Mein verdorbenes Blut oder Streuselkuchen nach schlesischer Art

Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis

1. Kapitel 1
Wolken ziehen auf, was meine Mutter mir über das Jüdisch-Sein erzählte, warum ich Angst vor der Schule hatte, wie meine Großmutter ihre Würde bewahrte, und wie wir unsere Weihnachtsgans bekamen
2. Kapitel 38
Das Angebot der Gestapo konnten wir nicht ablehnen, die Alliierten ziehen die Schlinge zu, und wie wir unser letztes Familienweihnachten in Breslau feierten
3. Kapitel 52
Sommerzeitvertreib, und wie wir die Belagerung Breslaus überlebten
4. Kapitel 64
Wie ein russischer Bomber ein Fischessen für Hunderte besorgte, wie ich mich mit einem russischen Offizier anfreundete, der mich beinahe umbrachte, und wie ich Antek in die Schatzsuche miteinbezog
5. Kapitel 89
Warum meine Mutter mir wie ein Ritter in glänzender Rüstung vorkam, und was sie unter „Unserer Fahrkarte nach Amerika“ verstand
6. Kapitel 103
Wie ich Pilze kennenlernte, und warum Antek fliehen musste
7. Kapitel 124
Wie wir aus Breslau flohen
8. Kapitel 149
Bayrisches Zwischenspiel
9. Kapitel 169
Wie ich Lindhilda beim Schweine Schlachten half und Bayer wurde
10. Kapitel 180
Wie wir München verließen
11. Kapitel 189
Wie es uns auf der Bahnfahrt erging, wie Flüchtlinge und schwarze GIs Obergünzburg verändert hatten, wie ich Jitterbug tanzen und Fliegenfischen lernte, mich mit einem schwarzen Hauptmann anfreundete und Brigitte traf
12. Kapitel 216
Mütterliche Befragungen, der Übergang von Bomben zu Bigband Sound
13. Kapitel 235
Wie ich die lokale Küche kennenlernte, wie und warum ich mich mit Mutter stritt und wie der Pfarrer Gottes Willen durchsetzte
14. Kapitel 252
Wie Doktor Zorn seine Nazi-Gewohnheiten nicht aufgeben konnte und wie wir es ihm heimzahlten
15. Kapitel 264
Wie wir schließlich ein siebzig Pfund Rad Emmentaler bekamen, wie wir uns auf Weihnachten vorbereiteten und wie Brigitte Skilaufen lernte
16. Kapitel 282
Wie wir unseren Weihnachtsbraten bekamen und wie wir unser ganz privates Weihnachtswunder hatten
17. Kapitel 298
Wie wir daran erinnert wurden, dass der Antisemitismus nicht tot war und wie wir mit der Kohleknappheit umgingen
18. Kapitel 311
Was in München geschah und warum wir Mischa besuchten
19. Kapitel 322
Wie wir einen Picasso als Köder benutzten, wie Onkel Pippi ein bewaffneter Wachmann wurde und was wir in der Falle fingen
20. Kapitel 336
Wie wir dazu kamen, die Schweiz zu besuchen, wie die Schweizer zu ungewohntem Essen eingeladen wurden und wie sie amerikanischen Slang und amerikanische Lieder lernten
21. Kapitel 366
Wie wir beinahe auf einem Berg starben
22. Kapitel 387
Ein chinesisches Bankett in der Schweiz
23. Kapitel 410
Wie wir unsere Schmuggelware durch den Zoll bekamen und Mischas Offenbarung
24. Kapitel 423
Wie ich lernte, einen Fanatiker zu definieren, wie unsere idyllische Existenz beendet wurde, und wie ich mit meinem Ärger umging
25. Kapitel 439
Wie Brigitte das vierte Gebot ehrte, warum wir rennen mussten und wie Anja uns half
26. Kapitel 469
Wie wir feierten, was meine Mutter „Horsts letztes Hurra“ nannte, und wie Anteks Nachbar von seinem Glauben an Zäune geheilt wurde
27. Kapitel 480
Wie Antek unsere „Fahrkarte nach Amerika“ ersetzte, und wie Brigitte Anjas Schwester wurde
28. Kapitel 489
Wie meine Mutter ihre Vergangenheit zusammenpackte

Mein verdorbenes Blut oder Streuselkuchen nach schlesischer Art

Eine autobiografische Geschichte vom Überleben und vom Abenteuer. Ein schönes Geschenkbuch zum Weihnachten, Geburtstag, für Freunde oder Familie.

Buch (Gebundene Ausgabe)

35,00 €

inkl. gesetzl. MwSt.

Mein verdorbenes Blut oder Streuselkuchen nach schlesischer Art

Ebenfalls verfügbar als:

Gebundenes Buch

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ab 35,00 €
Taschenbuch

Taschenbuch

ab 22,00 €

Beschreibung

Details

Einband

Gebundene Ausgabe

Altersempfehlung

14 - 114 Jahr(e)

Erscheinungsdatum

18.10.2023

Herausgeber

Verlag Yalden

Verlag

Verlag Yalden

Seitenzahl

500

Maße (L/B/H)

21/14,9/4,5 cm

Beschreibung

Rezension

Übersetzt aus dem Englischem bei dem Herausgeber:
Mit einer großen Portion Humor hat Hubert Küter ein faszinierendes Buch geschrieben, das schwer aus der Hand zu legen ist. Die Erfahrung von Menschen mit gemischtem Hintergrund im nationalsozialistischen Deutschland ist ein Gebiet von großem Interesse für Historiker, und dieses Buch wird dazu beitragen. Aber das Buch bietet noch viel mehr. Es ist mit Witz und Eleganz geschrieben, die ein bemerkenswertes Talent offenbaren. Küter genießt es, seine Pläne zu schmieden, um die Nazis auszutricksen, und er nutzt jede Gelegenheit, seine Leidenschaft für kulinarische Feinheiten zu offenbaren, die er in lebendiger Prosa beschreibt. Das Buch ist oft so ausgesprochen lustig, dass es den Leser beinahe die sehr ernsten Zusammenhänge von Verfolgung, Krieg und anderen direkten Bedrohungen vergessen lässt.
(Raffael Scheck, PhD, Vorsitzender des Fachbereichs Geschichte, Colby College, USA)

Details

Einband

Gebundene Ausgabe

Altersempfehlung

14 - 114 Jahr(e)

Erscheinungsdatum

18.10.2023

Herausgeber

Verlag Yalden

Verlag

Verlag Yalden

Seitenzahl

500

Maße (L/B/H)

21/14,9/4,5 cm

Gewicht

800 g

Auflage

1. deutsche Ausgabe

Originaltitel

My Tainted Blood

Übersetzt von

Gisela Diemer

Sprache

Deutsch

ISBN

978-3-9822689-8-9

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Absolut lesenswert!

buch_lesen_more aus Bayern am 20.09.2023

Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)

Was für ein Buch! Der Autor, er heisst im Buch Horst, schreibt autobiografisch über seine jüdische/halbjüdische Familie, die im Wahnsinn des Dritten Reiches versucht, Normalität zu bewahren und auch zu überleben. Sehr schnell ist man in der Geschichte drin und hat die ganze Mischpoke irgendwie tatsächlich lieb. Beginnend mit der Geburtstagsfeier für die gestrenge 65-jährige Großmutter, bei der es stapelweise Schlesischen Streuselkuchen gibt - ich habe den köstlichen Duft förmlich in der Nase. Meine Oma machte mir den auch immer! - wo Onkel Pippi andeutet, wegen der sich zuspitzenden Lage mit den Nazis, Deutschland verlassen zu wollen. Auch Neffe Günter warnt eindringlich vor den Machenschaften und der Brutalität der Nazis. Er muss es wissen, er war und ist Kampfpilot. Wir befinden uns am Stadtrandbezirk von Breslau, schreiben das Jahr 1933 und die Nazis sind auf dem Vormarsch mit ihrem Hass gegen die jüdische Bevölkerung. Detailreich, bildgewaltig, mit viel gesprochener Sprache nimmt Hubert C. Küter einen mit in seine Familie. Bereichert durch die Tagebucheinträge seiner Mutter. Das Unvermögen, die drohende Gefahr zu erkennen, dieses Unfassbare - man möchte sie als Leser kräftig schütteln und rufen: "Hört bitte auf die Warnungen!! Es kommt noch schlimmer als ihr denken könnt!!" Aber Mutter und Sohn überlebten. Vor allem Dank Horstis Geschick zum Organisieren, wenn auch manchmal sehr am Rande der 'strapaziert ausgelegten' Legalität, und sein ausgeprägtes Talent zum Kochen. Zudem fand ich es auch gut, dass in diesem Buch die 'Abtransporte' nicht das Hauptthema waren. Sie wurden erwähnt, und es war ohne Zweifel schrecklich zu lesen, aber man "blieb" bei der Familie. Dann jedoch wurde Breslau polnisch, und aus den ehemals "verhassten Juden" wurden sie nun die "verhassten Deutschen". Sie mussten also doch noch ihr geliebtes Breslau verlassen. Und mehr möchte ich über den Inhalt gar nicht verraten, das möge der Leser selber miterleben. Und genau das ist es: ein Miterleben, Mitfiebern, Mitlachen, Mitweinen, Mitessen, Mit..... Herr Küter schreibt großartig, lebendig und sehr humorvoll ohne abzudriften. Man wird einfach mitgerissen in der Geschichte, die sowohl spannend, teils lustig, teils romantisch, teils skurril, teils aber auch melancholisch ist. Horsti erlebt viel mit seiner Mutter auf seiner Odysee, und es ist ein tolles Stück Zeitgeschichte der reinen Überlebenskunst. Was immer wieder zum Thema wird, sind die Gerichte der alten Heimat. Das einzige, was ihnen blieb. Dahingehend werden auch einige Rezepte im Text vorgestellt, was eine tolle Idee ist! Ich spreche für dieses Buch eine ganz große Leseempfehlung aus! Selber bin ich ein sog. "Kriegsenkel" - und auch meine Familie mütterlicherseits wurde aus Schlesien vertrieben, daher kann ich alles sehr gut nachvollziehen. Es ist komplett anders als die KZ-Überlebensgeschichten, die einen so maßlos erschüttern und fassungslos zurück lassen. Hier erlebt man den Nazi-Schrecken eher unterschwellig, aber er ist definitiv da. Und auch nach Kriegsende ist der Spießrutenlauf ja nicht automatisch sofort beendet. Zum Glück hatten Horsti und seine Mutter gute Freunde. All diese Emotionen und Vibes sind es, die dieses Buch so packend machen auch ohne massive Gewalt. Mich würde nur noch interessieren, ob die Beziehung zu Brigitte eine Zukunft hatte? Ich vergebe von Herzen großartige 5/5 Sterne. Ein ganz großes Dankeschön an Elena Khanina vom Verlag Yalden für die Möglichkeit des Vorablesens.

Absolut lesenswert!

buch_lesen_more aus Bayern am 20.09.2023
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)

Was für ein Buch! Der Autor, er heisst im Buch Horst, schreibt autobiografisch über seine jüdische/halbjüdische Familie, die im Wahnsinn des Dritten Reiches versucht, Normalität zu bewahren und auch zu überleben. Sehr schnell ist man in der Geschichte drin und hat die ganze Mischpoke irgendwie tatsächlich lieb. Beginnend mit der Geburtstagsfeier für die gestrenge 65-jährige Großmutter, bei der es stapelweise Schlesischen Streuselkuchen gibt - ich habe den köstlichen Duft förmlich in der Nase. Meine Oma machte mir den auch immer! - wo Onkel Pippi andeutet, wegen der sich zuspitzenden Lage mit den Nazis, Deutschland verlassen zu wollen. Auch Neffe Günter warnt eindringlich vor den Machenschaften und der Brutalität der Nazis. Er muss es wissen, er war und ist Kampfpilot. Wir befinden uns am Stadtrandbezirk von Breslau, schreiben das Jahr 1933 und die Nazis sind auf dem Vormarsch mit ihrem Hass gegen die jüdische Bevölkerung. Detailreich, bildgewaltig, mit viel gesprochener Sprache nimmt Hubert C. Küter einen mit in seine Familie. Bereichert durch die Tagebucheinträge seiner Mutter. Das Unvermögen, die drohende Gefahr zu erkennen, dieses Unfassbare - man möchte sie als Leser kräftig schütteln und rufen: "Hört bitte auf die Warnungen!! Es kommt noch schlimmer als ihr denken könnt!!" Aber Mutter und Sohn überlebten. Vor allem Dank Horstis Geschick zum Organisieren, wenn auch manchmal sehr am Rande der 'strapaziert ausgelegten' Legalität, und sein ausgeprägtes Talent zum Kochen. Zudem fand ich es auch gut, dass in diesem Buch die 'Abtransporte' nicht das Hauptthema waren. Sie wurden erwähnt, und es war ohne Zweifel schrecklich zu lesen, aber man "blieb" bei der Familie. Dann jedoch wurde Breslau polnisch, und aus den ehemals "verhassten Juden" wurden sie nun die "verhassten Deutschen". Sie mussten also doch noch ihr geliebtes Breslau verlassen. Und mehr möchte ich über den Inhalt gar nicht verraten, das möge der Leser selber miterleben. Und genau das ist es: ein Miterleben, Mitfiebern, Mitlachen, Mitweinen, Mitessen, Mit..... Herr Küter schreibt großartig, lebendig und sehr humorvoll ohne abzudriften. Man wird einfach mitgerissen in der Geschichte, die sowohl spannend, teils lustig, teils romantisch, teils skurril, teils aber auch melancholisch ist. Horsti erlebt viel mit seiner Mutter auf seiner Odysee, und es ist ein tolles Stück Zeitgeschichte der reinen Überlebenskunst. Was immer wieder zum Thema wird, sind die Gerichte der alten Heimat. Das einzige, was ihnen blieb. Dahingehend werden auch einige Rezepte im Text vorgestellt, was eine tolle Idee ist! Ich spreche für dieses Buch eine ganz große Leseempfehlung aus! Selber bin ich ein sog. "Kriegsenkel" - und auch meine Familie mütterlicherseits wurde aus Schlesien vertrieben, daher kann ich alles sehr gut nachvollziehen. Es ist komplett anders als die KZ-Überlebensgeschichten, die einen so maßlos erschüttern und fassungslos zurück lassen. Hier erlebt man den Nazi-Schrecken eher unterschwellig, aber er ist definitiv da. Und auch nach Kriegsende ist der Spießrutenlauf ja nicht automatisch sofort beendet. Zum Glück hatten Horsti und seine Mutter gute Freunde. All diese Emotionen und Vibes sind es, die dieses Buch so packend machen auch ohne massive Gewalt. Mich würde nur noch interessieren, ob die Beziehung zu Brigitte eine Zukunft hatte? Ich vergebe von Herzen großartige 5/5 Sterne. Ein ganz großes Dankeschön an Elena Khanina vom Verlag Yalden für die Möglichkeit des Vorablesens.

Absolute Leseempfehlung!

Bewertung am 17.09.2023

Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)

Als ich am Ende des Buches angekommen war, musste ich laut seufzen. Ich konnte das Buch kaum auf Seite legen, so sehr hat mich diese Familiengeschichte gefesselt. In einer Zeit, in der Juden verfolgt wurden, sie unerwünscht waren, ihnen alles genommen wurde, sie Qualen und Erniedrigung erleiden mussten, findet man sich bei einer jüdischen Mutter und ihrem halbjüdischen Sohn Horst, wieder. Schnell habe ich diese beiden ins Herz geschlossen, so auch alle Verwandten und Freunde. Alle versuchen sie Normalität zu bewahren obwohl sie ahnen, wie schwierig die Lage für sie ist. Am Anfang ist der Wunsch groß, zu bleiben und durchzuhalten. Mutter und Sohn verlieren mit der Zeit alles, müssen mehrfach umziehen und immer wieder versuchen irgendwie zu überleben. Horst entpuppt sich als sehr kreativer Kopf und hält Familie und auch Freunde oftmals über Wasser. Seine Aktionen diesbezüglich sind spannend, teilweise lebensgefährlich, verleihen dem Leser aber auch immer wieder mal ein Lächeln. Sein gutes Herz verlieht er bei all den Aktionen nicht und manches mal plagt ihn sein Gewissen. Am Ende verlassen sie Deutschland schweren Herzens, da – trotz Kriegsende – Juden weiterhin verfolgt und verachtet werden. Zudem sind die Chancen für Juden, die Deutschland verlassen und in die USA reisen, sehr viel größer um wieder ein neues Leben aufzubauen. Erzählt wird die Geschichte aus Perspektive des Autors in denen Tagebucheinträge der Mutter mit einfließen. Eine sehr interessante Parallele der, teilweise sehr verschiedenen, Wahrnehmungen von Mutter und Sohn. Interessant auch „mitzuerleben“ wie der Sohn die „Wandlung“ der Mutter in eine sehr mutige Frau, wahrnimmt und er Seiten an ihr entdeckt, die ihm neu sind. Ausgiebige Lerninhalte, die dem Autor wichtig sind (Pilze, Ski fahren, Sauerkraut …) tauchen immer wieder auf und spielen dann in dem jeweiligen Kapitel eine große Rolle. Diese Menschen haben es bis tief in mein Herz geschafft. Auch wenn es hier um eine dunkle Zeit geht, so erfreut man sich an engen Familienzusammenhalt, wundervolle Freundschaften und immer wieder dieses Quäntchen Glück. Das Buch überrascht seine LeserInnen immer wieder mit etwas Neuem, nicht Vorhersehbaren. Ich würde mich sehr freuen, wenn dieses Buch es in die Hände eines Regisseurs / einer Regisseurin findet. Es wäre mir ein großes Vergnügen „Mein verdorbenes Blut“ auf der Großleinwand zu sehen. Gerne würde ich auch den Autor interviewen um ihn zu fragen, ob er und Brigitte in USA zusammengefunden haben und wie es seiner Mutter und auch anderen, aus dem Buch bekannten, Personen dort ergangen ist. Hier gibt es auf jeden Fall Potential für einen zweiten Teil. Dieses Buch ist meine absolute Leseempfehlung!

Absolute Leseempfehlung!

Bewertung am 17.09.2023
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)

Als ich am Ende des Buches angekommen war, musste ich laut seufzen. Ich konnte das Buch kaum auf Seite legen, so sehr hat mich diese Familiengeschichte gefesselt. In einer Zeit, in der Juden verfolgt wurden, sie unerwünscht waren, ihnen alles genommen wurde, sie Qualen und Erniedrigung erleiden mussten, findet man sich bei einer jüdischen Mutter und ihrem halbjüdischen Sohn Horst, wieder. Schnell habe ich diese beiden ins Herz geschlossen, so auch alle Verwandten und Freunde. Alle versuchen sie Normalität zu bewahren obwohl sie ahnen, wie schwierig die Lage für sie ist. Am Anfang ist der Wunsch groß, zu bleiben und durchzuhalten. Mutter und Sohn verlieren mit der Zeit alles, müssen mehrfach umziehen und immer wieder versuchen irgendwie zu überleben. Horst entpuppt sich als sehr kreativer Kopf und hält Familie und auch Freunde oftmals über Wasser. Seine Aktionen diesbezüglich sind spannend, teilweise lebensgefährlich, verleihen dem Leser aber auch immer wieder mal ein Lächeln. Sein gutes Herz verlieht er bei all den Aktionen nicht und manches mal plagt ihn sein Gewissen. Am Ende verlassen sie Deutschland schweren Herzens, da – trotz Kriegsende – Juden weiterhin verfolgt und verachtet werden. Zudem sind die Chancen für Juden, die Deutschland verlassen und in die USA reisen, sehr viel größer um wieder ein neues Leben aufzubauen. Erzählt wird die Geschichte aus Perspektive des Autors in denen Tagebucheinträge der Mutter mit einfließen. Eine sehr interessante Parallele der, teilweise sehr verschiedenen, Wahrnehmungen von Mutter und Sohn. Interessant auch „mitzuerleben“ wie der Sohn die „Wandlung“ der Mutter in eine sehr mutige Frau, wahrnimmt und er Seiten an ihr entdeckt, die ihm neu sind. Ausgiebige Lerninhalte, die dem Autor wichtig sind (Pilze, Ski fahren, Sauerkraut …) tauchen immer wieder auf und spielen dann in dem jeweiligen Kapitel eine große Rolle. Diese Menschen haben es bis tief in mein Herz geschafft. Auch wenn es hier um eine dunkle Zeit geht, so erfreut man sich an engen Familienzusammenhalt, wundervolle Freundschaften und immer wieder dieses Quäntchen Glück. Das Buch überrascht seine LeserInnen immer wieder mit etwas Neuem, nicht Vorhersehbaren. Ich würde mich sehr freuen, wenn dieses Buch es in die Hände eines Regisseurs / einer Regisseurin findet. Es wäre mir ein großes Vergnügen „Mein verdorbenes Blut“ auf der Großleinwand zu sehen. Gerne würde ich auch den Autor interviewen um ihn zu fragen, ob er und Brigitte in USA zusammengefunden haben und wie es seiner Mutter und auch anderen, aus dem Buch bekannten, Personen dort ergangen ist. Hier gibt es auf jeden Fall Potential für einen zweiten Teil. Dieses Buch ist meine absolute Leseempfehlung!

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Mein verdorbenes Blut oder Streuselkuchen nach schlesischer Art

von Hubert C. Küter

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    1. Kapitel 1
    Wolken ziehen auf, was meine Mutter mir über das Jüdisch-Sein erzählte, warum ich Angst vor der Schule hatte, wie meine Großmutter ihre Würde bewahrte, und wie wir unsere Weihnachtsgans bekamen
    2. Kapitel 38
    Das Angebot der Gestapo konnten wir nicht ablehnen, die Alliierten ziehen die Schlinge zu, und wie wir unser letztes Familienweihnachten in Breslau feierten
    3. Kapitel 52
    Sommerzeitvertreib, und wie wir die Belagerung Breslaus überlebten
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    Warum meine Mutter mir wie ein Ritter in glänzender Rüstung vorkam, und was sie unter „Unserer Fahrkarte nach Amerika“ verstand
    6. Kapitel 103
    Wie ich Pilze kennenlernte, und warum Antek fliehen musste
    7. Kapitel 124
    Wie wir aus Breslau flohen
    8. Kapitel 149
    Bayrisches Zwischenspiel
    9. Kapitel 169
    Wie ich Lindhilda beim Schweine Schlachten half und Bayer wurde
    10. Kapitel 180
    Wie wir München verließen
    11. Kapitel 189
    Wie es uns auf der Bahnfahrt erging, wie Flüchtlinge und schwarze GIs Obergünzburg verändert hatten, wie ich Jitterbug tanzen und Fliegenfischen lernte, mich mit einem schwarzen Hauptmann anfreundete und Brigitte traf
    12. Kapitel 216
    Mütterliche Befragungen, der Übergang von Bomben zu Bigband Sound
    13. Kapitel 235
    Wie ich die lokale Küche kennenlernte, wie und warum ich mich mit Mutter stritt und wie der Pfarrer Gottes Willen durchsetzte
    14. Kapitel 252
    Wie Doktor Zorn seine Nazi-Gewohnheiten nicht aufgeben konnte und wie wir es ihm heimzahlten
    15. Kapitel 264
    Wie wir schließlich ein siebzig Pfund Rad Emmentaler bekamen, wie wir uns auf Weihnachten vorbereiteten und wie Brigitte Skilaufen lernte
    16. Kapitel 282
    Wie wir unseren Weihnachtsbraten bekamen und wie wir unser ganz privates Weihnachtswunder hatten
    17. Kapitel 298
    Wie wir daran erinnert wurden, dass der Antisemitismus nicht tot war und wie wir mit der Kohleknappheit umgingen
    18. Kapitel 311
    Was in München geschah und warum wir Mischa besuchten
    19. Kapitel 322
    Wie wir einen Picasso als Köder benutzten, wie Onkel Pippi ein bewaffneter Wachmann wurde und was wir in der Falle fingen
    20. Kapitel 336
    Wie wir dazu kamen, die Schweiz zu besuchen, wie die Schweizer zu ungewohntem Essen eingeladen wurden und wie sie amerikanischen Slang und amerikanische Lieder lernten
    21. Kapitel 366
    Wie wir beinahe auf einem Berg starben
    22. Kapitel 387
    Ein chinesisches Bankett in der Schweiz
    23. Kapitel 410
    Wie wir unsere Schmuggelware durch den Zoll bekamen und Mischas Offenbarung
    24. Kapitel 423
    Wie ich lernte, einen Fanatiker zu definieren, wie unsere idyllische Existenz beendet wurde, und wie ich mit meinem Ärger umging
    25. Kapitel 439
    Wie Brigitte das vierte Gebot ehrte, warum wir rennen mussten und wie Anja uns half
    26. Kapitel 469
    Wie wir feierten, was meine Mutter „Horsts letztes Hurra“ nannte, und wie Anteks Nachbar von seinem Glauben an Zäune geheilt wurde
    27. Kapitel 480
    Wie Antek unsere „Fahrkarte nach Amerika“ ersetzte, und wie Brigitte Anjas Schwester wurde
    28. Kapitel 489
    Wie meine Mutter ihre Vergangenheit zusammenpackte