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Tolle Wiederentdeckung!
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Vielen Dank an den Klett-Cotta Verlag, der dieses Buch wieder zum Leben erweckt hat. Da Buch hat mich unglaublich gefesselt. Intensiv und ganz nah am Leben der kleinen und gescheiterten Leute. Anfang der 1930er-Jahre war die Not groß und die soziale Fürsorge klein. Die Armut und den Versuch, sich damit zu arrangieren, oder da... Vielen Dank an den Klett-Cotta Verlag, der dieses Buch wieder zum Leben erweckt hat. Da Buch hat mich unglaublich gefesselt. Intensiv und ganz nah am Leben der kleinen und gescheiterten Leute. Anfang der 1930er-Jahre war die Not groß und die soziale Fürsorge klein. Die Armut und den Versuch, sich damit zu arrangieren, oder das Elend irgendwie zu beenden, fängt der Autor in diesem Roman einfach brillant ein. Selten hat ein Titel den Inhalt so passend getroffen: "Menschen neben dem Leben". Grissmann meint, über den Dingen zu stehen, blickt verächtlich auf Fundholz und Tönnchen, obwohl er auf sie angewiesen ist. Alle Figuren kämpfen verzweifelt um ein bisschen Würde und ein wenig Glück. Dennoch endet wie zu erwarten dieser Zustand in einer Katastrophe. Der Ende passt hervorragend zur ganzen Geschichte. Absolut lohnenswert!
Menschen neben dem Leben
Roman
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Buch (gebundene Ausgabe)
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Beschreibung
»Eine wahnsinnig packende Wiederentdeckung.« Hildegard Elisabeth Keller, SRF
Nach der spektakulären literarischen Wiederentdeckung von »Der Reisende« erscheint nun auch der erste Roman von Ulrich Alexander Boschwitz zum ersten Mal auf Deutsch. Im Berlin der Zwanzigerjahre porträtiert »Menschen neben dem Leben« jene kleinen Leute, die nach Krieg und Weltwirtschaftskrise rein gar nichts mehr zu lachen haben und dennoch nicht aufhören, das Leben zu feiern.
Leicht haben es die Protagonisten in Ulrich Alexander Boschwitz’ Debütroman nicht. Sie sind die wahren Verlierer der Wirtschaftskrise: Kriegsheimkehrer, Bettler, Prostituierte, Verrückte. Doch abends zieht es sie alle in den Fröhlichen Waidmann. Die einen zum Trinken, die anderen zu Musik und Tanz. Sie treibt die Sehnsucht nach ein paar sorglosen Stunden, bevor sich der graue Alltag am nächsten Morgen wieder erhebt. Doch dann tanzt die Frau des blinden Sonnenbergs mit einem Mal mit Grissmann, der sich im Waidmann eine Frau angeln will und den Jähzorn des gehörnten Ehemanns unterschätzt. Und so nimmt das Verhängnis im Fröhlichen Waidmann seinen Lauf, bis sich neue Liebschaften gefunden haben, genügend Bier und Pfefferminzschnaps ausgeschenkt wurde und der nächste Morgen graut. Wie durch ein Brennglas seziert der zu diesem Zeitpunkt gerade mal zweiundzwanzigjährige Autor das Berliner Lumpenproletariat der Zwischenkriegsjahre.
Ulrich Alexander Boschwitz, Autor des Erfolgsromans »Der Reisende«, emigrierte 1935 gemeinsam mit seiner Mutter zunächst nach Skandinavien, wo sein erster Roman, »Menschen neben dem Leben«, erschien. Der Erfolg ermöglichte ihm ein Studium an der Pariser Sorbonne. Kurz vor Kriegsbeginn wurde Boschwitz in England trotz seines jüdischen Hintergrunds als »enemy alien« interniert und nach Australien gebracht, wo er bis 1942 in einem Camp lebte. Auf der Rückreise wurde sein Schiff von einem deutschen U-Boot torpediert und ging unter. Boschwitz starb im Alter von 27 Jahren, sein letztes Manuskript sank wohl mit ihm.
Produktdetails
Einband | gebundene Ausgabe |
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Herausgeber | Peter Graf |
Seitenzahl | 303 |
Erscheinungsdatum | 21.09.2019 |
Sprache | Deutsch |
ISBN | 978-3-608-96409-7 |
Verlag | Klett Cotta |
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Maße (L/B/H) | 19,5/12,9/2,5 cm |
Gewicht | 340 g |
Auflage | 1. Auflage |
Verkaufsrang | 92552 |