"Er kämpft bis zum letzten Mann oder bis zum letzten Atemzug!"
André Pingel, Thalia-Buchhandlung Bremen
Mike Banning ist Geheimdienst-Agent in den USA. Als er an einem folgenschweren Abend mit dem Präsidenten und der First Lady unterwegs ist, kommt es zu einem Unfall und Banning muss sich schnell entscheiden, ob er das Leben des Präsidenten oder das Leben der First Lady rettet. Er trifft seine Wahl und auch wenn er beim Präsidenten dadurch in Ungnade fällt, weil er das Leben der First Lady opfert, wird ihm von allen anderen bestätigt, dass er richtig gehandelt hat. Sein Weg führt trotzdem vom aktiven Dienst erst einmal hinter einen Schreibtisch. Doch als eine Gruppe von Terroristen es schafft, in das weiße Haus einzudringen, sieht Benning seine Chance gekommen…
Wenn man schon mal Zeit hat, stellt sich die Frage, womit man sie verbringt. In diesem Fall waren es zwei Stunden, die in einen herrlichen „Krach-Bumm-Peng“-Film namens „Olympus Has Fallen – Welt in Gefahr“ investiert wurden. Fette Action, fette One-Man-Show und ja, auch richtig fetter Pathos! Wer auf die typische Selbstbeweihräucherung der Amerikaner keinen Bock hat, der sollte einen großen Bogen um diesen Film machen. Wer das Ganze ausblenden kann, lehnt sich zurück, schickt sein Gehirn in den verdienten Urlaub und lässt sich einfach nur noch unterhalten.
Regisseur Antoine Fuqua war auch vor „Olympus Has Fallen“ nicht untätig und hat mit „The Replacement Killers“, „Training Day“ und „Shooter“ schon ein paar geile Streifen auf die Filmwelt losgelassen. „King Arthur“ war in meinen Augen leider ein kleiner Rohrkrepierer, aber da kann man bei der restlichen Filmbilanz auch gerne mal ein Auge zudrücken.
Was Fuqua nun inszeniert hat, hat man zwar schon öfter gesehen, aber wie heißt es doch so schön? Never change a winning Team! Also bleibt man beim Altbewährten: Terroristen kommen und einer der Guten ist richtig heftig unterwegs und macht sie platt. In diesem Fall darf Gerard Butler vor sich hin plätten und tut dies auch sehr konsequent und mit ordentlich Hingabe. Die Freigabe ab 16 hat sich dieser Film also verdient, denn hier wird auf alles geballert was sich bewegt und Messer werden genau da hin gerammt, wo es tödlich ist.
Der Gegenspieler von Gerard Butler wird von Rick Yune gespielt und der ist in seiner Rolle einfach herrlich emotionslos und eisekalt. Also genau richtig.
Mehr muss man an Schauspielern auch nicht erwähnen, denn selbst wenn Morgan Freeman und Aaron Eckhart mit von der Partie sind, werden die bei dem Geballer von Gerard Butler eher zu Randfiguren degradiert, die zwar anwesend sind und auch mal was sagen dürfen, aber das war’s dann auch schon.
Das Budget des Films lag bei 70 Millionen Dollar und wenn man sich vergleichsweise mal „White House Down“ ansieht, der mit einer sehr ähnlichen Thematik um die Ecke kam und mit einem geschätzten Budget von 150 Millionen Dollar produziert wurde, kann man nur sagen, dass Fuqua den Emmerich richtig konsequent an die Wand geklatscht hat. Hier wurde das Geld, im Gegensatz zur Konkurrenz, genau richtig investiert.
Die Devise bei Filmen dieser Art ist aber wie immer: „Hirn aus, sonst tut es weh!“ Wer zu viel nachdenkt, hat verloren, wer sich allerdings einfach nur berieseln lässt, hat zwei unterhaltsame Stunden voller guter Action und ein paar witzigen One-Linern. Die selbstherrliche Art der Amerikaner in diesen Filmen muss man einfach runter schlucken und zum Glück wird hier nicht ganz so vehement (aber natürlich immer noch absolut ausreichend) die Pathos-Keule geschwungen. Für Freunde der actionreichen Unterhaltung aber absolut lohnenswert!