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Ein wesentlicher Teil Geschichte
- Bewertet: Buch (gebundene Ausgabe)
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Wenn das außenpolitische Gewerbe so etwas wie Weltstars haben sollte, dann ist Henry Kissinger gewiss einer davon. Heute reichen ihm zwei, drei in ein Mikrophon gebrummte analytische Sätze, um globale Aufmerksamkeit zu erregen. Daneben schreibt Doktor Kissinger gelegentlich Bücher. Das vorerst letzte des 88-Jährigen zieht e... Wenn das außenpolitische Gewerbe so etwas wie Weltstars haben sollte, dann ist Henry Kissinger gewiss einer davon. Heute reichen ihm zwei, drei in ein Mikrophon gebrummte analytische Sätze, um globale Aufmerksamkeit zu erregen. Daneben schreibt Doktor Kissinger gelegentlich Bücher. Das vorerst letzte des 88-Jährigen zieht eine Bilanz seiner wohl positivsten Stunde als Weltpolitiker. Der Band trägt den schlichten Titel China und dreht sich um die federführend von ihm eingeleiteten Initiativen zwischen den USA und der Volksrepublik, die vor 40 Jahren mit einem Geheimtreffen des damaligen Nationalen Sicherheitsberaters Präsident Richard Nixons mit dem chinesischen Ministerpräsidenten Zhou Enlai in Peking höchst inoffiziell begannen. Der 9. Juli 1971 dient Kissinger allerdings nur als Ausgangspunkt für eine breite historische und ideologische Reflexion über das neue alte Reich der Mitte. Kissinger, der Historiker, beginnt seine Analyse mit der Entstehung Chinas vor 4000 Jahren und hält gleich zu Beginn fest, dass es zwischen den USA und China eine bedeutende Gemeinsamkeit gibt, die zugleich der wichtigste Unterschied zwischen den Großmächten ist: "Beide Gesellschaften vertreten die Auffassung, dass sie für einzigartige Werte stehen. Der amerikanische Exzeptionalismus ist missionarisch. Er steht für die Ansicht, das die Vereinigten Staaten die Pflicht haben, ihre Werte auf der ganzen Welt zu verbreiten. Der chinesische Exzeptionalismus ist kulturell. China missioniert nicht; es ist Erbe der Tradition des Reiches der Mitte, das alle anderen Staaten als tributpflichtige Vasallen betrachtete." Voll Bewunderung schreibt der einstige Machtpolitiker über Dynastien, die es nicht nur geschafft haben, das Reich zusammenzuhalten, sondern sogar dessen Bedeutung und Fläche zu mehren. In vermeintlich aussichtslosen Situationen hätten es die militärisch oft heillos unterlegenen Chinesen geschafft, die Oberhand zu behalten oder wenigstens ein Patt herbeizuführen. Diese strategische Disposition überdauerte blutigste Rebellionen gegen die letzten Kaiser und die Besetzung durch imperialistische Mächte (Großbritannien, Russland, Japan, Deutschland). An diese Tradition knüpften die Kommunisten an, als sie sich anschickten, ab den 1930er-Jahren die Macht in China zu übernehmen, zu konsolidieren und die territoriale Integrität des Reiches wieder herzustellen.
China
Zwischen Tradition und Herausforderung
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Buch (Taschenbuch)
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Beschreibung
Henry Kissingers besonderen Kenntnisse und exklusiven Kontakte bilden den Hintergrund einer scharfsinnigen Betrachtung, wie Chinas Zukunft aussehen wird und welche Konsequenzen sich daraus für die internationalen Beziehungen ergeben.
Als US-Außenminister wirkte Henry Kissinger vor vier Jahrzehnten entscheidend an der Öffnung Chinas mit. Wie kaum ein Zweiter im Westen kennt er China, seine Geschichte und seine Politik von Mao bis heute. Hier legt er die Summe seiner Gedanken und Erfahrungen mit dem »Reich der Mitte« vor. Er beschreibt das konfuzianisch geprägte Selbstverständnis und die globale Strategie des bevölkerungsreichsten Landes der Erde, seine schrittweise Entwicklung von den Anfängen der frühen Großdynastien, die sich bewusst abschotteten, über die ersten kolonialistisch geprägten Kontakte mit der Außenwelt und die maoistische Revolution bis zum heutigen Aufschwung zur Supermacht.»Die Ikone der amerikanischen Außenpolitik erzählt und analysiert flüssig und mit einzigartigen Insider-Kenntnissen die Geschichte der alten und neuen Weltmacht.«
Produktdetails
Einband | Taschenbuch |
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Seitenzahl | 605 |
Erscheinungsdatum | 22.10.2012 |
Sprache | Deutsch |
ISBN | 978-3-570-55191-2 |
Verlag | Pantheon |
Maße (L/B/H) | 21,6/13,6/5,1 cm |
Gewicht | 784 g |
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Originaltitel | On China |
Abbildungen | mit zahlreichen schwarzweissen Fotos auf Taf., Kt. |
Auflage | 2. Auflage |
Übersetzer | Helmut Dierlamm, Oliver Grasmück, Norbert Juraschitz, Helmut Ettinger, Michael Müller |
Verkaufsrang | 108390 |