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Sehr eindrucksvoll! Warum Hella zu Elena und Jakob zu Giacomo werden sollten.
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Anlässlich eines bevorstehenden Südtirolaufenthalts war ich auf der Suche nach Literatur über dieses wunderschöne und - wie ich dann eingängig erfuhr - auch so geschichtsträchtige - Stück Erde. So wie das Land jenseits des Brenner, so sollte das Buch jenseits der üblichen Bildbände und Wanderführer (weil ich davon schon eine ga... Anlässlich eines bevorstehenden Südtirolaufenthalts war ich auf der Suche nach Literatur über dieses wunderschöne und - wie ich dann eingängig erfuhr - auch so geschichtsträchtige - Stück Erde. So wie das Land jenseits des Brenner, so sollte das Buch jenseits der üblichen Bildbände und Wanderführer (weil ich davon schon eine ganze Reihe im Regal stehen habe) liegen. Dabei stieß ich auf "Das Erbe" von Lilli Gruber. Mit zunehmender Begeisterung über den Erzählstil und für die Familie, die den Mittelpunkt der Handlung darstellt und aus den unmittelbaren Vorfahren der Autorin besteht, wollte ich auch mehr über die Schriftstellerin wissen. Erst dann erfuhr ich, dass Dietlinde (so ihr richtiger Vorname) Gruber zum Einen eine in Italien und darüber hinaus sehr bekannte Journalistin, Fernsehmoderatorin und Auslandskorrespondentin und zum anderen erfolgreiche (bei den Wahlen zum Europäischen Parlament konnte sie in der italienischen Hauptstadt Rom das Duell ihrer Partei, des Linksbündnisses LUlivo, gegen Berlusconis Forza Italia klar für sich entscheiden) Europapolikterin ist. Sehr gute Grundvoraussetzung dafür bringt sie mit; zu nennen sind zum Einen ihre Vita (geboren 1957 in Bozen, Muttersprache deutsch, perfekt viersprachig, Literaturstudium in Venedig, verheiratet mit einem in Paris lebenden Franzosen und selbst wohnhaft in Rom und Brüssel) und nach meinem Eindruck zum Zweiten die Gene ihrer Urgroßmutter Rosa sowie deren Töchter incl. der Großtante Hella, zwei der Hauptdarstellerinnen des Buches. Sehr nachvollziehbar schildert Lilli Gruber deren Schicksal, den italienischen Faschismus zum Einen, den deutschen Nationalsozialismus zum Anderen, die Unterschiede zwischen Beiden, die Zerrissenheit der Südtiroler, deren Orte auf Druck "der Welschen" von Brixen zu Bressanone, von Kurtatsch zu Cortaccia und die selbst gar auf behördliche Anordnung von Hella zu Elena, von Jakob zu Giacomo wurden, was schließlich in der von Hitler und Mussolini aufgezwungenen Option gipfelte. Das alles erzählt Lilli Gruber und unterstreicht es durch Hinzuziehen von Originaldokumenten wie Rosas Tagebuch, zahlreichen Briefen der Familenmitglieder und schriftlicher Darlegungen Anderer. Sehr schön abgerundet wird das Buch durch eine Ahnentafel und Originalfotos der Familienmitglieder. "Das Erbe" animiert zum Lesen auch von "Der Sturm" (erschienen im September 2015).
Das Erbe
Die Geschichte meiner Südtiroler Familie
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Buch (Taschenbuch)
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Beschreibung
Als die in Rom lebende Journalistin Lilli Gruber auf die Tagebücher ihrer Urgroßmutter Rosa stößt, wird ihr bewusst, wie sehr sie in ihrer Familie und in ihrer Heimat Südtirol verwurzelt ist. Sie macht sich auf, das Schicksal von Rosa und deren Tochter Hella zu ergründen, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts in den Strudel der Geschichte geraten.
„Lilli Gruber gelingt es auf faszinierend einfache Art, die Familienereignisse, den Ablauf der politischen Geschichte und ihre eigenen Erfahrungen zu einer Erzählung zu verknüpfen.“
Produktdetails
Einband | Taschenbuch |
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Seitenzahl | 344 |
Erscheinungsdatum | 04.05.2015 |
Sprache | Deutsch |
ISBN | 978-3-426-30072-5 |
Verlag | Droemer Taschenbuch |
Maße (L/B/H) | 19,1/12,6/2,7 cm |
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Gewicht | 349 g |
Originaltitel | Eredità |
Auflage | 5. Auflage |
Übersetzer | Franziska Kristen |
Verkaufsrang | 49129 |