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- Bewertet: gebundene Ausgabe
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Schon nach wenigen Seiten war klar – das ist ein Buch für mich! Dicht und sehr atmosphärisch erzählt, hat mich die Autorin direkt in eine andere Welt entführt, in die ich gerne versunken bin und aus der ich nur schwer wieder auftauchen konnte. Es ist eine ruhige Geschichte und man... Schon nach wenigen Seiten war klar – das ist ein Buch für mich! Dicht und sehr atmosphärisch erzählt, hat mich die Autorin direkt in eine andere Welt entführt, in die ich gerne versunken bin und aus der ich nur schwer wieder auftauchen konnte. Es ist eine ruhige Geschichte und man sollte nicht erwarten, dass die Geschichte durch Action und Spannung trumpft. Es ist vielmehr eine eindringliche und sehr intensive Geschichte, in der vor allem drei ganz unterschiedliche Charaktere den Reiz ausmachen. Im Mittelpunkt der Mitte des 19. Jahrhunderts spielenden Geschichte steht der Botaniker Robert Fortune, der nach China reist, um das Geheimnis des Tees zu lüften. Während er anfangs noch viel an seine Frau Jane denkt, die er in England zurückgelassen hat, ändert sich das im Lauf seiner Reise, auf der er das Schwertmädchen Lian kennenlernt, die sich der kleinen Expedition anschließt. Alle drei Charaktere mochte ich sehr gerne – so unterschiedlich sie auch waren, richtig in Herz geschlossen habe ich aber Jane, die zwar die kleinste Rolle spielt, dafür aber eine tolle Entwicklung durchmacht und große Stärke und Kraft beweist, in dem sie sich von einer braven Hausfrau zu einer eigenständigen, reflektierenden und selbstbewussten Dame entwickelt. Ich mochte ihr Beharrlichkeit und ihren Mut – und das zu einer Zeit, in der genau das bei Frauen nicht gewünscht war. Ihr Mann Robert wirkt dagegen die ganz Zeit etwas sperrig und unbeholfen – so liebevoll und zärtlich er zu den Pflanzen ist, so ungelenk scheint er im Umgang mit den Menschen. Im Laufe der Geschichte aber lernt man ihn auch von einer anderen Seite kennen – und er muss eine „chinesische Haut“ in sich entdecken. Wirkt er auch etwas tollpatschig, hat er doch das Herz am rechten Fleck und ich habe ihn auf seiner Reise gerne begleitet. Das Schwertmädchen Lian hat mich ebenfalls sehr beeindruckt – anfangs konnte ich nicht so recht einordnen, was es mit ihr auf sich hat, aber auch ihre Geschichte erfährt man im Laufe der Reise und es gibt interessante Einblicke nicht nur in Lians Leben, sondern auch in die Geschichte Chinas. Es war vor allem der Schreibstil, der mich sofort eingefangen hat – poetisch und voller Wärme, atmosphärisch dicht und mit vielen wunderschönen Beschreibungen und Gedanken bin ich regelrecht in ihm versunken. Interessant ist auch die Form der Erzählung – mal gibt es Briefe, mal Tagebucheinträge, dann wieder Kapitel, die aus Sicht Roberts erzählt werden und Kapitel, in denen Lian als Ich-Erzählerin zu Wort kommt. Dieser Wechsel der Erzählweisen ist sehr gelungen und hat so viele verschiedene Facetten der unterschiedlichen Charaktere aufgezeigt. Letztlich ist das Buch eine Hommage – es geht um die Liebe zu den Pflanzen und um die Liebe zwischen den Menschen. Eine leise, aber sehr emotionale Liebesgeschichte voller Gefühl und Poesie, zauberhaft und berührend. Lediglich an einigen Stellen waren mir die Beschreibungen der Pflanzen mit all ihren verschiedenen Namen zu ausführlich, dafür ziehe ich einen halben Stern ab. Insgesamt aber hat mich die Geschichte wirklich überzeugen können und hallt immer noch nach – 4,5 von 5 Sternen für dieses wundervolle und bezaubernde Buch voller Leidenschaft und Liebe. Mein Fazit Schon nach wenigen Seiten hat mich die Autorin mit ihrem wundervollen Schreibstil in eine andere Welt entführt, die nicht nur von Pflanzen, sondern vor allem auch von den exzellent ausgearbeiteten Figuren lebt – eine leise Geschichte, die berührt und die bei mir immer noch nachhallt. Ich gebe 4,5 von 5 Sternen.
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