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Eine Geschichte, die nachhallt...
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Meine Meinung zum Buch Gestaltung: Bereits vor einigen Jahren war Marieke Nijkamp mit ihrem Debüt "54 Minuten" in aller Munde. Schon da wollte ich zur Menge dazugehören, die dieses Buch gelesen haben. Aber bis heute habe ich es nicht. Nun ist ihr neuer Roman "Nur in der Dunkelheit leuchten die Sterne" auf dem Markt und diese... Meine Meinung zum Buch Gestaltung: Bereits vor einigen Jahren war Marieke Nijkamp mit ihrem Debüt "54 Minuten" in aller Munde. Schon da wollte ich zur Menge dazugehören, die dieses Buch gelesen haben. Aber bis heute habe ich es nicht. Nun ist ihr neuer Roman "Nur in der Dunkelheit leuchten die Sterne" auf dem Markt und dieses Mal sollte kein Weg dran vorbeiführen. Das Cover finde ich sehr gelungen auch wenn es für mich auf dem ersten Blick nicht wirklich zur Geschichte passen wollte. Aber dieses Düstere sprach mich dann doch an. Auch der Klappentext klang überzeugend, so dass ich mit dem Buch begann. Einstieg: Die Autorin beginnt mit einer kurzen Einleitung, die den Handlungsort Lost Creek genauer vorstellt. Als Einstieg empfand ich dies als sehr gelungen, denn schon in diesen wenigen Sätzen schafft Marieke Nijkamp eine sehr mystische und irgendwie auch bedrückende Stimmung, die mich prima auf die Geschichte einstimmte. Anschließend beginnt die eigentliche Handlung und der Leser begleitet Protagonistin Corey, die nach dem plötzlichen Tod ihrer besten Freundin in ihre Heimat Lost Creek zurückkehrt. Zunächst überrumpelte mich dies, denn als Leser bekommt man von der Benachrichtigung nichts mit, denn Kyra ist bereits zu Beginn der Geschichte verstorben. Diese Grundvoraussetzung erschwerte mir ein wenig den Einstieg, was allerdings vom sehr angenehmen Schreibstil der Autorin wieder wettgemacht wurde. Charaktere: Hauptsächlich spielt die Geschichte im Heute. Hier erzählt Corey aus der Ich-Perspektive im Präsens wie ihr Leben nach dem Tod von ihrer besten Freundin Kyra verläuft. Dabei versucht sie in erster Linie herauszufinden, was zu Kyras Tod führte. Corey war für mich von Beginn an recht schwer zu greifen. Je weiter ich jedoch voranschritt, umso mehr ergaben einzelne Puzzleteilchen letztendlich ein Gesamtbild. Und im Nachhinein konnte ich sie sogar sehr gut verstehen. Mir würde es nicht anders ergehen, auch ich würde vermutlich jeden Stein umdrehen um herauszufinden was passiert sein könnte. Ähnlich erging es auch Corey. Während sie sich im Heute immer mehr verrennt und stets auch mit Schuldgefühlen und Angstbewältigung kämpfen muss, so lernt der Leser durch einzelne Passagen aus der Vergangenheit auch Kyra kennen. Kyra konnte ich deutlich früher einschätzen, als es noch bei Corey der Fall war. Sie ist ein lebensfroher Mensch, probiert gerne neue Dinge aus und malt für ihr Leben gern. Schnell ahnte ich jedoch, dass dies nur die Fassade ihres Charakters ist. Was Kyra hatte, möchte ich an dieser Stelle nicht sagen. Dennoch zieh ich meinen Hut vor Marieke Nijkamp. Denn sie hat Kyra allein durch Erinnerungen von Corey zum Leben erweckt und absolut greifbar gemacht. Während ich für die beiden Mädchen Verständnis und Mitgefühl entwickelte, so war für mich das Handeln der Dorfbewohner wie auch das von Coreys bzw. Kyras Eltern völlig unverständlich. Das war für mich nicht nachvollziehbar und trübte leider ein wenig das Gesamtbild. Handlung: Durch das gesamte Buch zieht sich die Frage, was zum plötzlichen Tod der doch so lebensfrohen Kyra führte. Marieke Nijkamp ließ sich hier viel Zeit um diese Frage zu beantworten. Dabei lockt sie den Leser immer wieder auf die falsche Fährte, was ich sehr gelungen fand. Auch wenn ich dann schon bald eine Ahnung hatte, so war ich mir nie zu 100% sicher, ob dies wirklich stimmen könnte. Die wiederkehrenden Szenen aus der Vergangenheit machten Kyra wieder lebendig. Durch diese Einblicke verstand ich immer mehr, warum Kyra und auch Corey so geworden sind, was ihre Freundschaft so besonders machte und welche Rolle Corey an Kyras Tod spielte. All diese Fragen interessierten mich brennend und so allmählich bekam ich einen Durchblick. Aber auch im Heute wurde es nicht langweilig. Denn die Autorin lässt immer wieder teils mystische Elemente in ihre Geschichte einfließen, die das Spannungslevel noch etwas höher schrauben ließen. Die Geschichte verläuft überwiegend sehr ruhig, ist aber zu keinem Moment langweilig, denn all die sensiblen Themen, die die Autorin hier einfließen ließ, verliehen dem gesamten Buch eine bedrückende Stimmung. Die Auflösung war sehr nahegehend, auch wenn ich mir diese insgesamt etwas "runder" gewünscht hätte. Mit manchen Entwicklungen war ich so nicht ganz einverstanden. Dennoch lässt diese die Geschichte gut ausklingen. Schreibstil: Die Erzählart von Marieke Nijkamp gefiel mir gleich. Ihr teils sehr poetischer Schreibstil entfachte schon bald einen gewissen Lesesog, dem ich nicht entkommen wollte. Auch wenn die Geschichte gut ohne Action auskam, wird es nicht langweilig. Dafür sorgen die wiederkehrenden mystischen Elemente, als auch die sensiblen Themen, die hier zur Sprache kamen. So wurde die bedrückende Stimmung, die ich bereits zu Beginn spürte durch Themen wie Verlust, Trauer, Angstbewältigung und Schuldgefühle noch greifbarer. Und das zeugt davon, dass hier viel Recherche betrieben wurde. Mein Urteil "Nur in der Dunkelheit leuchten die Sterne" trägt einen poetischen Titel. Aber die Geschichte ist keineswegs so seicht. Themen wie Angstbewältigung, Trauer, Verlust und Schuldgefühle werden hier authentisch dargestellt und verleihem dem gesamten Buch eine sehr bedrückende Stimmung. Ein Buch, welches einen zum Nachdenken bringt und in Erinnerung bleibt. Der teils sehr poetische Schreibstil von Marieke Nijkamp sowie die tiefgründigen Figuren, entfachten einen Lesesog, dem ich so schnell nicht entkommen wollte. Ich vergebe gute 4 von 5 Welten.
Nur in der Dunkelheit leuchten die Sterne
Roman
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Buch (Taschenbuch)
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Beschreibung
Kurz bevor Corey in den Weihnachtsferien in ihre Heimatstadt zurückkommt, um ihre beste Freundin Kyra zu besuchen, erfährt sie, dass Kyra gestorben ist. Sie wurde unter einer Eisfläche im Wasser treibend gefunden. Hat sie sich umgebracht, oder war es ein Unfall? Corey ist am Boden zerstört und verwirrt. Alle Leute, die sie kennt, sprechen nur im Flüsterton über Kyra und sagen immer wieder, ihr Tod sei vorherbestimmt gewesen. Und sie behandeln Corey wie eine Fremde, obwohl sie erst vor ein paar Monaten mit ihrer Familie weggezogen ist. Die Wahrheit darüber herauszufinden, was mit ihrer besten Freundin passiert ist, erweist sich als beinahe so schwierig, wie den Winterhimmel in Alaska zu erhellen.
Ein sehr berührender, authentischer und nachdenklich stimmender Roman. Bücherwelt von Corniholmes 20181102
Marieke Nijkamp hat Philosophie und Geschichte studiert und spricht ein Dutzend Sprachen. Ihr erster Roman »54 Minuten« war ein Überraschungserfolg in den USA und über ein Jahr lang in den Top 10 der »New York Times«-Bestsellerliste. Die Autorin lebt in den Niederlanden..
Mo Zuber begann nach ihrem Studium an der FU Berlin u.a. der amerikanischen Literatur mit dem Übersetzen und hat in über zwanzig Jahren Romane von Autorinnen wie Sue Monk Kidd, Laura Lippman, Jaclyn Moriarty und Marieke Nijkamp übertragen. Sie lebt und arbeitet im Rhein-Neckar-Gebiet und praktiziert und unterrichtet nebenbei Yoga.
Produktdetails
Einband | Taschenbuch |
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Seitenzahl | 352 |
Erscheinungsdatum | 24.10.2018 |
Sprache | Deutsch |
ISBN | 978-3-8414-4026-6 |
Verlag | Fischer Fjb |
Maße (L/B/H) | 21,3/13,4/3 cm |
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Gewicht | 431 g |
Originaltitel | Before I Let Go |
Auflage | 1. Auflage |
Übersetzer | Mo Zuber |
Verkaufsrang | 101759 |