»Ich habe keine Angst vor der Zukunft, verstehen Sie? Ich hab nur ein kleines bisschen Angst vor der Gegenwart.«
Jesper Lier, 20, weiß nur noch eines: Er muss sein Leben ändern, und zwar radikal. Er erlebt eine turbulente Woche und eine wilde Odyssee durch Berlin. Ein tragikomischer Roman über Freundschaft, das Ringen um seine Träume und über die Angst, wirklich die richtigen Entscheidungen zu treffen.
Wir nutzen Ihr Feedback, um unsere Produktseiten zu verbessern. Bitte haben Sie Verständnis, dass wir Ihnen keine Rückmeldung geben können. Falls Sie Kontakt mit uns aufnehmen möchten, können Sie sich aber gerne an unseren Kundenservice wenden.
Obwohl ich mit dem Protagonisten überhaupt nicht warm geworden bin, hat mich das Buch in seinen Bann gezogen. Benedict Wells schafft es diese kaum greifbaren Gefühle einzufangen, die einen packen, wenn das Leben im Erwachsenwerden aus der Bahn geworfen wird.
Benedict Wells hat ein einmaliges Porträt davon erschaffen, was es heißt sich völlig "grün hinter den Ohren" in einer Welt wie dieser zurecht zu finden. Ich finde Wells hat mit Jesper Lier einen sehr authentischen und tragisch-komischen Charakter skizziert. Man merkt, dass das Buch an vielen Stellen autobiographisch ist, was dem ganzen Werk eine besondere Authentizität verleiht und einen auf besondere Weise in das Gedankengut des Autors einführt. Dieses Buch zeigt, dass es okay ist nicht perfekt zu sein und an seine Träume zu glauben! Eine All-Age Leseempfehlung!
von einer Kundin/einem Kunden aus Weiterstadt am 16.05.2020
Bewertet: anderes Format
Benedict Wells ist mit ''Spinner'' ein wunderbarer Roman gelungen- poetisch, witzig, chaotisch und auch ein bisschen melancholisch. Eine klare Leseempfehlung!
Flotte, heitere Story
von einer Kundin/einem Kunden aus Berlin am 28.05.2019
Bewertet: Einband: Taschenbuch
Benedict Wells hat es geschrieben als er noch sehr jung war, deshalb liest es sich wohl auch wie ein Jugendbuch. Unterhaltsam, flott, echt. Mir hat es sehr gefallen und würde gern mehr "Altes" von dem Autor lesen...
Benedict Wells – Spinner
von Miss.mesmerized am 16.01.2019
Jesper Lier ist Anfang 20 und hatte eigentlich vor nach seinem Umzug von München nach Berlin so richtig das Leben zu beginnen und als Autor zu arbeiten. Die Realität sieht jedoch anders aus: er lebt in einem Kellerloch, schreibt für eine Lokalzeitung, um sich finanziell über Wasser zu halten, die Uni hat er nur zur Immatrikulati...
Jesper Lier ist Anfang 20 und hatte eigentlich vor nach seinem Umzug von München nach Berlin so richtig das Leben zu beginnen und als Autor zu arbeiten. Die Realität sieht jedoch anders aus: er lebt in einem Kellerloch, schreibt für eine Lokalzeitung, um sich finanziell über Wasser zu halten, die Uni hat er nur zur Immatrikulation betreten und langsam wird ihm auch bewusst, dass sein Mammutwerk von Roman, an dem er zwei Jahre lang gearbeitet hat, vermutlich nichts taugt. Der Rest seines kümmerlichen Lebens ist so beklagenswert, dass die Depression die logische Folge ist. Auch seine Freunde dringen kaum mehr zu ihm durch. Seiner Mutter hat er versprochen für den anstehenden Umzug zurückzukehren und zu helfen, aber der geplante Familienbesuch drückt ebenfalls aufs Gemüt – wofür lebt er eigentlich noch?
Benedict Wells zweiter Roman, der bereits 2009 erschien, im Herbst 2016 jedoch in einer überarbeiteten Fassung nochmals aufgelegt wurde, hat deutliche autobiografische Züge. Genau wie sein Protagonist verließ Wells nach Ende der Schulzeit die bayerische für die Bundeshauptstadt, um dort die Schriftstellerkarriere zu starten. Mit Nebenjobs als Redakteur schlug er sich durch, bis ihm mit „Becks letzter Sommer“ der Durchbruch als Autor gelang. „Spinner“ hat er in sehr jungen Jahren verfasst, was man dem Roman deutlich anmerkt, alles in der Geschichte dreht sich in einem sehr begrenzten Radius um den Protagonisten, der Blick über den Tellerrand und das Wahrnehmen der Welt um ihn herum gelingt ihm noch nicht.
Der Roman klingt ein wenig nach einem verspäteten Vertreter der Popliteratur. Die junge Hauptfigur auf der Suche nach dem Sinn des Lebens, das hauptsächlich von Alkohol, Zigaretten und Drogen bestimmt wird und immer wieder Referenzen zu den Größen des Literatur- und Musikbetriebs aufweist. Allerdings bleibt Wells völlig frei von Gesellschaftskritik und Jesper ist weitgehend unpolitisch, ja noch nicht einmal offen politisch desinteressiert, weshalb er dann doch hinter den bekannten Vertretern des Genres zurückbleibt. Auch die psychologische Tiefe des Charakters bleibt überschaubar, er ist nicht der intellektuelle Denker, der innerlich zerrissen ist und so tiefgründige Sinnsuche betreiben würde. Im Gegenteil: Jesper Lier ist in weiten Teilen wohlstandsverwöhnt und badet in Selbstmitleid. Auch wenn er durchaus harte Schicksalsschläge erlebt hat, eigentlich ist er in einer sehr komfortablen Lebenssituation und findet nur Gefallen an dem dandyhaften Auftritt eines Emos, der nicht erwachsen geworden ist.
Trotz der Kritik hat mir der Roman gefallen und ich würde ihn ohne Frage als lesenswert bezeichnen wollen. Auch wenn ihm die Tiefe fehlt und er nicht ganz so berühren kann wie mit „Vom Ende der Einsamkeit“, gelingt es Wells doch eine überzeugende Figur zu schaffen, die in sich stimmig ist und deren Seelenleben er glaubwürdig einfängt. Jesper Lier wirkt authentisch und meiner Einschätzung nach durchaus ein symbolischer Vertreter für seine Generation. Sprachlich lässt der Autor an einigen Stellen sein Können aufblitzen, das sich in seinen späteren Büchern dann richtig entfaltet.