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Insgesamt überzeugend
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Vorweg: Erst war ich das skeptisch als ich anfing das Buch zu lesen - eine schwarze Heldin und ihr Bruder heißt „Atticus Finch“. Nun ja „To kill a Mockingbird“ gehört heute zum Lesekanon der meisten weiterführenden Schulen, so dass ich mich innerlich schon auf eine „Black Lives matter Schulstunde in Space“ anstatt einen unterhal... Vorweg: Erst war ich das skeptisch als ich anfing das Buch zu lesen - eine schwarze Heldin und ihr Bruder heißt „Atticus Finch“. Nun ja „To kill a Mockingbird“ gehört heute zum Lesekanon der meisten weiterführenden Schulen, so dass ich mich innerlich schon auf eine „Black Lives matter Schulstunde in Space“ anstatt einen unterhaltsamen Sci-Fi Roman vorbereitete. Nicht, dass ich „To kill a Mockingbird“ nicht gut oder das Thema nicht wichtig finde, aber es nicht dass was ich lesen will, wenn ich einen Sci-Fi Roman kaufe. Wie dem auch sei, Gott sei Dank lang ich da falsch. Das Buch macht einfach nur Spaß. Vermutlich hat der Autor den Namen nur als Homage an den Roman oder den Charakter gewählt – wer weiß… Nun also zum Roman: In dem Buch gibt es drei Hauptfiguren, durch welche wir die Story erleben: Im Jahre 2720: Atticus Finch Harper: 45 Jahre alt, Londoner Polizist, Halbbruder von Jazmin und Sohn von Duncan Harper. Er wird gezwungen seinen Vater über die „USS London“ (das Raumschiff) zu interviewen. Mit seinem super-reicher Vater, Duncan Harper, kommt er nicht aus. Duncan selbst erscheint wie eine Mischung aus Stephen Hawking und Elon Musk der in Balmoral Castle lebt. Er hat „Mutter“ die KI (künstliche Intelligenz) des Raumschiffes entwickelt. Im Jahre 2727: Jazmin Harper: 32, britische Ärztin auf der „USS London“, die, nachdem sie aus dem Kälteschlaf aufgewacht ist, langsam bemerkt, dass die Besatzung sich merkwürdig verhalten. Denis Jagberg: Ende 30, deutscher Techniker und Witwer, der den Verdacht hegt, dass das Schiff älter ist, als es vorgibt zu sein. Negatives: - Zum Teil eine etwas vulgäre Kommunikation, relativ viel Umgangssprache und mehr Sex als man es aus typischen, amerikanischen Sci-Fi Romanen kennt. Das kann man natürlich auch als positiv sehen, aber ich persönlich musste mich erst daran gewöhnen. - Man merkt recht schnell, dass die Protagonisten länger als sieben Jahre geschlafen haben oder etwas anderes, seltsames passiert sein muss, aber mit sieben Jahren kommt man nicht hin. Dennoch vertrauen sie „Mutter“ extrem lange und lassen sich Zeit der Sache auf den Grund zu gehen. - Ab und an zu viel Aktion und zu wenig innerer Monolog und Vertiefung der Story (z.T. Wie ein wie ein „Jump and Run Spiel“: Rennen, springen, jemand stirbt, weiter rennen, springen, festhalten, schießen, etc.). Für mich langweilig. Aber das ist wohl Geschmacksache. - Der komplette Geschichtsstrang von 2720 war eigentlich überflüssig. - Einige unbeantwortete Fragen: Z.B. warum konnte Chole sich nicht an Sue Jagberg erinnern? Und warum hat Jazmin nicht nach Videoaufzeichnungen des Gespräches an sich gesucht? Und warum die weißen Haare? Positives: - Niemand ist vor Wahnsinn und Tod sicher. - Ziemlich gute Charaktere. - Während des Lesens stellen sich viele Fragen: Was ist Realität und was ist Kälteschlaftraum? Wie lange sind sie unterwegs? Wie oft waren sie schon wach? Was ist Mutters Auftrag? Etc. - Gutes Ende. Es klärt fast alle Fragen. Einige Sachen konnte man sich denken, andre kamen völlig überraschend. - Unterhaltsam. - Lässt sich gut lesen. Ich hatte es in zwei Tagen durch. Insgesamt ist es das erste Sci-Fi Buch, dass ich von einem deutschen Autor gelesen habe und ich habe erst zwei Wochen darüber nachgedacht, ob ich das Buch überhaupt kaufen soll, da ich von deutschen Autoren (mit wenigen Ausnahmen) nicht begeistert bin. Nun kann ich aber einen neuen Namen auf diese doch eher überschauliche Liste setzten. Das Buch ist gut und ich kann es jedem weiterempfehlen!
Exodus 2727 - Die letzte Arche
Roman
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Buch (Taschenbuch)
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Beschreibung
Die USS London ist ein interstellares Siedlungsschiff auf dem Weg zu einer neuen Welt. Die Reisezeit beträgt 109 Jahre, das Ziel liegt 50 Lichtjahre entfernt. Die Fracht: drei Millionen menschliche Embryos und sieben Millionen Tiere. Die Besatzung besteht aus 490 Personen, die sich im Kälteschlaf abwechseln.
Alles läuft nach Plan. Bis der Ärztin Jazmin Harper auffällt, dass immer mehr Besatzungsmitglieder psychische Probleme bekommen. Gleichzeitig findet der Ingenieur Denis Jagberg Anzeichen, dass das Schiff deutlich älter ist als gedacht. Beiden ist schnell klar, dass irgendetwas nicht stimmt – doch bevor sie der Sache auf den Grund gehen können, kommt es zur Katastrophe.
stilistisch überzeugend, originell und durchweg spannend
Thariot hat eine Schwäche für spannende Geschichten. Bereits als Fünfzehnjähriger begann er mit dem Schreiben, vor allem Kurzgeschichten, bis er dann in 2009 die Arbeit an seinem ersten Buch in Angriff nahm. Mittlerweile hat er über dreißig Science-Fiction-Romane veröffentlicht. Er lebt mit seiner Familie und seinem Dackel auf Malta.
Produktdetails
Einband | Taschenbuch |
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Seitenzahl | 448 |
Erscheinungsdatum | 11.12.2019 |
Sprache | Deutsch |
ISBN | 978-3-596-70447-7 |
Verlag | Fischer Tor |
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Maße (L/B/H) | 21,3/13,4/3,8 cm |
Gewicht | 482 g |
Auflage | 2. Auflage |
Verkaufsrang | 35771 |