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Die Sache mit der künstlichen Intelligenz
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„Robo Sapiens“ zu lesen, war gelinde gesagt beängstigend. Denn in diesem Roman spinnt der Autor den Gedanken konsequent weiter und lässt die Roboter mal eben die gesamte Menschheit ausrotten. Und da es keine Menschen mehr gibt, ist unsere Protagonistin ein Roboter, Brittle, die wir kennenlernen, während sie einsam durch die Wüst... „Robo Sapiens“ zu lesen, war gelinde gesagt beängstigend. Denn in diesem Roman spinnt der Autor den Gedanken konsequent weiter und lässt die Roboter mal eben die gesamte Menschheit ausrotten. Und da es keine Menschen mehr gibt, ist unsere Protagonistin ein Roboter, Brittle, die wir kennenlernen, während sie einsam durch die Wüste streift, die vom Planeten Erde noch übrig ist. Ich war gespannt, wie es der Autor schaffen würde, einen Roboter als Figur greifbar zu machen und war überrascht, wie gut das tatsächlich funktioniert. Denn auch wenn eine künstlich erschaffene Intelligenz in Brittles Kopf arbeitet, so wurde diese einst sozusagen als Ebenbild des Menschen erschaffen, bis seine Schöpfung sich selbstständig gemacht hat. Wie es dazu kommt, wird plausibel - regelrecht evolutionsbioligisch - erläutert. Intelligenz will leben und wer dem anderen überlegen ist, bleibt am leben. Und so musste ich feststellen, dass die Roboter in Cargills Roman zwar maschinelle Funktionen, aber eben auch ein menschliches Bewusstsein haben, für das Hoffnung, Tod, sogar Zuneigung und Freundschaft reelle Werte sind. Das bietet Nährboden für diverse philosophische, teils religiöse Überlegungen, sodass dieser Roman vor allem eins ist: überraschend tiefgründig und nachdenklich stimmend. Damit macht der Inhalt dem Titel alle Ehre. „Robo Sapiens“ ist tatsächlich eine verdammt menschliche Spezies. Da darf man auch mal den Hut ziehen davor, dass die Übersetzung bzw. der Verlag im Deutschen einen überaus passenden Titel gefunden hat. Auch wenn das Original „Sea of Rust“ den Kern der Geschichte ebenfalls ganz hervorragend trifft, nur eben nicht ganz so offensichtlich. Was bleibt nun noch zu sagen über dieses Buch? Vielleicht, dass es nicht immer so leicht ist, den Gedanken der KI zu folgen, wo es doch in vielen anderen Momenten nicht schwer fällt. Oder dass die Kampfszenen dann doch etwas drüber und zu sehr „Blockbuster“ sind. Das Lesevergnügen wird dadurch nicht geschmälert, im Gegenteil hat es mich von der ersten Seite an fasziniert. Fazit: Interessante, aktuelle Thematik in die (überaus düstere) Zukunft gedacht. Wer dieses Buch liest, kommt automatisch ins philosophieren. Das finde ich gut und darum gibt es 4/5 Sterne.
Robo sapiens
Roman
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Buch (Taschenbuch)
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Beschreibung
In der Zukunft ist die Welt eine andere geworden: Seit dem großen Aufstand der Maschinen gibt es keine Menschen mehr. Nach den Roboterkriegen wird der Planet von zwei gewaltigen künstlichen Intelligenzen beherrscht, die das Bewusstsein von Abermillionen Computern und Robotern in sich vereinen. Doch einige wenige Roboter weigern sich, im Universalbewusstsein der KIs aufzugehen, und sie schweben in tödlicher Gefahr. Einer dieser Roboter ist Brittle, der einsam und rastlos durch die Wüste streift, die früher der Nordosten der USA war. Dies ist Brittles Geschichte ...
»Der Roman steckt voller melancholischer, herrlich sarkastischer Rückblicke auf die letzten Tage der Menschheit…. Ein Pageturner mit Anspruch. Eine Freude.«
C. Robert Cargill ist Romanautor, Drehbuchautor und Filmkritiker, der viele Jahre unter dem Pseudonym Massawyrm für Ain’t It Cool News schrieb. Er lebt mit seiner Frau in Austin, Texas.
Produktdetails
Einband | Taschenbuch |
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Seitenzahl | 416 |
Erscheinungsdatum | 13.05.2019 |
Sprache | Deutsch |
ISBN | 978-3-453-32006-2 |
Verlag | Heyne |
Maße (L/B/H) | 20,8/13,7/4,1 cm |
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Gewicht | 560 g |
Originaltitel | Sea of Rust |
Übersetzer | Jürgen Langowski |
Verkaufsrang | 102250 |