Klassisches Life- und Business-Coaching basiert immer schon auf dem Einsatz intuitiver Methoden. Eine innere Teamarbeit oder die Arbeit mit dem leeren Stuhl oder mit Bodenankern wäre ohne die Intuition aller Beteiligten gar nicht möglich. Dennoch wird Intuition von sehr vielen Coachs noch recht „handgestrickt“ eingesetzt. Mithilfe dieses Werks werden Sie in der Reflexion des Coachingprozesses eine neue Tiefe erreichen können. Sie werden lernen, den Zugang zu unserer Intuition (leichter) zu öffnen, um damit dann intuitiv professioneller handeln zu können und unsere Coachees Intuitionskompetenz als Alltagskompetenz erleben zu lassen, die auch den Transfer der Coachingergebnisse sichert. Die Autorin spannt einen weiten Rahmen an Hintergrundwissen auf und bietet eine umfassende methodische Kompetenzentwicklung in diesem Bereich. - Klimaneutrale Ausgabe.
Leserinnen und Lesern stehen eine ganze Reihe buchbegleitender Arbeitsmaterialien zum Download zur Verfügung, die bei der Anwendung der Methoden unterstützen.
Das Buch ist Teil der Reihe "Praxishandbuch Coaching".
Dieses Buch ist absolut lesenswert! Ich habe es sehr intensiv gelesen und werde es gleich noch mal tun, da es mir zahlreiche positive Aha-Gedankengänge bescherte. Bedauerlich ist, dass es erst jetzt geschrieben wurde, denn es sollte eine Pflichtlektüre für alle angehenden Coachs sein! Nicht, um es akribisch umzusetzen, sondern um für sich und seine KlientInnen eine sehr wichtige weitere Versteh- und Entwicklungsebene neben der Verstandesebene öffnen zu können. Mir hätte eine frühere Lektüre dieses Buches viele Fragezeichen und Unsicherheiten zu Beginn meiner Arbeit als Coach erspart, denn ich hatte zwar eine Ahnung, aber kein solides Hintergrundwissen zum Thema Intuition.
Genau dieses Hintergrundwissen vermittelt Martina Nohl in ihrem Buch in fünf klar strukturierten Kapiteln, die wunderbar aufeinander aufbauen. Sie schafft es, komplexe Zusammenhänge sehr gut zu erklären und Theorie und Praxis zu verbinden. Frau Nohl erläutert was genau Intuition ist, wie Instinkt und Inspiration dazu passen, welche Fallen es geben kann. Die Gehirnkunde, der Zusammenhang zu den somatischen Markern – mehr als hilfreich! Wie kann man seine Intuition und später auch die der KlientInnen entwickeln und fördern und vor allem auch im Coaching einsetzen? Sie stellt einige dazu passende Coachingansätze und Methoden vor, die sowohl in Präsenz wie auch online durchgeführt werden können und gut an vorhandenes Coachwissen und Erfahrung andocken.
Besonders gut gefallen haben mir die zahlreichen Übungen, die einen intensiveren Zugang zunächst zur eigenen Intuition eröffnen, die aber später auch in der Arbeit mit KlientInnen genutzt werden können. Da erwartet einen das ein oder andere Aha-Erlebnis! Martina Nohl legt zu Recht viel Wert darauf, dass man sich als Coach intensiv mit der eigenen Intuition befasst und sich aus der persönlichen Historie kommende mögliche Fallen bewusst macht, bevor man KlientInnen an den für sie ggf. (noch) ungewöhnlichen und vor allem ungewohnten Lösungsweg heran führt. Es ist wie immer im Coaching: nicht alles passt für jeden, das gilt auch für den intuitiven Zugang zur inneren Lösung. Aber der eigenen Intuition mehr Raum zu geben, sie als verlässliche Indikation für Lösungen zu betrachten, das ist ein wunderbarer persönlicher, immer anwesender innerer Coach. Und das hat nichts mit Esoterik zu tun. Es ist inneres Wissen, das uns leider über die Jahre als nicht beweisbare Gefühlsduselei abtrainiert und gesellschaftlich als nicht akzeptabel etikettiert wurde.
Martina Nohl gelingt es in ihrem Buch Theorie und praktische Umsetzung der Intuition für Coaches verständlich und zu einem sehr wertvollen „Tool“ zu machen. Wir dürfen, ja sollten mehr auf unsere Intuition hören. Gerade im beruflichen Kontext ist Intuition immer noch verpönt, aber der erfolgreiche Einsatz wird irgendwann auch die Zweifler überzeugen.
Eins der wertvollsten Bücher, das ich seit Langem gelesen habe!
H. Eurich am 04.09.2023
Bewertet: Buch (Taschenbuch)
Martina Nohl verarbeitet ein vermeintlich „weiches“ Thema so griffig und konkret, dass ich mich im Nachhinein frage, warum ich jemals dachte, dass Intuition eher ein wenig aus der spirituellen Ecke kommt und im Berufsleben - zumindest offiziell - keinen großen Platz einnimmt. Mit dieser Einstellung im Hinterkopf habe ich mir das Buch geschnappt, um „mal reinzuschnuppern“. Letztendlich weiß ich nicht, wann ich mich das letzte Mal so intensiv mit einem Buch auseinandergesetzt habe.
Allein die Gehirnkunde für Coachs hat eine Serie an Aha-Effekten produziert - nicht nur bezogen auf das Coaching, sondern gleichermaßen auf Personalentwicklung, Change Management oder Workshopgestaltung, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Während man einiges an „Common Knowledge“ für gegeben hält, wie zB die Relevanz von Quick Wins, die Probleme beim Einschleifen neuer Routinen, oder Marke im Raum (wieder nur exemplarisch herausgegriffen), lässt sich nach der Lektüre genau nachvollziehen, warum das alles so ist und welche Stellschrauben sich bieten, um Verhaltensänderung und persönliche Entwicklung zu gestalten.
Spannend fand ich auch das, was gerne in die esoterische Ecke abgeschoben wird: das Wissen über Intuition. Wie man sie definieren und nicht nur umgangssprachlich umschreiben kann, wie sie sich ganz konkret zeigt, wie man ihr Raum geben, sie locken und provozieren kann. Und das in Abgrenzung zu unserer Ratio und den kleinen „Fallen“, die diese uns vielleicht stellt. Wie eingangs schon erwähnt: griffig, konkret, praxisnah und teilweise wie eine wunderbare Anleitung, um sich an die eigene Intuition heranzuwagen und sich mit ihr vertraut zu machen.
Die kleinen Übungen habe ich ausprobiert und oftmals genau die im Buch beschriebenen, etwas verwirrenden Erfahrungen gemacht, erstmal mit Unvollständigkeit, fehlender Interpretation oder fehlenden Zusammenhängen die Intuition einfach wirken zu lassen. Mit ein wenig Experimentieren mit den verschiedenen Übungen, dem Herantasten an den eigenen primären Wahrnehmungskanal, dem Einschleifen von kleinen Intuitions-Routinen (danke an das Gehirnkunde-Kapitel und die vielen Beispiele) wurde aus dem schwammigen Begriff „Intuition“ langsam ein fester Baustein, der nicht nur in meinem privaten Leben, sondern auch beruflich einen festen Platz bekommen hat.
Ich kann das Buch jedem nur empfehlen. Denn wer kennt nicht die Gedankenkreisel ohne Ergebnis, die weniger produktiven Phasen bei einem Thema bei der Arbeit, bei dem man sich den „Durchbruch“ erhofft, die Energie am Anfang einer Veränderung und dann das Zurückfallen in alte Muster. Oder Situationen, in denen man nicht weiß, was nun die richtige Entscheidung ist.
Im meinen Augen schafft Martina Nohl es, die Intuition aus der unscharfen Ecke herauszuholen, ihr Namen und Beschreibungen zu geben, konkrete Erkennungszeichen, eine Wesensbeschreibung und so etwas wie eine Umgangs-Anleitung, um sie stärker dahin zu rücken, wo sie vormals und in vielen Völkern auch heute noch ihren Platz hat: gleichberechtigt neben unserer Ratio.
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