Schon der Umfang - eine Doppel-CD - läßt Großes erwarten. Und wenn ein Musiker eine Bilanz der letzten dreißig Jahre zieht, ist das schon etwas Außergewöhnliches. Der norwegische Saxophonist Jan Garbarek erweist sich mit Rites als einer der komplettesten Musikerpersönlichkeiten des Jazz, ja sogar der Weltmusik. Von den Wurzeln der Folklore seiner skandinavischen Heimat zu den Musiken der Welt hat Garbarek seinen Globalisierungsprozeß in den letzten drei Jahrzehnten vollzogen. Indische, arabische, skandinavische, amerikanische und georgische Elemente fließen hier ein. Garbareks Begleiter der letzten Jahre sorgen für Kontinuität: Keyboarder Rainer Brüninghaus mit Minimalismen und Klangfarben, Eberhard Weber mit seinem einzigartigen singenden Baß und die Perkussionistin Marilyn Mazur. Kompositionen für Kinderchor sowie der georgische Original-Gesang von Jansug Khakhidze, begleitet vom Tiflis Symphonieorchester, bilden die stimmungsvollen Höhepunkte, die sich von den ungewohnt zahlreichen kraftvoll pulsierenden Passagen dieser beiden CDs abheben. Jan Garbarek gelingt damit eine beeindruckende Zwischenbilanz seines musikalischen Schaffens. (Quelle/Copyright: G+J Entertainment Media)