
Beschreibung
Details
Format
ePUB
Kopierschutz
Nein
Family Sharing
Ja
Text-to-Speech
Ja
Erscheinungsdatum
14.03.2022
Verlag
Edition DigitalSeitenzahl
44 (Printausgabe)
Dateigröße
191 KB
Auflage
1. Auflage
Sprache
Deutsch
EAN
9783965216389
Religionen sind die Fundamente der Moral. Kein sittliches Gebot hat Macht über die Seelen der Menschen ohne seine Berufung auf eine übermenschliche, göttliche Autorität. Ohne das Göttliche ist Moral immer nur ein Instrument der Macht von Menschen über Menschen. Hat Dionysos eine Moral? Hat Christus eine Moral? Die Frage nach den erlaubten Genüssen, die sie so gegensätzlich erscheinen lässt, ist eine Frage der Güterverteilung, ein Herrschaftsproblem. Alles erlauben ist ebenso einfach wie alles verbieten. Beides ist maßlos, beides verfehlt die beabsichtigte sittliche Wirkung. Beides ist praktisch unmöglich. In der strengsten asketischen Auslegung würde die Nachfolge Christi die Menschheit zum Aussterben verurteilen. Doch auch das allumfassende Bacchnal wäre ihr Ende. Die Verehrung, die den alten Griechen entgegengebracht wird, gilt vor allem ihrem Streben nach einem Ebenmaß im Zusammenleben der Menschen. Ein Name dafür war die Demokratie. Man stelle sich Dionysos und Christus als die beiden Hälften einer einzigen, blutig gespaltenen Gottheit vor, denke sich ihr Zusammenwachsen. Nietzsche, der früh die beiden Gestalten gemeinsame Theodizee formulierte, unterschrieb, als er zerbrach, einen seiner letzten Wahnzettel mit "Dionysos", einen anderen mit "Der Gekreuzigte".
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