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Der gläserne Schrein
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Aachen 1413. Ein Jahr nach der Heiltumsweisung steht der Stadt ein wieder großes Ereignis bevor: Die neue Chorhalle des Doms soll zur Feier des 600.Todestages Karls des Großen im Januar 1414 eingeweiht werden. Marysas Stiefvater, der Goldschmied Bardolf Goldschläger, hat den Auftrag, die Schlusssteine in der Chorhalle zu vergol... Aachen 1413. Ein Jahr nach der Heiltumsweisung steht der Stadt ein wieder großes Ereignis bevor: Die neue Chorhalle des Doms soll zur Feier des 600.Todestages Karls des Großen im Januar 1414 eingeweiht werden. Marysas Stiefvater, der Goldschmied Bardolf Goldschläger, hat den Auftrag, die Schlusssteine in der Chorhalle zu vergolden. Während der Arbeiten geschehen mysteriöse Unfälle, schnell wird Bardolf verdächtigt, der Täter zu sein. Marysa glaubt an die Unschuld ihres Stiefvaters und stellt Nachforschungen an. Mit von der Partie ist auch wieder Bruder Christophorus, der Marysa mit Rat und Tat zur Seite steht. Die mittelalterliche Atmosphäre hat mich in diesem zweiten Teil der Aachen-Trilogie schnell wieder eingefangen. Man trifft wieder auf die bekannte bunte Schar, die schon im ersten Teil für Begeisterung gesorgt hat. Es macht Spaß, neue Abenteuer und Erlebnisse mit Marysa und Christophorus zu teilen. Schmunzeln konnte ich über Jolánda mit ihrem aufbrausenden Temperament, habe mich aufgeregt über Hartwig, diesen hinterhältigen Wicht, war froh, dass Almarich immer zur richtigen Zeit am richtigen Ort war und Milo manchmal sein Plappermaul nicht halten konnte. In einigen Kapiteln kommen die Täter selbst zu Wort, aber von der Autorin so geschickt verpackt, dass kaum Rückschlüsse auf die Personen zu ziehen sind. Neben der Krimihandlung und einer großen Portion Romantik gibt es auch wieder historische Einblicke ins 15. Jahrhundert. Diesmal geht es um die schwierige Situation einer Handwerkerwitwe, die ihre Werkstatt höchstens zwei Jahre allein weiterführen durfte, bis sie erneut heiraten musste, um die Werkstatt zu erhalten. Marysa wird von mehreren Seiten genötigt, möglichst schnell wieder zuheiraten. Ob sie selbst das überhaupt möchte, steht dabei nicht zur Debatte. Wie auch im ersten Teil gibt es auch in diesem Buch historische Nachbemerkungen, ein Glossar sowie eine Karte von Aachen und ein Rezept zum Nachkochen. Ein rundum gelungener Roman, ich freue mich auf den dritten Teil.