Der große Bestseller-Erfolg aus Frankreich - ein poetischer futuristischer Krimi.
Der Prix-Goncourt-Preisträger Laurent Gaudé legt den Roman der Stunde vor: Wie kann unsere Zukunft aussehen? Ein psychologischer und politischer, rasanter Krimi über unsere Fähigkeit, uns immer wieder neu zu erfinden. Zem Sparak heuert als Hilfspolizist an und arbeitet als „Hund“ im sauren Regen von Zone 3. Seine Heimat Griechenland gibt es schon lange nicht mehr: Bei GoldTex, einem Konzern, der bankrotte Länder unterjocht, herrschen Zynismus und Gewalt. Eines Morgens reißt eine aufgeschnittene Leiche Zem aus seiner Gleichgültigkeit. Zusammen mit Salia Malberg, einer Kommissarin aus Zone 2, begibt er sich auf die Suche nach einer Wahrheit, die ihn auch in seine Vergangenheit führt. Laurent Gaudé erzählt in schnellem Rhythmus und in poetischen Bildern. Bestseller in Frankreich, Lieblingsbuch des französischen Buchhandels.
Als in Zone 3 ein Toter aufgefunden wird, weist man Zem Sparak an, die Ermittlung zusammen mit einer Beamtin aus der Zone 2 durchzuführen. Die junge Salia Malberg ist darüber, genauso wie Zem Sparak, nicht begeistert, aber Befehlen widerspricht man nicht und so raufen sich die beiden unterschiedlichen Polizisten zusammen. Die erste Spur führt in Zone 1, wo die Privilegierten und Mächtigen wohnen, die alles dafür tun würden, dass Ihre Geheimnisse nicht ans Licht kommen.
Ich habe eine gewisse Zeit benötigt, um ins Buch zu finden, was nicht etwa am Schreibstil lag, sondern daran, dass die Welt, die der Autor da skizziert hat, einfach erschreckend und nicht einmal so abwegig gewesen ist. Staaten, die pleite gegangen, Regierungen, die gestürzt, und Länder, die privatisiert worden sind. Eine Drei-Klassen-Gesellschaft, der Reichtum der einen auf dem Rücken der anderen aufgebaut und aufrechterhalten. Daneben eine Mordermittlung, die sich über drei Zonen erstreckt, durchgeführt durch Polizeibeamte, die sich nicht vertrauen und trotzdem zusammenarbeiten müssen. Ein paar Kapitel hat es gebraucht, aber dann war ich versunken in dieser neuen Welt, gebeutelt von Klimakatastrophen und korrupt, wie nicht anders zu erwarten war.
„Sparak ist von Marias Anblick wie hypnotisiert und fragt sich, ob Griechenland um seine Kinder geweint und getrauert hat, die abgewandert sind, um all die jungen Menschen, die sich GoldTex angeschlossen haben, weil man ihnen erzählt hat, dass es sinnlos ist, Bürger eines bankrotten Landes zu sein, dass eine neue Zeitrechnung begonnen hat, an der sie teilhaben können.“ (Seite 273)
Die Protagonisten Zem und Salia waren beide gleichermaßen sympathisch wie abstoßend, in Zwischensequenzen erfuhr ich den Grund dafür. Erst schrittweise verstand ich, was passiert war, wobei vieles bis zum Schluss etwas nebulös geblieben ist, was aber nicht tragisch war, da es für den vorliegenden Fall und auch zum besseren Verständnis unwichtig gewesen ist. Die Auflösung hat mich überrascht, viele Handlungen auf dem Weg dahin fassungslos gemacht und auch wenn das Ende nicht ganz nach meinem Geschmack gewesen ist, so war es passend, denn so und nicht anders musste es ausgehen, dieses tragische Stück. Eine großartige Dystopie, ein düsteres und bisweilen trostloses Szenario, das mich zusammen mit den Krimi-Elementen bis zuletzt begeistert hat. Eine Geschichte, auf die man sich einlassen muss, dafür aber belohnt wird. Volle Punktzahl gibt es dafür von mir und eine Leseempfehlung.
Was würden wir tun, wenn unsere Welt sich grundlegend verändern würde?
Danielle (Mitglied der Book Circle Community) am 26.10.2023
Bewertungsnummer: 2052957
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)
Könnten wir damit leben, dass ein Großkonzern die Bevölkerungen ganzer Länder, die Bankrott gegangen sind, einfach in Kategorien einteilt? Was würden wir mit unserem Leben machen? Diesen Fragen und mehr geht das Buch des französischen Autors nach.
Es zeigt klar auf, was passiert, wenn einzelne zu viel Macht erhalten und die Mehrheit zu Lange wegschaut. Mit Nächstenliebe und Weltoffenheit hätte man die Situation evtl. vor Ihren Eintritt verhindern können. Weiter ist es ein Spiegel unsere Gesellschaft und wie oft die in guter Position, sich dieser nicht bewusst sind resp. sein wollen und dadurch das Leid der anderen nicht Sehen resp. Sehen wollen. Auch zeigt sich, dass am Ende trotzdem Alle in ihrer Situation gefangen sind und sich mit dieser auf ihre Art abgefunden haben.
Eine Dystopie, die zum Nachdenken anregt und aufzeigt, dass es nicht nur schwarzweiß, sondern noch sehr viel grau gibt.
Ich habe das Buch als Rezensionsexemplar von NetGalley und dtv erhalten. Herzlichen Dank.
Ein politischer Krimi oder Science Fiction? Oder doch ein subtiler feiner poetischer Roman? Jedenfalls düstere Aussichten auf eine nicht allzu ferne Zukunft in einem ausgelöschten Land, das früher mal Griechenland war. Mächtige Konzerne haben den Alltag im Griff, Menschenleben zählen nicht viel, oft gar nichts mehr. Da helfen manchmal nur noch Drogen, um das alles zu ertragen. Man bleibt dicht dran an der Hauptperson, dem Hilfspolizisten Zem ( benannt "Hund 51" ) und dem Kriminalfall, der die Geschichte zusammenhält. Deprimierend, keine leichte Kost, nichts für schwache Nerven. Aber absolut lesenswert, ein richtiger Genre-Sprenger.
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Gaude`s Sprache ist ganz große Kunst. Ein dystopischer, ausgesprochen düsterer, brutaler Krimi mit starkem Bezug zur jüngeren Geschichte Griechenland, der einen durch seine Nähe zur Realität stark erschüttert. Schwerer Stoff, nicht leicht verdaulich.
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