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Wiener Flair im historischem Krimi-Gewand
- Bewertet: Format: eBook (ePUB)
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Juli 1921. Wien schmilzt unter einer Hitzewelle dahin, während sich Kriminalinspektor August Emmerich wie gewohnt daneben benimmt. Als Konsequenz wird er zur Besserung in eine Kadettenschule gebracht, wodurch Winter erstmals allein ermitteln muss. „Das schwarze Band“ ist der vierte Teil der Krimi-Reihe um August Emmerich, der... Juli 1921. Wien schmilzt unter einer Hitzewelle dahin, während sich Kriminalinspektor August Emmerich wie gewohnt daneben benimmt. Als Konsequenz wird er zur Besserung in eine Kadettenschule gebracht, wodurch Winter erstmals allein ermitteln muss. „Das schwarze Band“ ist der vierte Teil der Krimi-Reihe um August Emmerich, der in Wien nach dem Ersten Weltkrieg als Kriminalinspektor seinen Lebensunterhalt verdient. An der August-Emmerich-Reihe von Alex Beer habe ich mittlerweile einen Narren gefressen. Die ersten beiden Fälle haben mir gut gefallen, ab dem dritten Fall sind sie sogar zum heimlichen Highlight geworden. Wieder hat Alex Beer ihrem August Emmerich alle Ehre gemacht. Zuerst hatte ich befürchtet, dass es langweilig wird, weil die Reihe schon einige Bände zählt und sie Emmerichs Assistenten Ferdinand Winter allein ermitteln lässt. Diese neue Dynamik hat dem Fall gewiss nicht geschadet, und den Mördern wurde das Fürchten gelehrt. Emmerich und Winter ermitteln anfangs im Fall von zwei ermordeten Tänzerinnen. Im gemeinsamen Wohnraum der Damen hat sich ein grausliches Blutbad ergeben. Es kann sich keiner erklären, wer es angerichtet hat. Währenddessen leistet sich Emmerich einen gewohnten Fauxpas, der diesmal Konsequenzen hat. Er wird in eine Kadettenschule interniert, wo er mit anderen polizeilichen Flegeln Manieren lernen soll. Emmerich und Winter nehmen - jeder für sich - mitunter chaotische Züge an, die auf mich authentisch wirken. Ich schmunzle, wenn der Kriminalinspektor mit trockenem Wiener Schmäh hausieren geht, sich in Aufregung steigert und gleichzeitig die Coolness der Älteren bewahrt. Ferdinand Winter hat es als Jungspund schwer. Dabei kommt ihm zugute, dass er aus adeligem Hause stammt, und er somit einen gehobenen Umgangston pflegt. Damit ist er das Pendant zu seinem flegelhaften Vorgesetzten, den als Kriegsveteran nicht mehr viel schrecken kann. Amüsant-chaotisch waren die feinen Zufälle, die auf mich lebendig wirken und unterhaltsam zu lesen sind. Zum Beispiel versuchen Emmerich und Winter, sich gegenseitig zu erreichen, was im Jahr 1921 - telefonisch - nicht immer so einfach ist. Winter hat sich definitiv tapfer geschlagen und sich dabei ganz an Emmerichs Rat gehalten. Der riet ihm, das Gegenteil von dem zutun, was er denkt. Dieses Verhalten hat Winter nicht nur auf die Erfolgsspur, sondern auch in die Bredouille gebracht. Die Ermittlungen und der Fall selbst sind facettenreich geschildert und gelungen erzählt. Die Spannung bleibt von Anfang bis Ende erhalten, wobei der polizeilichen Arbeit neben kriminalistischem Scharfsinn der Zufall zu Hilfe eilt. Trotzdem empfand ich es wie aus dem Leben gegriffen, weil es insgesamt ein rundes Bild ergibt. Bemerkenswert ist der Wiener Schmäh, der sich glanzvoll durch die gesamte Reihe zieht. Alex Beer schafft damit ein authentisches Bild der Wiener Kriminalisten, sie zeigt Liebe zum sprachlichen und historischem Detail, und lässt die Stadt und ihren düsteren Flair der 1920er-Jahre auferstehen. Wien selbst ist vielschichtig und historisch umsichtig dargestellt. Als Ortskundige wurde ich mitten in die Stadt versetzt, die dank der gewählten Schauplätze im Roman Wiedererkennungswert besitzt. Alex Beer fängt die Atmosphäre von Wien in vielen Facetten ein. Sie streift durch Straßen und Gassen, verweist auf gegenwärtige Einzelheiten, die damals bereits zum Ambiente beitrugen, arbeitet den aufkeimenden politischen Frust der 1920er-Jahre auf, und regt gleichzeitig die Lachmuskeln an, weil sich die gegenwärtige Kultur in der damaligen Attitüde spiegelt. „Das schwarze Band“ ist eine brillante Fortsetzung einer genialen historischen Krimi-Reihe, die unterhaltsam, fesselnd und zeitgeschichtlich interessant zu lesen ist. Ich hoffe auf einen fünften Fall! Die Reihe um August Emmerich: 1) Der zweite Reiter 2) Die rote Frau 3) Der dunkle Bote 4) Das schwarze Band
Das schwarze Band
Ein Fall für August Emmerich - Kriminalroman
Die Kriminalinspektor-Emmerich-Reihe Band 4
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Buch (gebundene Ausgabe)
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Beschreibung
Ein eigenwilliger Ermittler, eine tödliche Intrige und eine ganze Republik am Rande des Abgrunds ...
Wien im Juli 1921: Die Stadt ächzt unter einer Hitzewelle, Wasser wird rationiert, und der Asphalt schmilzt. Kriminalinspektor August Emmerich macht noch ein ganz anderes Problem zu schaffen: Weil er sich wieder einmal danebenbenommen hat, wird er von den Ermittlungen an zwei ermordeten Tänzerinnen abgezogen und in einer Kadettenschule interniert. Dort soll er, gemeinsam mit anderen schwarzen Schafen aus dem Polizeidienst, bessere Umgangsformen lernen. Doch als in der Schule ebenfalls ein Mord passiert, muss Emmerich für seine Nachforschungen erneut alle Regeln brechen. Denn er sieht sich mit einer blutigen Intrige konfrontiert, die ihn bis in die höchsten politischen Kreise führt ...
Band 2: Die rote Frau
Band 3: Der dunkle Bote
Band 4: Das schwarze Band Alle Bände sind eigenständige Fälle und können unabhängig voneinander gelesen werden.
»Die österreichische Autorin Alex Beer liefert auch im vierten Teil ihrer Wien-Krimi-Reihe um Inspektor August Emmerich spannendes Kopfkino mit starkem sozialen Einschlag.«
Alex Beer, geboren in Bregenz, hat Archäologie studiert und lebt in Wien. Nach »Der zweite Reiter«, ausgezeichnet mit dem Leo-Perutz-Preis für Kriminalliteratur, »Die rote Frau«, nominiert für den Friedrich Glauser Preis 2019 und »Der dunkle Bote«, erneut ausgezeichnet mit dem Leo-Perutz-Preis sowie der MIMI 2020, erscheint mit „Das schwarze Band“, der vierte Roman um August Emmerich. Die ersten drei Bände ihrer viel gerühmten Reihe wurden zudem mit dem Österreichischen Krimipreis 2019 prämiert. Neben dem Wiener Kriminalinspektor hat Alex Beer mit Isaak Rubinstein eine weitere faszinierende Figur erschaffen, die während des Zweiten Weltkriegs in Nürnberg ermittelt. Um es mit den Worten der Jury des Leo-Perutz-Preises zu sagen: »Was Alex Beer erzählt, betrifft auch die heutige Zeit, aber wie sie erzählt, lässt die ferne Vergangenheit lebendig werden.«
Produktdetails
Einband | gebundene Ausgabe |
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Seitenzahl | 352 |
Erscheinungsdatum | 25.05.2020 |
Sprache | Deutsch |
ISBN | 978-3-8090-2720-1 |
Verlag | Limes |
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Maße (L/B/H) | 22,1/14,4/3,5 cm |
Gewicht | 518 g |
Verkaufsrang | 30234 |