Beschreibung
Details
Verkaufsrang
31313
Einband
Gebundene Ausgabe
Erscheinungsdatum
21.08.2023
Verlag
Hanser Berlin in Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KGSeitenzahl
240
Jenifer Beckers Debüt über eine Auszeit von der digitalen Welt ist „eine literarische Granate, die ich gerne mit Schwung ins Silicon Valley werfen würde." (Philipp Winkler)
Mila, dreißig, geht offline. Zu groß ist plötzlich die Angst vor der öffentlichen Sichtbarkeit. Jede gelöschte Spur im Netz ist ein Akt der Befreiung, gleichzeitig gelingt es Mila nicht, sich einzureden, dass die neue Yogaroutine erfüllender ist als der morgendliche Smartphonecheck. Die nostalgisch wiederentdeckte Langeweile wird schnell zu tiefer Einsamkeit. Sie teilt ihr Leben nicht mehr, aber niemand teilt es jetzt so richtig mit ihr, seit ihr Lebensstil mehr Gemeinsamkeiten mit dem von Emily Dickinson als dem ihrer alten Freundinnen hat. Doch der Drang, den schwerelosen Zustand vollkommenen Verschwindens zu erreichen, wird immer zwanghafter.
Das Debüt einer Stimme, die mit hypnotischer Genauigkeit unsere Welt beschreibt und subtil mit der Sehnsucht nach Freiheit spielt.
Mila, dreißig, geht offline. Zu groß ist plötzlich die Angst vor der öffentlichen Sichtbarkeit. Jede gelöschte Spur im Netz ist ein Akt der Befreiung, gleichzeitig gelingt es Mila nicht, sich einzureden, dass die neue Yogaroutine erfüllender ist als der morgendliche Smartphonecheck. Die nostalgisch wiederentdeckte Langeweile wird schnell zu tiefer Einsamkeit. Sie teilt ihr Leben nicht mehr, aber niemand teilt es jetzt so richtig mit ihr, seit ihr Lebensstil mehr Gemeinsamkeiten mit dem von Emily Dickinson als dem ihrer alten Freundinnen hat. Doch der Drang, den schwerelosen Zustand vollkommenen Verschwindens zu erreichen, wird immer zwanghafter.
Das Debüt einer Stimme, die mit hypnotischer Genauigkeit unsere Welt beschreibt und subtil mit der Sehnsucht nach Freiheit spielt.
Das meinen unsere Kund*innen
Anders als erwartet
Bewertung am 27.11.2023
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)
"Zeiten der Langeweile" von Jenifer Becker befasst sich mit einem top-aktuellen Thema und setzt sich mit einigen interessanten Fragen auseinander: Wie viel Lebenszeit verbringen wir online statt offline? Wie sehr können wir noch im Hier und Jetzt leben? Und wieweit reicht der Einfluss der sozialen Medien? Diese und viele weitere Fragen sind mir nach den ersten Seiten bei mir aufgetaucht.
Um was geht es:
Mia, die Protagonistin in ihren 30ern, steht gerade am Ende ihrer Promotion und somit auch an einem Punkt in ihrem Leben, an dem sie sich damit beschäftigt, wie sie nun eigentlich leben will. Als eine Art Befreiungsschlag wirkt zunächst die Idee, sich zunehmend vom digitalen Ich zu verabschieden, den Konsum sozialer Medien einzuschränken und mehr am "richtigen" Leben teilnehmen zu wollen. So vielsversprechend und befreiend dieser Gedanke zunächst wirkt, so beklemmend spürt sich dann die Umsetzung an - denn Mia ist vorallem eines: von Angst getrieben. Immer mehr wird es zur Bessenheit all ihre digitalen Spuren zu beseitigen und zunehmend gerät sie ins gesellschaftliche Abseits.
Mein Eindruck:
Während den ersten Seiten erwartete ich mir noch eine inspirierende Geschichte die sich zugleich kritisch mit gesellschaftlichen Themen auseinandersetzt. Zweiteres trifft auf den Roman auf jeden Fall zu, aber inspirierend ist das Buch keineswegs, sondern vielmehr beklemmend, bedrückend und auf bestimmte Weise beängstigend. Und nicht bezogen auf die digitale Welt und unseren Umgang damit, sondern wohin uns Ängste treiben können und wie sehr man sich durch Angst sein eigenes Gefängnis bauen kann. Leider kommt die Protagonistin selbst nicht dazu, ihr Verhalten ausreichend zu reflektieren, sondern verfängt sich immer mehr in ihren Überzeugungen.
Sofern man keine Feel-Good-Geschichte erwartet, ist das Buch auf jeden Fall empfehlenswert. Es liest sich - trotz bedrückender Stimmung - angenehm und stoßt während dem Lesen als auch im Nachklang so einige Gedankengänge an.
Ein spannendes Thema, nur gefunkt hat es nicht.
Bewertung am 21.11.2023
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)
Ich liebe Gedankenspiele und kritische Auseinandersetzungen mit der heutigen Zeit. Was Socialmedia, die Übervernetztheit und ständige Erreichbarkeit mit uns, unseren Gegenübern und unseren Erwartungen macht, was die ständige Informationsflut, generell das Internet, für einen Einfluss auf uns hat und was es anrichten kann, ist für mich jetzt schon wahnsinnig erschreckend. Und die Weiterentwicklung mit der Künstlichen Intelligenz... ich möchte es mir ehrlich gesagt gar nicht so genau vorstellen. Doch was ist, wenn man dem Ganzen den Rücken kehrt? Wenn man sich überall abmeldet, seine über Jahre gepflegten Onlinekonten und -beziehungen einfach löscht? Und was macht es mit einem? Wird man wieder freier? Entspannter? Glücklicher?
In ihrem Roman "Zeiten der Langeweile" spürt Jenifer Becker genau diesen Gedanken nach, ihre Protagonisten möchte die Oberhand über sich, ihr Leben und ihre Daten zurückgewinnen, nicht mehr im Internet auffindbar sein und alle Spuren, die es im www von ihr gibt entfernen.
"Ich begann mich im Oktober 2021 aus dem Internet zu löschen. Ich fing mit meinen Social-Media-Accounts an, zuerst TikTok, das ich eh kaum benutzte, dann Facebook und schließlich Instagram. Auf dem irrgartenartigen Weg, den Facebook ausgelegt hatte, um zu vermeiden, dass man sich löschte, stieß ich auf Einstellungen für den eigenen Gedenkzustand. Sich zu löschen und sterben wirkte auf einmal sehr nah beieinander."
Und das sollte sich ziemlich schnell auch in Milas Leben bemerkbar machen. Mit dem Abmelden interessierte sich scheinbar kaum noch jemand für die 30Jährige. Sie war kaum zu erreichen und in Zeiten von Corona, Homeoffice und Lockdown... keine einfache Zeit für so ein Unterfangen. "Als mich mein Bruder nach meinen Beweggründen fragte, sagte ich, ich wolle online nicht mehr gesehen werden, Leute nicht mehr online sehen, mich nicht mehr darüber abfucken, warum Nicki mein Selfie nicht geliked hatte, jemand ein Buch publizierte, heiratete, ein Kind bekam, auf die Malediven flog oder darüber, dass ich meine Skin-Care-Routine nie einhielt.
Was ich vor allem wollte: Die fundamentale Angst loswerden, gecancelt zu werden. Für irgendwas, was ich einmal getan oder gesagt hatte, oder einmal tun oder sagen würde."
Und gerade diese Angst vor dem Urteil anderer und die Angst die Kontrolle zu verlieren soll Mila mehr oder weniger in einen zwanghaften Wahn treiben.
An dieser Stelle spreche ich absichtlich etwas ungenauer oder offener, denn so wirklich weiß ich, bis auf die Ankündigung im Klappentext, nicht genau wie dieser Roman endet. Jenifer Becker hat mich mit ihrem Schreibstil sehr gefordert. Ich fand es schade, dass Mila immer so kühl und distanziert wirkte. Die ständigen Aufzählungen oder die plötzlich aufploppenden, zahlreichen Fremdworte behinderten meinen Lesefluss und die thematischen Abdriftungen, die Teile über Corona oder die Einschübe über Geschehnisse und Nachrichten der letzten Jahre, sowie die Befriedigung vor dem Rechner, während ich eigentlich nur wissen wollte, wie es nun mit Milas Vorhaben weitergeht, nahmen mir gänzlich die Freude, sodass ich nach knapp 80 Seiten diesen Roman wieder zur Seite legte und erkennen musste, dass es einfach nicht mein Buch ist. Gern würde ich nun anderes über diesen Roman schreiben oder von einer packenden, mitreißenden Story sprechen, aber der Funke ist hier leider nicht übergesprungen und das finde ich wirklich schade, denn der Weg in die Einsamkeit und Zwängen schien mir gar nicht mal so unlogisch.
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Tja ...
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)

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Nachdenklich stimmend
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)
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