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Allgemeinbildung mit Unterhaltungswert
- Bewertet: Einband: gebundene Ausgabe
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Die Hauptfigur, ein junger New Yorker Anwalt, war mir witzigerweise von vorn herein sympathisch, wenngleich er in sehr klassischer Weise dem Amerikanischen Traum hinterher jagt und sich entsprechend ambitioniert in seine Arbeit stürzt. Aus seiner Sichtweise bekommt der Leser bzw. Hörer die Stadt zu dieser Zeit näher gebracht, mi... Die Hauptfigur, ein junger New Yorker Anwalt, war mir witzigerweise von vorn herein sympathisch, wenngleich er in sehr klassischer Weise dem Amerikanischen Traum hinterher jagt und sich entsprechend ambitioniert in seine Arbeit stürzt. Aus seiner Sichtweise bekommt der Leser bzw. Hörer die Stadt zu dieser Zeit näher gebracht, mitsamt ihren damaligen technischen Neuerungen. Diese Herangehensweise fand ich äußerst geschickt, ich denke die Story hätte mir aus Sicht von Edison oder Westinghouse selbst nicht so gut gefallen. Cravath erzählt die Angelegenheit -trotz seiner Voreingenommenheit gegenüber Edison- viel objektiver. Was das Buch für mich so unheimlich toll machte, waren die vielen Details rund um die Glühbirne. Damit meine ich nicht nur die vielen guten Erklärungen von Gleich- sowie Wechselstrom (die wirklich so erläutert wurden, dass auch ein Laie wie ich mich wieder meines Wissens entsinnen konnte), sondern die weitreichenden Informationen rund um diesen Patentrechtsstreit. Zwar lernt man in der Schule stets "Edison erfand die Glühbirne", aber niemand erwähnt, dass es bereits lange zuvor ähnliche Entwürfe anderer Erfinder gab, oder dass Edison ein ganzes Labor von vielen talentierten Ingenieuren beschäftigte, das sich seiner Problemstellungen in gemeinschaftlicher Arbeit annahm. Das hob meinen naiven Wissensstand natürlich aus seinem Morast und machte mir die Komplexität einer technischen Erfindung und deren Vermarktung zum ersten Mal so richtig bewusst. Last but not least möchte ich den wunderbaren Sprecher David Nathan loben, der nicht nur die Hauptfigur, sondern auch alle anderen involvierten Personen gekonnt spricht. Mit einigen Nachahmungen -wie etwa dem serbischen Akzent von Tesla- konnte er mich richtiggehend erheitern, aber auch die ruhigeren Passagen genoss ich dank seiner Stimme sehr. Er ist unmittelbar zu meinen Lieblingssprechern geworden und mein nächstes Hörbuch ist auch schonwieder von ihm gesprochen. Fazit: Ein rundum gelungenes (Hör-)buch, das es genau versteht Allgemeinbildung in einen unterhaltsamen Roman zu verpacken. So viel habe ich schon lange nicht mehr aus einem Buch lernen können. Dank des Sprecher zudem noch richtig erheiternd.
Die letzten Tage der Nacht
Roman
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Buch (Taschenbuch)
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Beschreibung
New York, 1888: Die Stadt vibriert, ist voller Energie. Die gerade erfundene Glühbirne ist eine Sensation - und zieht den jungen Anwalt Paul Cravath in einen der größten Patentkriege aller Zeiten. Pauls einziger Trumpf gegen seinen Widersacher Thomas Edison: seine Verbindung zu Nikola Tesla, einem ebenso genialen wie verschrobenen Erfinder. Doch als Tesla bei einer Explosion in seinem Labor das Gedächtnis verliert und Paul zu scheitern droht, kann allein seine Freundschaft zu einer jungen Sängerin die Dinge noch einmal wenden ...
Ein packender Roman über das, was Genies ausmacht, den Preis des Ehrgeizes und den Kampf darum, ganz Amerika in elektrisches Licht zu tauchen
Graham Moore gewann 2015 den Oscar für das beste adaptierte Drehbuch. The Imitation Game wurde mit Benedict Cumberbatch und Keira Knightley verfilmt und von der internationalen Kritik gefeiert. Moore wurde in Chicago geboren und lebt heute in Los Angeles.
Produktdetails
Einband | Taschenbuch |
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Seitenzahl | 464 |
Altersempfehlung | 16 - 99 Jahr(e) |
Erscheinungsdatum | 31.08.2018 |
Sprache | Deutsch |
ISBN | 978-3-404-17706-6 |
Verlag | Lübbe |
Maße (L/B/H) | 18,5/12,8/3 cm |
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Gewicht | 393 g |
Originaltitel | The Last Days of Night |
Auflage | 1. Auflage 2018 |
Übersetzer | Kirsten Riesselmann |
Verkaufsrang | 94039 |