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Grusel-Snack
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Als sich Dean Evers ein Baseball-Spiel im Fernsehen ansieht staunt er nicht schlecht. Er sieht auf den Zuschauerrängen einen Mann, der ist bereits seit Jahren tot! "Ein Gesicht in der Menge" ist eine gruselige Kurzgeschichte aus der Feder von Horrormeister Stephen King. Obwohl das kurze Werk zu den bescheidenen seiner Art zäh... Als sich Dean Evers ein Baseball-Spiel im Fernsehen ansieht staunt er nicht schlecht. Er sieht auf den Zuschauerrängen einen Mann, der ist bereits seit Jahren tot! "Ein Gesicht in der Menge" ist eine gruselige Kurzgeschichte aus der Feder von Horrormeister Stephen King. Obwohl das kurze Werk zu den bescheidenen seiner Art zählt, bietet es gewohnte Schaueratmosphäre und ist für zwischendurch ganz nett. Der Witwer Dean Evers ist nach dem Tod seiner Frau nach Florida gezogen, wo er seinen Lebensabend verbringt. Trotz der angenehmen Temperaturen geht es ihm gar nicht gut. Er vermisst seine Frau und hat es sich angewöhnt seine Einsamkeit im Alkohol zu ertränken und mit Tabletten zu betäuben. Mangelnde Lebensfreude hin oder her, nach wie vor schaut er sich leidenschaftlich gerne Baseballspiele im Fernsehen an. So auch an diesem Abend als er plötzlich den Zahnarzt seiner Kindheit im Publikum entdeckt. Egal wie er es dreht und wendet, dieser Mann kann nicht sein Zahnarzt sein, denn der Mann war damals schon alt! Dean schiebt es auf den Alkohol, doch beim nächsten Spiel tauchen weitere Bekannte in den Zuschauerrängen auf. Nun kriegt er es mit der Angst zutun, und ist sich sicher, dass es alkoholbedingte Halluzinationen sind. Bis er eines Abends seine tote Frau unter den Zuschauern sieht und sein Handy ringt ... Dieses kleine Büchlein ist schon sehr kurz geraten, was für mich der größte Makel daran ist. Wenn man bedenkt, für welchen Preis es über den Ladentisch geht, dann handelt es sich um eine ziemlich teure Angelegenheit. Nichtsdestotrotz zeigt Stephen King erneut, dass er gute Kurzgeschichten schreibt. Ein um das andere Mal erstaunt er mich, indem er mir seine lebendigen Figuren näher bringt. Dean Evers hat auf den wenigen Seiten kaum Raum, trotzdem bekommt man sofort ein Gefühl für ihn und sieht ihn, wie er da auf dem Sofa vor seinem Fernseher sitzt. Gruselig ist es allein, weil das Mysteriöse in den Alltag drängt. Reichen ein paar Bierchen zu viel, um in der Menge die Toten sitzen zu sehen? Oder ist doch etwas Übernatürliches schuld daran? Insgesamt mochte ich diesen Grusel-Snack ganz gern, weil er zwischendrin gut zu lesen ist. Es mangelt am Umfang, denn etliche Seiten mehr hätten Dean Evers Schicksal sicher nicht geschadet. Gewohnte Eloquenz trifft auf annehmbares Grauen, wird aber auf viel zu wenig Raum umgesetzt.
Ein Gesicht in der Menge
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Buch (gebundene Ausgabe)
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8,00€
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Beschreibung
Nach dem Tod seiner Frau ist Dean Evers ist nach Florida gezogen. Eines Abends, als er mal wieder trinkend Baseball schaut, sieht er im Publikum seinen alten Zahnarzt. Der Mann ist seit Jahren tot. Eine Halluzination? Dean gießt sich vorsichtshalber nach. Weitere Bekannte tauchen auf dem Bildschirm auf, alles Menschen, denen Dean irgendwann im Leben übel mitgespielt hat. Auch seine tote Frau ist dabei, die ihm gleich noch per Handy erklärt, was für eine Hölle ihre Ehe war. Und dann sieht Dean ein Gesicht, das ihn zu einem verzweifelten Schritt treibt …
Stewart O’Nan wurde 1961 in Pittsburgh/Pennsylvania geboren und wuchs in Boston auf. Bevor er Schriftsteller wurde, arbeitete er als Flugzeugingenieur und studierte an der Cornell University Literaturwissenschaft. Für seinen Erstlingsroman «Engel im Schnee» erhielt er 1993 den William-Faulkner-Preis. Er veröffentlichte zahlreiche von der Kritik gefeierte Romane, darunter «Emily, allein» und «Die Chance», und eroberte sich eine große Leserschaft. Stewart O'Nan lebt in Pittsburgh. .
Thomas Gunkel, 1956 in Treysa geboren, arbeitete mehrere Jahre als Erzieher. Nach seinem Studium der Germanistik und Geografie in Marburg begann er, englischsprachige literarische Werke ins Deutsche zu übertragen. Zu den von ihm übersetzten Autoren gehören u.a. Larry Brown, John Cheever, Stewart O’Nan, William Trevor und Richard Yates. Thomas Gunkel lebt und arbeitet in Gilserberg (Hessen).
Produktdetails
Einband | gebundene Ausgabe |
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Seitenzahl | 64 |
Erscheinungsdatum | 01.11.2013 |
Sprache | Deutsch |
ISBN | 978-3-499-22794-3 |
Verlag | Rowohlt Taschenbuch |
Maße (L/B/H) | 19,4/12,8/1,5 cm |
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Gewicht | 131 g |
Originaltitel | A Face in the Crowd |
Auflage | 1. Auflage |
Übersetzer | Thomas Gunkel |
Verkaufsrang | 19345 |