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Klare Leseempfehlung
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Viel zu lange lag das Buch ungelesen auf meinem Nachttisch. Das Thema interessierte mich so überhaupt nicht, aber da ich ein glühender Edgar-Rai-Fan bin, habe ich mir natürlich auch dieses Buch bei seiner Buchpremiere gekauft. Und wie immer wurde ich auch nicht enttäuscht. Am Anfang des Buches war ich ob der vielen Personen u... Viel zu lange lag das Buch ungelesen auf meinem Nachttisch. Das Thema interessierte mich so überhaupt nicht, aber da ich ein glühender Edgar-Rai-Fan bin, habe ich mir natürlich auch dieses Buch bei seiner Buchpremiere gekauft. Und wie immer wurde ich auch nicht enttäuscht. Am Anfang des Buches war ich ob der vielen Personen und Namen etwas überfordert. Es hat etwas Zeit gekostet, mich reinzudenken, da ich weder mit den Protagonisten noch den Geschehnissen in der Filmindustrie der 20er Jahre des 20sten Jahrhunderts vertraut war. Aber die Geschichte hat mich von Anfang an in ihren Bann gezogen. Rai ist so geschickt mit seiner Sprache und seinen Beschreibungen, dass man sich fühlt, als wäre man mittendrin. Als würde man mit im Zuschauerraum sitzen und Marlene beim Tanzen und Singen zuschauen. Als würde man den Zigarrenrauch riechen und die Motoren der Autos hören. Besonders die Filmdrehszenen konnte ich mir gut vorstellen - mal sehen, ob ich irgendwo diesen Film zu sehen bekommen kann. Ganz geschickt wurden auch die Probleme der Protagonisten untereinander gelöst. Dieser Roman ist gespickt mit guten Ideen. Die ganze Zeit habe ich mich gefragt, was davon Realität und was Fiktion ist. Dies überlässt der Autor übrigens bis zum Schluss dem Leser und klärt es nicht auf. Was aber echt ist, sind die Zeitungsausschnitte zu Beginn jedes Kapitels. Dieses Mittel fand ich gut gewählt, um dem Leser die Umstände, die herrschten, näherzubringen. Mich hat dieses Buch sehr gut unterhalten und ich freue mich, dass ich wieder was Neues dazu gelernt habe. Von mir gibt es eine ganz klare Leseempfehlung.
Im Licht der Zeit
Roman
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Buch (gebundene Ausgabe)
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Beschreibung
»Niemand im Raum hätte sagen können, ob ihre Laszivität nur gespielt war, ob Marlene sie angedreht hatte wie einen Lichtschalter, oder ob sie Sternberg tatsächlich im nächsten Moment küssen würde. Nicht einmal sie selbst wusste es. Vollmöller und Pommer hielten den Atem an.«
Frühjahr 1929: Alle Welt redet nur noch vom Tonfilm, der in Amerika längst die Kino-Paläste erobert hat. Deutschland aber droht den Anschluss zu verlieren. Nun soll die mächtige Ufa das Land zurück an die Spitze führen, koste es, was es wolle. Ein halbes Jahr später hat der geniale Karl Vollmöller fast alles beisammen: das modernste Tonfilmstudio, einen grandiosen Stoff, den gefeierten Oscar-Preisträger Emil Jannings, der soeben glorreich aus den Vereinigten Staaten zurückgekehrt ist, und den perfekten Regisseur. »Der blaue Engel« wird nicht einfach nur ein Tonfilm sein, er wird ein neues Zeitalter einläuten, davon ist Vollmöller überzeugt. Nur die Hauptdarstellerin fehlt noch. Wer soll die abgründige Figur der Rosa Fröhlich verkörpern, die den biederen Professor ins Unglück stürzt? Etwa Marlene Dietrich? Als Revuegirl ist sie eine Klasse für sich, sie bietet Leichtigkeit, Unterhaltung, zeigt nackte Haut. Aber sie besitzt keinerlei schauspielerisches Talent!
»Im Licht der Zeit« ist der Roman einer kurzen, rauschhaften Epoche, er ist die Geschichte des »Blauen Engels«, der alle Beteiligten zu legendären Figuren des deutschen Films gemacht hat: Edgar Rai erzählt diese Geschichte mit einer beispiellosen Wucht, Originalität und Bildhaftigkeit.
Zitate zu Anfang vieler Kapitel spiegeln Politik und Zeitgeschehen aus den Zwanzigerjahren in Berlin
»Edgar Rais Roman ist das lesenswerte Buch der Krise, künstlerisch und politisch.«
Edgar Rai, geboren 1967 in Hessen, studierte Musikwissenschaften und Anglistik. Von 2003 bis 2008 war er Dozent für Kreatives Schreiben an der FU-Berlin. Seit 2012 ist er Mitinhaber der literarischen Buchhandlung Uslar & Rai in Berlin. Mit seinem Bestseller »Nächsten Sommer« (2010) gelang ihm der Durchbruch als Autor. Außerdem erschienen »Die fetten Jahre sind vorbei« (Roman zum Film von Hans Weingartner 2004) ), »Vaterliebe« (Roman, 2008), »Salto Rückwärts« (Roman, 2010), »88 Dinge, die Sie mit Ihrem Kind gemacht haben sollten, bevor es auszieht« (Sachbuch zus. mit Hans Rath, 2011), »Sonnenwende« (Roman, 2011), »Wenn nicht, dann jetzt« (Roman, 2012) sowie zuletzt »Die Gottespartitur« (2014) und »Halbschwergewicht« (2018). Als Autorenduo zusammen mit Hans Rath entwickelte er die Kriminalromanreihe »Bullenbrüder«, zu denen die beiden auch die Drehbücher verfasst haben. Außerdem legte Edgar Rai unter dem Pseudonym Leon Morell den Bestseller »Der sixtinische Himmel« vor. Er lebt mit seiner Frau, der Übersetzerin Amelie Thoma, und den gemeinsamen Kindern in Berlin.
Produktdetails
Einband | gebundene Ausgabe |
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Seitenzahl | 512 |
Erscheinungsdatum | 05.08.2019 |
Sprache | Deutsch |
ISBN | 978-3-492-05886-5 |
Verlag | Piper |
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Maße (L/B/H) | 21,5/14,1/4,7 cm |
Gewicht | 620 g |
Auflage | 3. Auflage |
Verkaufsrang | 126121 |