Going Back – Wo fing das Böse an? Thriller | »Gewagt, raffiniert, inspirierend, ungewöhnlich. Worauf warten Sie noch? Lesen Sie!« A.J. Finn

Goi

Bewertung aus Duisburg am 20.02.2025
Bewertungsnummer: 2417904
Bewertet: Buch (Taschenbuch)

Zum Buch: Es ist nach Mitternacht und Jen wartet auf ihren Sohn. Sie sieht ihn kommen, doch er ist nicht allein. Sie kannt kaum begreifen, was sie beobachtet – ihr lebensfroher jugendlicher Sohn ermordet einen Fremden. Sie weiß nicht, wen. Sie weiß nicht, warum. Sie weiß nur, dass seine Zukunft verloren ist. Ihre Welt zerbricht. In dieser Nacht schläft sie verzweifelt ein. Als sie aufwacht, ist sie im Gestern, dann im Vorgestern. Jeden Morgen wacht sie einen weiteren Tag vor dem Mord auf. Und sie begreift: Irgendwo in der Vergangenheit liegt eine Antwort, der Auslöser für dieses Verbrechen. Der Moment, in dem das Böse seinen Ursprung fand. Und ihre einzige Chance, die Zukunft ihres Sohnes zu retten ... Meine Meinung: Genial - richtig genial. Am Anfang war ich noch etwas genervt von den Rücksprüngen, das Buch quasi nach hinten zu lesen. Eigentlich mag ich solche Geschichten nicht. Aber das Buch entwickelt sich erst rückwärts. Es beginnt am Schluss und wenn man begreifen möchte, was in der Nacht eigentlich passiert ist, muss man immer weiter in dieser Geschichte zurück reisen. Und immer mehr verstrickt man sich selbst in diesen Roman und kann kaum begreifen, wie unendlich komplex die Zusammenhänge sind. Altbekannte Wahrheiten werden über den Haufen geworfen, Charaktere in dem Buch, die man glaubt zu kennen, sind in Wirklichkeit ganz anders. Eigentlich ist nichts so, wie es scheint. Jens Leben wird völlig aus den Angeln gehoben. Ihre Welt, ihre Familie, so wie sie sie kannte, bricht auseinander. Völlig schockiert beginnt sie die Zusammenhänge zu begreifen, je weiter sie ihr Leben "zurücklebt". Schockiert muss sie erkennen, dass sie all die Jahre in einer Lügenblase gelebt hat. Je weiter ich in dem Buch gekommen bin, desto schneller habe ich gelesen und konnte den Roman kaum aus der Hand legen. Was sich am Anfang noch "genervt" angefühlt hat, lässt einen nach wenigen Kapiteln danach gieren weiter zurück zu gehen, um mehr zu erfahren. Fazit: Klare Leseempfehlung an alle, die sich einen intelligenten und spannenden Krimi wünschen. Bitte, bitte mehr davon.

Spannende Grundidee, langweilige Umsetzung

Bewertung am 18.12.2024
Bewertungsnummer: 2367379
Bewertet: Buch (Taschenbuch)

Mutter Jen wartet auf ihren Sohn Todd, der Samstag Nacht gegen 1 Uhr nach Hause kommt. Während sie ihn durch die Fensterscheibe beobachtet, taucht eine weitere Gestalt auf und plötzlich zückt Todd ein Messer und sticht zu. Die andere Person stirbt noch vor Ort und Todd wird festgenommen. Völlig verzweifelt schläft Jen ein und wacht am nächsten Morgen auf, doch es ist wieder Freitag, der Mord nie passiert und Jen setzt alles daran, dass es auch dabei bleibt. Irgendwo in der Vergangenheit muss der Auslöser für den Mord liegen und Jen möchte um jeden Preis die Geschichte ändern. Sie reist vom Gestern ins Vorgestern und den Tag davor. Dabei kann sie nicht kontrollieren wie weit sie in die Vergangenheit springt, aber schnell lässt sich ein Muster erkennen, denn jeder Tag, den sie erneut besucht, bringt sie der Wahrheit ein Stück näher. Ich liebe Zeitreiseromane und Thriller, so dass mich diese Geschichte richtig neugierig gemacht hat. Zu Beginn war ich ebenso ratlos wie Jen, was Todd zu dieser Tat geführt haben könnte, aber je weiter wir in der Zeit zurückreisen, desto mehr Zusammenhänge offenbaren sich uns. Leider entfaltet sich die Geschichte nur sehr langsam und einige Routinen des Alltags werden bei jedem Durchgang wiederholt, was die Story bzw. das Tempo über weite Strecken leider sehr zäh gemacht hat. 50-60 Seiten und einige irrelevante Details weniger und die Story hätte mich richtig mitgerissen. Da brachte auch das offensichtlich auffällige Verhalten von Jens Ehemann Kelly keine richtige Spannung rein und die Auflösung am Ende war mir irgendwie zu verworren und hat mich unbefriedigt zurückgelassen. Erzählt wird die Geschichte abwechselnd aus der ich-Perspektive von Jen und einem Polizisten namens Ryan. Die Kapitel sind dabei alle ausgehend vom Tag X benannt, an dem der Mord geschah (also “Tag minus eins” etc.). Während Jen aufklären will was ihren Sohn zum Mörder gemacht hat, ermittelt Ryan in heimlichen Geschäften rund um Auto- und Drogenschmuggel. Ich werde es nochmal mit einem anderen Roman der Autorin probieren. Diesmal reicht es leider nur für 3.5 Sterne.