracht, was sie selbst kann. Da sie während des Wettbewerbs erkrankt, ist Nell plötzlich auf sich alleine gestellt.
Zelda Dupont ist eine Restaurantköchin, deren Ziel es ist Küchenchefin zu werden. Leider ist dies eine männliche Domaine. Nachdem das Restaurant, in dem sie in London gearbeitet hatte, ausgebombt wurde, wurde sie nach Fenley evakuiert. Zu allem Überfluss ist sie schwanger und der Vater des Kindes hat sie verlassen.
Zu Beginn der Geschichte lernen wir die vier unterschiedlichen Frauen kennen. Und man erkennt ihre Animositäten sofort. Doch im Laufe der Geschichte passiert einiges, so dass die Frauen enger zusammenrücken müssen. Und daraus ergibt sich eine wunderbare Frauenfreundschaft. Aber den Kochwettbewerb verlieren sie nicht aus den Augen.
Mir hat die Geschichte wieder sehr gut gefallen, weil sie für mich wieder England so beschreibt, wie es mir typisch erscheint. Die vier Frauen sind sehr unterschiedlich und bei zweien brauchte es seine Zeit, bis ich mit ihnen warm wurde. Aber alle vier Frauen verändern sich während der Geschichte, so dass ich sie am Ende alle mochte.
Neben den Geschichten der Frauen bekommt man viel zum Thema Rationierungen mit und wie sich die Menschen zu helfen wussten. Die Rezepte lesen sich schon abenteuerlich. Ich würde sie nicht nachkochen wollen! Man erfährt aber auch etwas zum Thema Schwarzmarkt. Und es gibt eine rührende Geschichte um einen italienischen Kriegsgefangenen. Das Ende des Buches hätte ihm fast seinen 5. Stern gekostet, denn es fügte sich alles zu schön zusammen. Eigentlich bleibt nur eine einzige Geschichte unvollendet. Aber das Ende war dann andererseits aber auch so schön, dass ich einfach bei den 5 Sternen geblieben bin.
Eine Frage, die ich mir während der Lektüre allerdings gestellt habe, ist, warum dieser Kochwettbewerb nicht Englandweit geführt wurde, sondern nur in Fenley? Und warum es nur diese vier Frauen gab, die daran teilgenommen haben? Aber man sollte nicht alles in Fragen stellen, sondern auch einfach einmal genießen können. Denn dieser Roman ist eine wunderbare Geschichte über eine Frauenfreundschaft in schwierigen Zeiten. Wenn alles an einem Strang ziehen, wird auch alles gut.
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